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Makers

Makers

Titel: Makers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Anderson
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und Berichte über ihre eigenen Projekte und Versuche austauschten. Anfangs posteten die Mitglieder einfach Programmcode und Designdaten und prahlten vor den anderen Freaks mit ihren Ideen. Aber mit der Zeit organisierten wir die Zusammenarbeit immer besser. Wir richteten eine Versionsverwaltung und Dateiablagen ein, Wikis, Mailinglisten, und teilten offizielle Teams ein.
    Ich war schwer beeindruckt von dem, was Mitglieder unserer Community mit Sensoren aus Handys und Chips, die weniger als eine Tasse Kaffee kosteten, alles zustande brachten. Schritt für Schritt arbeiteten sie sich zur Flugzeugelektronik vor, die nur zehn Jahre zuvor mehrere Millionen Dollar gekostet hatte. Ich hatte das Gefühl, die Zukunft der Luftfahrt mitzuerleben. Der PC war aus dem Homebrew Computer Club heraus von Amateuren entwickelt worden und hatte schließlich die etablierte Computerindustrie der 1980er-Jahre auf den Kopf gestellt. Ich konnte mir vorstellen, dass Roboter auf ganz ähnliche Weise den Himmel erobern konnten. Wir erlebten die Anfänge dieser Bewegung. Wenn es in der Branche eine Firma wie Apple Computer gab, dann uns!
    An dieser Stelle erwachte der Unternehmer in mir. Ich kann nichts einfach nur aus Spaß tun, es muss immer alles einen Zweck haben. Leider führt das in der Regel dazu, dass ich »meine Hobbys industrialisiere«, wodurch dummerweise aller Spaß verloren geht. (Bei der Erziehung meiner Kinder hatte ich es vor ein paar Jahren auch so gemacht. Aus meiner Suche nach Projekten, mit denen ich meinen Kindern den Spaß an der Technologie vermitteln konnte, wurde der GeekDad-Blog, der heute GeekDad Inc. ist, ein erfolgreiches, eigenständiges Unternehmen. Zumindest in dem Fall konnte ich die Sache in andere Hände legen, bevor sich selbst meine Rolle als Vater wie Arbeit anfühlte.) Schnell war klar, dass es bei DIY Drones genauso sein würde.
Meine erste Manufaktur
    Meine erste Flugroboterfirma nahm tatsächlich auf unserem Esstisch ihren Anfang. Ich baute dabei auf einem Luftschiffcontroller auf, den ich mit einem anderen Mitglied der Community entworfen hatte, und suchte mir die Teile zusammen, die ich für einen Bausatz brauchte. Die Entwurfsdaten für die Platine schickte ich an einen Hersteller und ging dann auf die Jagd nach möglichst günstigen Deals für die anderen elektronischen Teile, die ich in größeren Mengen benötigte. Die Materialbeschaffung nahm mehrere Wochen in Anspruch. Die Hersteller sollten ihre Materialien von keinem Zwischenhändler beziehen, das war meine einfache Vorgabe. Am Ende hatte ich Motoren aus China, Luftschiff-»Hüllen« aus Mylar von einem Warendepot in Kanada, Propeller aus Taiwan, eine große Kiste mit maßgefertigten, lasergeschnittenen Kunststoffteilen für den Unterbau und stapelweise Pizzaschachteln als Verpackung. (Ich überredete außerdem Lego dazu, eine große Kiste mit Getriebeteilen zu spenden.)
    Die ersten paar Dutzend Platinen lötete ich von Hand zusammen, bevor ich mir schwor, das nie wieder zu machen. Ich suchte über Craigslist einen Studenten oder Schüler in meiner Nähe, der weitere 100 oder so zusammenbauen sollte. Dadurch hatte ich am Ende aber mehr Ärger als Nutzen. Schließlich tat ich, was ich von Anfang an hätte tun sollen: Ich beauftragte eine Montagefirma damit, es bei einigen weiteren 100 Stück richtig zu machen, nämlich mit Bestückungsautomaten. Ich bekam eine große Kiste mit fertigen Platinen geliefert und verbrachte einen Abend damit, sie zu testen und die Software zu laden.
    Endlich war es soweit, und ich konnte die Bausätze verpacken. Wir hatten alle Einzelteile beisammen, und ich bestach die Kinder, damit sie mir beim Packen halfen. Im Esszimmer waren Tisch und Fußboden mit Haufen von Einzelteilen übersät, an denen jeweils ein Notizzettel klebte, auf dem stand, wie viele in eine Packung gehörten. Während meine Kinder mit wachsendem Überdruss eine Packung nach der anderen füllten, erlebten sie einen Vormittag lang, was es heißt, in einer richtigen Fabrik zu arbeiten. (Eine schmerzhafte Lektion: Überlassen Sie die Qualitätskontrolle nie einem fünfjährigen Kind – wir mussten alle Packungen noch einmal überprüfen.)
    Mit dem nächsten Produkt unserer Community, einer Platine füreinen Flugzeugautopiloten, wandten wir uns gleich an Profis. Von der Mentalität her passte SparkFun am besten zu uns. Die Firma entwirft, baut und verkauft elektronische Bauteile an die wachsende Open-Source-Hardware-Gemeinde. Sie kümmerte sich um

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