Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mala Vita

Mala Vita

Titel: Mala Vita Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudio M. Mancini
Vom Netzwerk:
Bandini ein, zeigte aber keinerlei emotionale Regung. »Sforzano und Tenente Sandro Montoglio waren eng befreundet. Wie wir jetzt erst erfahren haben, kannten sie sich von der Schulbank her. Die zwei haben sich gesucht und gefunden, wie man so schön sagt. Montoglios Tarnung war somit futsch.«
    »Können Sie das genauer ausführen?«, bat Pallardo.
    Bandinis Miene zeigte verhaltenen Stolz. »Die Signori vom Militär waren glücklicherweise der Meinung, dass ihnen niemand auf die Finger sieht. Ich habe mich inzwischen kundig gemacht. Monti war der Deckname von Oberleutnant Montoglio. Das Video vom Mord an Cardone wurde mit einer hochgeheimen Hightechkamera angefertigt. Alles deutet darauf hin, dass ein Agent des Militärs den Mord gefilmt hat.«
    »Madonna mia!«
Pallardo sah Bandini mit betroffener Miene an. »In dieser Deutlichkeit haben Sie das noch nie ausgeführt, Bandini!«
    »
Mi scusate,
Signor Pallardo, aber das war auch der Grund, weshalb ich der Lorano grünes Licht für Montis Abschuss gegeben habe«, führte er aus, »zumal wir wissen, dass Romano Grasso hinter demjenigen her ist, der den Mord an Cardone aufgenommen hat. Diese Zufälligkeit hat nicht nur Loranos Stellung bei Grasso signifikant gefestigt. Montoglios Tod hat als Nebeneffekt den guten Fessoni in die Hände von Romano Grasso gespielt, was unsere Arbeit ebenfalls ein wenig erleichtert.«
    »Können Sie uns an Ihren Theorien teilhaben lassen?«, brüllte der Maggiore dazwischen. »Sie lassen einfach einen Agenten abknallen, und ich weiß nichts davon.«
    »Gefahr im Verzug«, knurrte Bandini. »Allem Anschein nach wollte Montoglio seinem Kollegen an die Pelle. Fessoni pennt schon seit Monaten mit Montoglios Frau. Das wissen wir aus den Überwachungen. Und nun müssen wir unsere Kräfte bündeln und Bruno Sforzano finden. Koste es, was es wolle. Er weiß, dass die Lorano nicht nur Romano Grassos Freundin ist, sondern dass sie auch mit uns in Verbindung steht. Der Kerl ist erstens nicht blöde, und zweitens ist Santorini sein Onkel. Vielleicht hat er bei ihm Unterschlupf gefunden und ihm alles erzählt.«
    »Und das war uns vorher nicht bekannt?«, zischte Pallardo böse.
    Bandini zuckte teilnahmslos mit den Schultern. »Sie wissen selbst, dass es nicht so einfach ist, die Mafia zu unterwandern, zumal es auf höchster Ebene gewisse Übereinstimmungen hinsichtlich materieller Interessen gibt. Das macht die Sache äußerst brisant.«
    »Wem sagen Sie das, Dottore! Wenn es um Geld geht …«
    Pallardo war erregt von seinem Stuhl aufgestanden und ließ seinen Satz unvollendet. Er stützte sich mit beiden Händen auf den Konferenztisch und beugte sich wie ein Raubtier vor. »Und …? Weiter …!« Er sah Bandini scharf an. »Wie konnte es überhaupt zu dieser idiotischen Entwicklung kommen?«
    »Sforzano hatte sich offensichtlich im Albergheria-Viertel versteckt und mitbekommen, dass die Lorano seinen Freund liquidiert hat«, führte Bandini weiter aus. »Er ist Hals über Kopf geflüchtet. Die Lorano hat zwar versucht, ihn zu erwischen, aber der Kerl kannte sich in dem Gebäude besser aus als sie. Zu allem Überfluss tauchte zum gleichen Zeitpunkt auch noch dieser d’Aventura auf. Damit konnte niemand rechnen. Sie musste Sforzano wahrscheinlich laufen lassen und sich um den Comandante aus Palermo kümmern, weil in der Tarnwohnung noch Beweise herumlagen. Unter anderem stand dort noch der Computer, mit dem die SISMI -Mannschaft gearbeitet hat.«
    »Wie blöd muss ein Agent des SISMI sein, brisante Aufzeichnungen auf einer Platte zu speichern?«, bemerkte Pallardo süffisant. »Glück ist, wenn das Pech die anderen trifft. Horaz hat das bereits dreißig Jahre vor Christus ganz richtig erkannt.«
    »Immerhin konnte die Lorano d’Aventura überwältigen und die Wohnung säubern«, ergänzte Bandini seine Ausführungen. »Ich habe die Lorano angewiesen, Romano Grasso die Kamera zu übergeben. Sozusagen als vertrauensbildende Maßnahme.«
    »Würden Sie mich bitte über den Hintersinn dieser Aktion aufklären!«, zischte Pallardo giftig. »Weder gefällt mir die Methode noch das Ergebnis. Was soll dieser Wahnsinn?«
    »Der strategische Stab unserer Abteilung musste aus der Not eine Tugend machen«, holte Bandini aus. »Angesichts dieser Entwicklung standen wir unter enormem Zeitdruck und mussten uns zwischen Pest und Cholera entscheiden. Der Mord war über alle Sender gelaufen, die Originalaufnahme aber existiert noch. Sie wurde, wie wir wissen, von

Weitere Kostenlose Bücher