Make new Memory oder wie ich von vorn begann (German Edition)
Live-Aid -Festival
verhindert! Van Schewick. Ich habe ihn gestoppt!“
„Mein Junge, es gibt keinen Jan van
Schewick. Zumindest keinen, der bei dem Konzert als Kabelträger oder etwas
anderes gearbeitet hat.“
Schweigen erfüllt den Raum.
„Wie lange bin ich schon hier?“,
fragt Nori endlich. Er ringt nach Luft.
„Seit Freitag. Wir haben mit deiner
Familie gesprochen. Mit deinen Lehrern und Mitschülern. Auffällig wurde es
letzten Montag. Deine Freunde erzählten uns, dass du völlig verändert warst.
Wie ausgetauscht.“
Braun blättert und liest:
„Sehr aggressives Auftreten
gegenüber Lehrern und Erwachsenen. Geltungssüchtiges Verhalten im Umgang mit
seinen Freunden.“
Noris Stimme bricht:
„Was habe ich getan?“
Er zittert am ganzen Körper. Der
Fluss seiner Tränen rührt Brauns Herz.
„Du bist am Freitag zu der Fete
gegangen. Dein Freund Josch hatte aber niemals die Absicht, den Wagen deines
Vaters zu stehlen. Er mag dich, Nori. Er hat zu dir gehalten, solange es ging.
Josch war selbst in psychologischer Betreuung nach der Scheidung seiner Eltern.
Er hat Timm informiert, dass er dich auf der Fete erwischen kann. Wie du es
wolltest.“
„Bitte, Doc! Was ist passiert?“
„Bis zu dem Augenblick, wo Timm den
Raum betritt, decken sich die Aussagen deiner Freunde mit den deinen. Es gab
auch die Prügelei. Genau, wie Du berichtet hast ...“
Braun holt tief Luft, bevor er es
ausspricht. Er sammelt sich – dann stößt er Nori über die Klippe.
„Timm Becker war bereits tot, als
der Krankenwagen eintraf.“
„Timm ist tot?", haucht Nori
aschfahl.
„Es tut mir leid. Schau mich bitte
an. Du bist damit nicht allein, Nori? Wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen.
Du bist kein Mörder. Es war im Affekt. Das warst nicht wirklich du selbst. Ich
weiß, es ist jetzt schwer. Aber du bist noch jung. Wir kriegen dich wieder hin,
mein Freund.“ Braun streichelt beiläufig die Hände des Jungen, die kalt sind.
Nori schweigt, starrt ins Nichts.
Nur sein leises Schluchzen durchbricht die Stille. Dann findet er seine Stimme
wieder:
„So war das nicht!“, haucht er kopfschüttelnd.
Lauter fährt er fort, bäumt sich auf:
„Nein, Doc, so war das nicht! Ich
weiß Dinge, die niemand wissen kann. Ich habe detaillierte Informationen über
die Zukunft. Ich habe ein Leben dort! Ich habe die Erinnerung an ein ganzes
Leben in meinem Kopf!“
„Du hast die Fantasie dessen im
Bewusstsein. Viel zu verkraften für dein junges Herz, nicht wahr?“
Braun klingt mitfühlend. Er steht
auf, schiebt seinen Stuhl zurück, geht zur Tür. Die Klinke schon in der Hand
hält er inne.
„Wer hat dir eigentlich vom Tod
deines Vaters erzählt? Einer der Pfleger? Der Unfall geschah am Freitag, als
die Polizei dich schon zu uns gebracht hatte.“
* * *
Danksagungen
Danke: Rainer, Swetlana, Sue, Roger, Marion, Pascal, Nicola, Sigrid,
Meckie, Henning, Anja, Oli, Eric,
meinen Eltern
Liebe Leserin, lieber Leser,
Wenn Sie mich kontaktieren möchten oder Informationen über meine Arbeit
wünschen:
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Über den Autor
René Grandjean hat sich entschieden. Er
schreibt. Literatur aus dem Off. Unabhängig, unverwässert. Mit Seele, manchmal
voll Wehmut. Aber immer mit Rhythmus. Geschichten von woanders. Von den Orten,
vor denen Deine Mutter Dich gewarnt hat.
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