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Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane André
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schneeweißen Rand auf, der sie gleichzeitig verwundbar und auch verwegen aussehen ließ. Man konnte sehen, dass sie früher einmal viel dicker gewesen sein musste, denn ihre Haut an Wangen und Hals hatte tiefe Falten. Doch ihre Augen strahlten, als sie jetzt auf uns zukam und Brannigan fest in die Arme schloss.
    »Wie geht’s dir, mein Junge? Du arbeitest auch nicht zuviel, oder?! Irgendwas hast du da unter den Augen, ich hoffe für dich, dass es keine Augenringe sind! Ich werde dir ein paar Weintrauben einpacken und zwei, drei Orangen – wahrscheinlich passt du wieder nicht richtig auf deine Ernährung auf!«
    »Edna . . .«
    »Warte, mein Lieber, ich muss Joe Bescheid sagen, sonstist er böse auf mich!« Die Frau drehte sich halb um und rief mit lauter Stimme ins Hintere des Ladens: »Joe! Joe Epstein, komm doch mal her, Max ist da! Und er hat uns jemanden mitgebracht!«
    Womit sie mich mit hellen, neugierig funkelnden Augen betrachtete, als wäre ich jemand, auf dessen Besuch sie schon lange, lange gewartet habe.
    »Edna, das ist Miss Nora Tessner, die Repräsentantin von Matches Worldwide – du weißt doch, die Partneragentur bei uns im Büro. Miss Tessner – Edna Epstein, Besitzerin dieses besten aller New Yorker Delis und alte Freundin von mir.«
    »Schmeichel mir nicht so unverschämt!«, sagte Edna, wobei sie Max mit einem liebevollen Blick bedachte. Zu mir gewandt erklärte sie: »Wir sind bloß ein kleines Lebensmittelgeschäft. Max hat uns damals dieses Deli aufgeschwatzt, aber wir werden nie mit ›Katz‹ konkurrieren können – und das wollen wir auch gar nicht. Stimmt’s, Joe?!«
    Aus den Tiefen des Raums war ein kleines Männchen aufgetaucht – noch eine Handbreit kleiner als seine schon nicht sonderlich große Frau, schmächtig und mit einem lustigen, runden Rest grauer Haare rund um den kantigen Kopf. Seine Wangen wirkten ein bisschen bleich und eingefallen, aber in seinen Augen blitzte der Schalk und die Freude über den Besuch.
    Mir fiel auf, dass er – während er Brannigan umarmte und mir freundlich die Hand schüttelte – nie den Kontakt zu seiner Frau verlor. Er bedachte sie mit liebevollen Blicken, und sie berührte zart seinen Arm und lächelte ihm zu. Es war ihnen gar nicht bewusst, aber sie strahlten eine enorme Wärme aus, als wären sie frisch verliebt. Was ja irgendwie nicht sein konnte. Sie mussten, grob geschätzt, auf die sechzig zugehen, waren verheiratet und betrieben offenbar seit einigen Jahren zusammen ein Geschäft. Irgendetwas an den beiden kam mir vage bekannt vor.
    »Wie wär’s mit einem Truthahn-Sandwich, Max?«, fragte Joe aufgeräumt. »Du kommst doch, um dir dein Mittagessen zu holen, oder etwa nicht?! Wir haben eben frisches Tabule gemacht . . .«
    Brannigan winkte lächelnd ab. »Danke, Joe, heute nicht. Ich muss Miss Tessner gleich wieder zurückbringen, sonst gibt’s gewaltigen Ärger . . .«
    Ich schoss ihm einen bösen Blick zu. Wenn er es jetzt wagen würde, hier vor diesen netten alten Leutchen über mich herzuziehen, würde ich auf dem Absatz kehrtmachen und auf fürchterliche Rache sinnen.
    ». . . ich bin bloß hergekommen, um ihr zu zeigen, was man aus unserem Beruf machen kann. Worauf es ankommt . . .« Er wirkte plötzlich verlegen, so als wäre ihm gerade aufgegangen, dass er womöglich einer schlechten Idee aufgesessen war. Seine penetrante Selbstsicherheit schien mit einem Mal ins Wanken zu geraten. »Ach, ich weiß nicht genau, was ich eigentlich wollte. Euch vorstellen, vielleicht. Ihr seid immer eine Reise wert«, sagte er beinahe ein bisschen unwirsch, aber der Blick, den er den Epsteins zuwarf, war warm und voller Sympathie.
    Edna hatte ihn aufmerksam beobachtet, während er sprach. Jetzt wandte sie sich überraschend an mich.
    »Sehen Sie, Schätzchen, mit Max ist es so: Er mag wie ein halber Pirat aussehen, aber in Wirklichkeit ist er väterlicherseits Schotte mit irgendeiner deutschen Urgroßmutter. Und genau so unergründlich wie diese Abstammung sind manchmal auch sein Herz und sein Verstand! Vermutlich hat er Ihnen gesagt, Sie sollten einmal ein wirklich glückliches Paar sehen, das er zusammengebracht hat. Aber das ist bloß die halbe Wahrheit . . .«
    »Edna . . .«, unterbrach Brannigan sie unbehaglich.
    »Na, Max – sonst hättest du sie ja nicht hergebracht, oder?! Du willst ihr irgendetwas sagen, das dir anders nicht gelingt! Deshalb sage ich’s Ihnen, Schätzchen, aufmeine Art: Max ist ein wunderbarer Mensch, auch wenn

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