Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Make Me Gluecklich

Make Me Gluecklich

Titel: Make Me Gluecklich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane André
Vom Netzwerk:
sitze, dass er sie ausnützt nach Strich und Faden – blöd genug ist sie auch.«
    »Meinst du diese . . . Katherine? Ich habe sie vor einem Jahr kennengelernt – und jetzt sind sie ein Paar? Schau an. Aber blöd ist sie nicht, da unterschätzt du sie . . .«
    »Ich glaube, dass sie ihn anhimmelt«, grummelte ich. »Aber was interessiert mich das Gefühlsleben dieser Typen?! Du weißt ja noch gar nicht, was mit Denise ist . . .!«
    Und ich erzählte die neuesten Entwicklungen, und meine Mutter spekulierte mit ihrem Fachverstand, was wohl daraus werden könnte, und auch ich gab meinen Senf dazu. Als ich das erste Mal auf die Uhr sah, war es schon ein Uhr nachts.
    Keiner von uns beiden erwähnte meine Wohnung. Meine Mutter schlug mir das Bett auf dem Sofa auf, und wir wünschten einander eine gute Nacht. Bevor ich michhinlegte, versuchte ich es noch bei Sven. Wenigstens schaltete sich seine Mailbox ein.
    »Ich bin’s«, sagte ich. »Sie haben mich in New York verhaftet. Aber jetzt bin ich hier. Wo bist du?«
     
    Wo Sven war, stellte sich dann am nächsten Morgen heraus, und zwar bedauerlicherweise schon um halb acht. Er rief bei meiner Mutter an, um zu fragen, wo ich abgeblieben sei. Sie sagte, er habe sich etwas nervös und dann erleichtert angehört, und er sei schon auf dem Weg in die Nestorstraße.
    Ich sprang vom Sofa und unter die Dusche und freute mich richtig: Mein Süßer und ich wieder zusammen! Rote Grütze, Vanilleeis und Sven . . . Was konnte es nach meiner amerikanischen tour de force Schöneres geben?!
    Während ich mich anzog, bekam ich richtig Lust darauf, mit ihm in die neue Wohnung zu düsen. Wir sollten das Bett dort einweihen, fand ich, und zusammen kuscheln, reden, frühstücken . . .
    Es klingelte. Ich hüpfte zur Tür.
    Sven sah noch besser aus als in meiner Erinnerung (ja, was so eine Woche bewirken kann). Er umarmte und küsste mich beziehungsweise ich ihn, und dann wollte meine Mutter auch was von ihm haben. Sie lud uns zum Frühstück ein, aber das war überhaupt nicht in meinem Sinne.
    »Nein danke, Mama«, winkte ich ab. »Wir haben viel um die Ohren, kannst du dir ja denken. Danke für die Grütze und das Bett, ja?!«
    Sie begleitete uns zur Tür.
    »Aber wir telefonieren, ja, Kind?! Wir haben ja noch eine Menge Dinge abzuwickeln und zu besprechen! Die Westerwegs und die Klage und Brannigan, und . . .«
    »Ja, ja«, rief ich, schon vom Treppenabsatz aus. »Natürlich! Ich melde mich!«
    Da Sven meinen Koffer schleppte, konnte ich mit einem großen Satz die letzten Stufen hinunterspringen. Es war wie der Sprung zurück in mein altes Leben.
     
    Wir fuhren nur ein paar Straßen weiter. Vor dem Salsa hielt er an und zog mich hinein. Auf meine überraschte Frage sagte er nur: »Ich hab dermaßen Kohldampf, ich bin ja ohne Kaffee los!« Und er sah mich an, als würde er besonderes Lob für sein Engagement erwarten.
    Ich sagte nichts, obwohl ich lieber gleich in die Wohnung gefahren wäre. Wir bestellten ein üppiges Frühstück.
    Er wollte natürlich wissen, wie es in amerikanischer Haft war, und schien irgendwie enttäuscht, dass ich kein Guantanamo bieten konnte.
    »Schweine«, murmelte er bei meiner Beschreibung von Chief Mahoney und wollte nichts davon wissen, dass dieser im Rahmen seiner Möglichkeiten ganz nett gewesen war. Ich berichtete von dem wahren Schwein in der Geschichte, nämlich Brannigan, aber da zuckte Sven nur die Achseln.
    »Hast du was anderes erwartet, von einem, der eine Partneragentur hat? Kann ja nur ein Idiot sein«, nuschelte er in seine Tasse hinein. Über seiner Lippe hatte er einen hauchdünnen Bart von der geschäumten Milch.
    Ich verkniff mir eine bissige Antwort (war ihm entfallen, dass ich mit der Besitzerin genauso einer Agentur näher verwandt war?). »Mm . . . jedenfalls war Brannigan daran schuld, dass ich tagelang durch die Gegend gefitscht bin wie eine Verrückte. So ein Stress! Ich war . . .«
    »Ach ja, genau! Hast du die Flycam gekriegt? Wie teuer war sie denn?« Svens Augen blitzten voller Vorfreude.
    Ich ging und holte das Ding aus dem Koffer im Auto, weil er wirklich neugierig war. Na ja – Kameramann eben . . .
    Drinnen stellte ich es mitsamt der Tüte auf den Tisch. »Ein Geschenk, Süßer – weil ich doch nicht da war beim Umzug und du so lange auf mich verzichten musstest . . .« Und ich gab ihm einen fetten Kuss auf den Milchschaumrand.
    »Danke«, grinste er erfreut. »Dann brauch ich . . .« Er stockte. »Ist das dein Ernst oder willst

Weitere Kostenlose Bücher