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Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition)

Titel: Make it count - Gefühlsgewitter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Taylor
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Carolina? Bist du noch da?
    Kate: Ja, bin ich. Hat sich erledigt. Danke, Greg.
    Ich lege seufzend das Handy zur Seite, als es noch einmal brummt.
    Greg: Falls das was hilft: Dillen hat heute die Spätschicht im La Mer . Um elf macht er Schluss. Bis morgen, Carolina.
    Mein Herzschlag beschleunigt sich, bevor mein Hirn die Nachricht wirklich versteht. Gregs Worte rieseln langsam in mein Bewusstsein und mit ihnen die Erkenntnis, dass ich vielleicht noch heute Antworten auf die nagenden Fragen in meinem Kopf bekommen könnte. Mein Magen verkrampft sich und das Pochen in meinem Bauch erwacht zu neuem Leben.
    Kate: Das tut es. Danke, Greg. Bis morgen.
    Ich schaue auf die Uhr. Halb acht. Ich schlüpfe in Dillens Pullover, in dem ich ein kleines bisschen wie ein Gespenst aussehe, und lege mich aufs Bett. Die Nase tief im Ärmel vergraben, inhaliere ich diesen Duft, bis mir schwindlig wird. Dillen .
     
    Ich lehne an der kleinen Steinmauer, an der er stand und mich beobachtet hat, und warte. Auf Dillen. Und auf Antworten. 
    Die zweite Schmerztablette erstickt endlich das Dröhnen in meinem Kopf. Nur mein Magen fühlt sich noch immer flau an. Die Überreste meiner eigenen Dummheit wollen mich nicht loslassen. 
    Die Brandung donnert hinter mir an Land und schleppt sich kurze Zeit später wieder ins offene Meer zurück. Mein Blick fällt wieder auf das Handy-Display. 22:57. Die Nervosität legt sich eiskalt um meine Finger und lässt mich unruhig und flach atmen. Ich weiß nicht, ob es die Fragen sind, die mich quälen, oder der Gedanke, dass ich Dillen in ein paar Minuten sehen werde. Dieses Gesicht, das mich nicht mehr loslässt, diese tiefen Augen und die Lippen, die gestern noch Kims geküsst haben. Ich schiebe diesen Gedanken so weit weg wie möglich. Ich muss mich bewegen. So als könnte ich nur dann denken. Meine Beine kribbeln unruhig und ich gehe auf und ab. Rastlos. Nachdenklich. Ich brauche einen guten Anfang. Eine Art Eröffnung wie beim Schach oder im Gericht. Ich suche nach den passenden Sätzen. Nach Erklärungen. Nach guten Fragen. Aber meine Gedanken sind nicht gradlinig. Sie sind wirr und durcheinander. Ich gehe weiter auf und ab, wie ein Tiger im Käfig, der darauf wartet endlich gefüttert zu werden. Okay. Ich werde einfach fragen. Ich werde ihn fragen, wie es ihm geht und dann werde ich ihn fragen, was gestern passiert ist. Ganz einfach. Gerade raus. Ohne – 
    „Du wolltest mit mir sprechen?“
    Ich blinzle und schlucke angestrengt. Fühle mich auf eine seltsame Art ertappt. Ich stehe nur da, mitten auf dem Pier, und kämpfe gegen die Übelkeit. Ich kann ihn das nicht fragen. Ich kann ihm ja noch nicht mal in die Augen sehen. Ich versuche krampfhaft an etwas anderes zu denken, aber die Fragen in meinem Kopf denken nicht daran zu verschwinden. Sie und die Angst laufen in Endlosschleife. Dillens Augen mustern mich wartend, während sich diese Fragen in meinem Kopf als Angstschweiß auf meine Haut legen und ein kalter Schauer ihr den Befehl gibt, sich zusammenzuziehen. Ich spüre meine Brustwarzen hart werden und am Stoff des BHs reiben. 
    „Was ist? Wolltest du nun mit mir reden oder nicht?“ Er klingt gereizt, was mich irgendwie anmacht. Was ist nur los mit mir?
    „Ich...“
    „Ja?“
    „Was... Was ist gestern passiert?“
    Er kommt langsam auf mich zu.
    „Was denkst du denn, dass passiert ist?“
    Da ist es wieder. Dieses Flüstern. Angestrengt. Heiser.
    „Ich weiß es nicht, deswegen frage ich dich ja.“
    „Du kannst dich wirklich nicht erinnern? An gar nichts ?“
    Oh Gott. Mein Magen verkrampft sich, schillernde Kristalle flirren um Dillens Augen und mein Herz droht mir den Brustkorb zu sprengen.
    „Ich mag das Muttermal...“
    Ich spüre den fragenden Ausdruck in meinem Gesicht. „Welches Muttermal?“
    „Das kleine, das du in der Leiste hast...“
    Oh nein . Ich schließe die Augen, so als würde das etwas ändern. Ich wollte Antworten und die habe ich bekommen. Nicht zu fassen. Da warte ich jahrelang auf den richtigen Kerl und den richtigen Moment. Auf meinen Mr. Darcy. Und was mache ich? Ich meine, vielleicht war es ja der richtige Mann. Aber es war ganz sicher nicht der richtige Moment. Ich hätte tatsächlich lieber eine scheußliche Erinnerung an mein erstes Mal gehabt als gar keine.
    „War’s das?“
    Ich öffne die Augen. Ob es das war?! Meine Welt liegt in Trümmern und er fragt war’s das ?
    „Wie bitte?“, frage ich mit zitternder Stimme.
    „Na, willst du noch etwas

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