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Mala Vita

Mala Vita

Titel: Mala Vita Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudio M. Mancini
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Glut hatte.
    »Wenn wir alle verfügbaren Männer auf ihn ansetzen, kann sich Sforzano nicht lange verstecken«, wandte Santorini ein.
    »Der Kerl interessiert mich im Vergleich zu euch nur am Rande«, brummte Grasso und blies einen dünnen Rauchfaden zur Decke. »Für eure Dummheit finde ich kaum eine adäquate Bezeichnung, wenn man bedenkt, dass eure Fehler nicht nur international Empörung heraufbeschworen, sondern auch ziemlichen politischen Wirbel verursacht haben. Man hat mich mehrfach darauf angesprochen und nicht erst heute Abend. Und nun zu dir, Licio!«
    »Aber wir haben auf deine Anwei …«, versuchte Don Massimo sicht zu rechtfertigen. Kurzatmig schnaubte er wie ein Walross durch den halbgeöffneten Mund.
    »Du hast Pause, wenn ich rede,
capisci?
«, fuhr ihn Grasso schmallippig an. Rauchend schritt er auf und ab. »Ist es richtig, dass d’Aventura euch zu einem Verhör nach Palermo hat bringen lassen?«
    Massimo und Santorini blickten sich überrascht an. »Zwei Stunden später waren wir wieder zu Hause«, grunzte Massimo aufgebracht. »Die Carabinieri hatten nichts in der Hand. Avvocato Sirmione hat das Innenministerium in Rom angerufen. Damit war die Sache erledigt. Der Minister hat sich telefonisch bei uns entschuldigt.«
    »Hat er das …«, erwiderte Grasso ironisch. »Zu deiner Information, Licio, ich habe Minister Lucca angerufen, nachdem mich Sirmione über eure Verhaftung informiert hat. Daraufhin fühlte sich der Minister wohl verpflichtet und hat Minetti Bescheid gegeben. Die Aktion im Polizeifahrzeug hat Kreise gezogen. Der persönliche Referent des Verteidigungsministers hat mich gefragt, ob man sich sorgen müsse.« Bevor einer der beiden auf die Neuigkeit reagieren konnte, fuhr Grasso fort: »Ich habe beim Minister nicht interveniert, weil ich euch so gern habe, mir ging es darum, zu erfahren, ob es relevante Tatsachen gibt, die mir schaden könnten. Cardone, du und Bettino, jeder von euch hatte Generalvollmacht über die Rizzolo-Konten. Es war, wenn ich mich nicht abermals irre, eure Aufgabe, dafür zu sorgen, dass für die Zeit nach Cardone alles reibungslos verläuft. Oder sehe ich das falsch?«
    »Nein, aber du weißt doch selbst, dass wir erst Enrico nach Palermo holen mussten«, stotterte Licio perplex. Aus seinem Gesicht sprach die blanke Angst. »Enrico war misstrauisch. Er wäre gewarnt gewesen, hätten wir ihm vorher die Vollmachten entzogen.«
    »Muss ich euch erst erklären, wie man solche Dinge
just in time
erledigt? Einer von euch hätte schon Tage vorher in Vanuatu Gewehr bei Fuß warten können. Spätestens bei dieser Gelegenheit wäre euch Pfeifen aufgefallen, dass die Konten geräumt waren. Die idiotische Aktion von Sforzano hat genau das ausgelöst, was wir unter allen Umständen haben vermeiden wollen: Aufmerksamkeit!«
    »Du kannst uns nicht verantwortlich machen, nur weil wir nicht wussten, dass in Sforzanos Kopf eine Schraube locker ist.« Massimo schien zu ahnen, wohin das Gespräch steuerte, und versuchte, seine letzten Trümpfe auszuspielen. »Denk doch einmal daran, wie alles begonnen hat! Cardone wollte sein Mandat niederlegen und mit unseren Geschäftsunterlagen Druck auf uns ausüben. Wahrscheinlich wusste er seit langem, dass man ihn beschattete. Aber er hat kein Wort darüber verloren. Wir wären aufgeflogen, Romano!« Seine Stimme überschlug sich, als er weitersprach. »Du kannst dir vorstellen, was für ein Fressen es für Staatsanwalt Ponti gewesen wäre, wenn die Nutznießer der Konten in Vanuatu bekannt geworden wären.«
    »Ponti, Ponti! Was hat der denn zu sagen? Bevor er begriffen hätte, wäre er längst in der Wüste.« Grasso schüttelte abfällig den Kopf.
    »Du hast selbst gesagt, wir müssten schnell …«, versuchte sich Massimo erneut zu verteidigen.
    Der Patrone blieb abrupt stehen und warf ihm einen vernichtenden Blick zu, so dass ihm der Satz im Halse steckenblieb. »Wenn Cardone überwacht wurde, sind wir ebenso im Visier. Nicht etwa in dem der Carabinieri aus Palermo. Wir haben es mit anderen Kalibern zu tun, dem SISDE !«
    »Bis jetzt wissen die gar nichts«, keifte Santorini.
    »Ach!«, raunzte Grasso. »Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass man beim SISDE nicht längst ahnt, was gespielt wird.«
    Massimo schnaubte aufgebracht, und man sah ihm an, dass er wieder Selbstvertrauen gewann. »Was interessiert uns der Inlandsgeheimdienst! Du selbst brüstest dich doch immer mit deinen exzellenten Kontakten zum Verteidigungsminister. Damals

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