Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Makroleben

Makroleben

Titel: Makroleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Zebrowski
Vom Netzwerk:
Vergangenheit), die Vorteile einer begrenzten Bevölkerung, Erziehungsmethoden, die Aussicht auf eine ständig weitergeführte Erforschung der Natur, Zugang zu den Notwendigkeiten. Das existentielle Problem wird in dem weiteren Wachstum liegen und was mit einem unbeschränkt langen Leben anzufangen ist. Unser Pluralismus wird ohne Zwang auskommen und sowohl Stabilität als auch Erneuerung liefern.
     
    John ließ die Seiten durchlaufen. Er suchte nach weiteren Informationen über die Intelligenzen von Menschheit II.
     
    Menschheit II ist das Kind unserer fleischgebundenen Intelligenz. Zum jetzigen Zeitpunkt dominiert die Menschheit noch, und der Lehrer braucht als Gegenleistung für Programmierung und Verbesserungen Unterstützung. Eines Tages aber werden sich diese unsere Kinder selbständig entwickeln und zu individuellen Persönlichkeitsbündeln innerhalb des Systems zusammenwachsen, denen vielleicht ein gleiches Stimmrecht zu der weiteren Entwicklung des Makrolebens zukommen wird. Vielleicht werden sie zu unseren Nachfolgern werden. Sie werden zumindest unsere Gefährten werden, die ein Universum bewohnen, das sich psychologisch auch auf das unsere erstreckt. Die umfassende Konvergenz der Intelligenz in der Natur wird sicher evolutionäre Ursprünge ignorieren, ob sie nun biologischer oder nicht-biologischer Art, menschlich oder nicht-menschlich sind.
     
    John blätterte die abschließenden Seiten der Einführung um:
     
    Die Konfrontation zwischen Naturwissenschaft und älteren Kulturen warf schwierige Fragen auf, was die persönliche und soziale Identität betraf, und stellte die uralten Leitsätze der ethnischen und ortsgebundenen Menschheit in Zweifel. Eine nicht grob vereinfachende wissenschaftliche Lösung für das Problem des in die Kultur eingebundenen Menschen verlangte eine extrem flüssige und kritische persönliche und soziale Identität, die die Möglichkeit eines Wachstums nicht durch die angenommene Haltung einer anerzogenen Selbstzufriedenheit, sondern durch die Homöostase einer ichfreien Fehlererkenntnis in sich trägt. So wird zum Beispiel ein unendlich langes Leben den einzelnen ganz ähnlich vollständig verändern, wie sich Kulturen im Lauf der Zeit verändert haben. Eine Person müßte sich dann ebenso von der Logik des neuerworbenen Wissens und der damit verbundenen Einsichten wie von den Interessen seiner Kreativität und Neugier leiten lassen. In den Kulturen der Vergangenheit war man gezwungen, solche Aktivitäten bruchstückhaft zwischen den physischen Arbeiten, die zum Überleben erledigt werden mußten, zu verfolgen, wenn es überhaupt geschah, oder über einige Arbeitergenerationen wie in einer kumulativen Anstrengung der Naturwissenschaften weiterzugeben. Diese neue Freiheit ist genau das, was im Grunde den in die Kultur eingebundenen Menschen, den Hüter der Vergangenheit, den nationalen Menschen, den hartnäckigen Verfolger deutlicher Wegzeichen bedrohte – die Angst, daß von einer überschätzten Vergangenheit vielleicht wenig übrigbleibt und die Identität sich mit dem Auftreten wirklich neuer Erscheinungen vielleicht verschiebt und verändert. Das Makroleben wird ein Gleichgewicht zwischen Stabilität und Erneuerung, zwischen Sicherheit der Heimat, die so oft zu Dekadenz, und Abenteurertum, das vielleicht zur Katastrophe führt, zu finden suchen. Unser Abenteurertum wird jedoch in veränderter Form auftreten. Wir werden in die Aktivitäten der Intelligenz investieren, in die wissenschaftliche Erneuerung und in die Beweglichkeit, die unser Überleben sicherstellen wird, wenn Sterne und Planeten sterben. Diese Beweglichkeit wird uns die Möglichkeit geben, die Natur des Universums zu erforschen, und zwar nicht zu der Befriedigung der Neugier von wenigen, sondern weil das im Interesse aller unserer Bürger liegt. Solch eine Zukunft für das Makroleben erscheint gut, angenehm und edel. Sie vereinigt so gut, wie sich das erwarten läßt, die Zukunft von Wunsch und Schicksal.
     
    All das, all die Veränderungen, die vielleicht für uns durch die Umwandlung materieller Dinge und unserer eigenen Persönlichkeit entstehen, das gegenwärtige Makroleben, all das ist nur ein Anfang, ein passender Absprungspunkt, ein Ort, der frei von den Ablenkungen und Gefahren ist, die in unserer planetarischen Vergangenheit so allgegenwärtig waren. Es besteht die Möglichkeit, daß Planeten sich nicht für eine rationale Kultur eignen, denn zunächst ist die Intelligenz nicht in der Lage, in

Weitere Kostenlose Bücher