Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Makroleben

Makroleben

Titel: Makroleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Zebrowski
Vom Netzwerk:
In der Mitte der Einfahrt sah Richard zurück und deutete auf Janet. „Dein Medallion – du solltest es besser wegwerfen.“
    Janet nahm den Bulerit-Schmuck von ihrem Hals und warf ihn in Richtung auf das Haus hinter ihr.
    Sam setzte sich hinter das Steuer von Richards großem gemietetem Wagen. Richard und Janet setzten sich neben ihn. Sie saßen plötzlich still und sahen zu dem Haus hinüber.
    Sam hatte sich darin nie wohlgefühlt. Nun stellte das Haus eine offene Bedrohung dar, und er erwartete jeden Moment, daß es zuschlug.
    Er zog das Steuerrad aus dem Instrumentenpaneel. Der Wagen setzte sich in Bewegung, und er fuhr weg, sah aber in Abständen von einigen Momenten immer wieder nervös zurück. Als sie die Straße erreichten, hielt Sam den Wagen an, und sie sahen alle zu dem Haus zurück, das mit glänzenden Lichtern zwischen den Bäumen in der Dunkelheit stand.
    „Bring uns weg von hier“, sagte Richard.
    Sam gab Gas.
    Irgendwo über ihnen blitzte kurz ein Licht auf.
    „Die Orbitalfabrik“, sagte Richard.
    Die Helligkeit verblaßte. Sam sah durch die Windschutzscheibe zu dem Streifen von Sternen hoch, der sich über den Himmel wölbte und sich hinter den schneebedeckten Gipfeln am Horizont senkte. Wo der helle, von Menschen hergestellte Stern seine Bahn zu den Bergen hätte ziehen sollen, war jetzt nichts mehr.
    „Sind sie davongekommen?“ fragte Janet.
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Richard. „Die Evakuierung hatte begonnen.“
    Sam sah Janet an. Sie saß mit im Schoß verschränkten Händen neben ihm und sah zu Boden.
    Er fuhr weiter, bis er die automatische Straße erreicht hatte, und bremste.
    Wieder drehten sie sich um, um zu dem Haus zurückzusehen. Es war nun völlig von Bäumen verborgen, aber seine Lichter schienen durch sie hindurch wie Geister, die sich auf einem Hügel versammelten.
    „Es wird passieren“, sagte Richard.
    „Ich will es nicht sehen“, sagte Janet.
    Sam schaltete den Wagen auf Automatik und ließ ihn von der Straße übernehmen.
    Während er durch die Wüste schoß, lehnte Sam sich zurück und versuchte nachzudenken. Wohin konnten sie gehen?
    „Was ist das Schlimmste, was passieren kann?“ fragte Sam.
    „Nur das Schlimmste kann passieren“, sagte Richard. „Die städtischen Gebiete der Welt werden an irgendeiner Variation der Instabilität von Bulerit zugrunde gehen. Die ältesten Bulerit-Bauten wird es zuerst erwischen – das wissen alle Bürgermeister in den Städten schon seit letzter Woche. Das wird aber nichts im Vergleich zu dem Buleritstab in dem Magma sein, der Wärmeenergie zu den Kraftwerken in der Karibik transportiert. Wenn der zerstört wird, kann es Erdbeben, Vulkanausbrüche und eine Dampfwolke geben, die das Wetter der Welt möglicherweise beeinflußt. Die Überlebenden werden sich auf ein jahrzehntelanges Leben in Ruinen vorbereiten müssen, bis das letzte Stückchen Bulerit verschwunden ist.“
    Sam versuchte, sich die politischen Auseinandersetzungen während dieser Zeit vorzustellen.
    „Wir können nur hoffen, daß das alles ist, was Bulerit anrichten kann“, sagte Richard noch, „und daß es nicht noch mehr Überraschungen gibt.“
    „Eines ist sicher“, sagte Janet.
    „Was ist das?“ fragte Sam.
    „Die Buleros werden nicht sehr populär sein.“
    „Wir sind vielleicht in Gefahr“, sagte Richard. „Ich glaube, für uns wäre es das klügste, wenn wir die Erde verlassen würden. Wir könnten vielleicht auf den Mond gehen, wo ein Teil der Städte nicht mit Bulerit gebaut sind. Außerdem ist da ein großer Teil von dem Zeug neueren Datums, und vielleicht dauert es länger, bis es zerfällt. Vielleicht können Blackfriar und ich erreichen, daß wir in Asterom wohnen dürfen.“
    „Solange nur wenige Menschen die Wahrheit kennen“, sagte Janet, „läßt sich das noch immer arrangieren.“
    Wir werden Verbrecher sein, dachte Sam, der die Bitterkeit in Janets Stimme bemerkte. Er dachte an Mars, Ganymed City, die Außenposten. Wäre das Leben dort besser?
    „Meiner Ansicht nach sind wir in dem alten Haus in Ekuador wahrscheinlich sicher“, sagte Richard. „Es liegt außerhalb der Erdbebenzone.“
    „Welche Art Herz hat Orton?“ fragte Janet plötzlich.
    Sam sah sie an. „Na so was, ich weiß es nicht. Es könnte Bulerit sein oder älter. Wir rufen ihn an.“
    „Das Telefon in dem Wagen hier funktioniert nicht“, sagte Richard. „Wir müssen bei der ersten Zelle, die wir sehen, anhalten.“
    Janet fing an, den Kartenschirm

Weitere Kostenlose Bücher