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Makers

Makers

Titel: Makers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Anderson
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ein Patent nur selten schafft.
    Den Firmen, die auf offene Innovationen setzen, bieten sich neben dem erweiterten Marktzugang noch weitere Vorteile. Bei einer gut durchdachten »Architektur der Partizipation«, wie Tim O’Reilly es nannte, dessen Firma die Zeitschrift Make herausgibt, beteiligen sich Hunderte fähige Menschen ehrenamtlich aus denselben Gründen, die auch für Open-Source-Software und Wikipedia gelten: Manche wollen Teil von etwas sein, an das sie glauben, andere wollen einfach etwas schaffen, das ihre eigenen Bedürfnisse befriedigt, veröffentlichen ihr Projekt aber, um den Normen der Gemeinschaft zu entsprechen.
    Das bedeutet billigere, schnellere und bessere Forschung und Entwicklung. Dadurch arbeiten Firmen, die ihre Produkte auf diese Weise entwickeln, unschlagbar wirtschaftlich. Und das gilt nicht nur für Forschung und Entwicklung. Auch Produktdokumentation, Marketing und Kundenservice werden auf diese Weise realisiert, durch eine Gemeinschaft von Freiwilligen innerhalb einer Gemeinschaft. Einige der teuersten Aufgabenbereiche in herkömmlichen Unternehmen werden so oft kostenlos übernommen, solange die sozialen Anreize stimmen.
    Bei 3D Robotics machen wir es mit allem so, und zwar aus folgenden Gründen: Wenn man seine Entwürfe im Internet unter einer Lizenz veröffentlicht, die es anderen erlaubt, die Entwürfe zu benutzen, baut man Vertrauen auf, eine Gemeinschaft und eine potenzielle Quelle für kostenlose Tipps und Mitarbeit bei der Entwicklung. Wir veröffentlichen die Entwürfe für unsere elektronischen Leiterplatten in ihrer nativen Form (dem EAGLE-Format von CadSoft) unter einer Creative-Commons-Attribution-ShareAlike-Lizenz (»by-sa«), die eine kommerzielle Verwendung gestattet. Unsere Soft- und Firmware werden mittlerweile alle unter einer GPL-Lizenz veröffentlicht, die ebenfalls eine kommerzielle Verwendung gestattet, solange die Vorgaben zur Namensnennung eingehalten werden und der Quellcode zugänglich bleibt. Das Ergebnis war, dass Hunderte von Menschen Code und Designideen beigetragen, Fehler behoben und eigene Produkte entwickelt haben, die unsere ergänzten.
    Allein dadurch, dass wir unseren Quellcode offengelegt haben,bekamen wir ein praktisch kostenloses Forschungs- und Entwicklungsprogramm, das uns Hunderttausende von Dollar gekostet hätte, wenn wir unter einer Closed-Source-Lizenz gearbeitet hätten und Ingenieure hätten bezahlen müssen, ganz zu schweigen von der Qualität dieser Arbeit. Tagsüber arbeiten unsere ehrenamtlichen Helfer für andere Firmen als Experten auf ihren jeweiligen Gebieten. Solche Profis hätten wir nie abwerben können. Aber nachts gehen sie ihrer Leidenschaft nach und leisten großartige und ehrenamtliche Arbeit für uns. Sie tun es, weil wir gemeinsam etwas erschaffen, das sie selbst haben und an dem sie beteiligt sein wollen. Weil alles Open Source ist, wissen sie, dass es mehr Menschen erreichen und noch mehr begabte Menschen anziehen wird. So entsteht ein sich selbst verstärkender Effekt, der den Innovationsprozess weit stärker beschleunigt, als es die herkömmliche Entwicklung vermag.
    Wenn die Grundlagen für eine Gemeinschaft erst einmal durch Inhalte gelegt sind und die ersten Nutzer auftauchen, muss man die Arbeit delegieren. Konstruktive Teilnehmer können zu Moderatoren ernannt werden, und besonders freundliche und hilfsbereite Mitglieder sollten eine »Tutor«-Kennzeichnung bekommen. Wenn genügend Mitglieder einen offiziellen Posten oder eine Auszeichnung für ihre gemeinschaftsbildende Arbeit bekommen haben, helfen sie sich üblicherweise gegenseitig, und ersparen einem die Mühe.
    Ein Problem ist dabei immer die Frage, ob man Freiwillige bezahlen soll. Ich bin der Meinung, dass wichtige Beiträge zu einem Produkt honoriert werden sollten, aber man darf nicht überrascht sein, wenn so ein Angebot abgelehnt wird. Dafür gibt es vielfältige Gründe: Die freiwilligen Mitarbeiter leisten ihren Beitrag nicht aus finanziellen Gründen; die ausgezahlten Summen sind winzig im Vergleich zu dem, was sie in ihrem regulären Job verdienen; sie halten es für falsch, Geld anzunehmen, wenn andere Mitwirkende nichts bekommen; und schließlich, wenn ihnen klar wird, dass jede Honorarzahlung höhere Preise für die Kunden bedeutet, lehnen sie ab, weil das dem eigentlichen Grund widerspricht, aus dem sie sich beteiligt haben: etwas zu erschaffen, das ein größtmögliches Publikum erreicht; denn höhere Preise bedeuten weniger

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