Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
anrichten wird!“
Deutlich ist die Sorge aus seiner Stimme herauszuhören, sodass Shiela sofort antrabt, um zum Schloss zu kommen. Aber trotzdem wird es noch ein paar Tage dauern, bis sie ihr Ziel erreichen werden. Entlang eines schmalen Wasserlaufes kommen sie ein paar Stunden später zu einer alten Mühle. Das heißt, die Mühle sollte eigentlich hier stehen, doch auch von ihr sind genau wie zuvor im Dorf nur noch Trümmer übrig. Die großen Flügel des Windrades sind abgerissen und in der Gegend verstreut. Vom eigentlichen Gebäude steht kaum mehr ein Stein auf dem anderen. Und wieder ist kein lebendes Wesen mehr zu sehen.
Mittlerweile kommt es ihnen beiden so vor, als ob sogar die Tiere aus dem Wald geflüchtet sind, nicht ein einziges Stück Wild läuft ihnen über den Weg, selbst die Vögel zwitschern nicht mehr. Alles erscheint wie ausgestorben! – Mit einem mehr als unguten Gefühl reitet der Prinz weiter.
Zwei Tage brauchen die beiden noch, dann sehen sie das Schloss vor sich liegen, dessen Türme im hellen Sonnenlicht schimmern, während die Fahnen an den Spitzen im leichten Wind flattern. Fast erscheint es Malcolm, als sei alles so wie damals, als er von hier aufgebrochen ist. Doch das ist ganz und gar nicht der Fall!
Bereits als sie den Hügel hinaufreiten und sich dem großen Tor nähern, bemerkt er die große Anzahl von Wachen auf den Wehrgängen und am Tor selbst. Wachposten sind ja okay, aber nicht in dieser Anzahl! Er wird das Gefühl nicht los, als ob man mit einem Angriff auf das Schloss rechnet.
Seiner Stute den Hals klopfend, flüstert er: „Shiela, hier stimmt etwas ganz und gar nicht.“
Prompt verstellen ihm in dieser Sekunde zwei Wachen den Weg, kreuzen ihre Speere vor ihm und sind nicht gewillt, ihn durchzulassen.
„Was soll das?“, fährt er sie ungehalten an. „Gebt den Weg frei! Wisst Ihr denn nicht, wen Ihr vor Euch habt? – Ich bin Malcolm Prinz of Bannister!“
Die beiden Wachen sehen sich erschrocken an, denn der Prinz des Reiches gilt seit mehr als einem Jahr als verschollen. Auch die Kleidung, die er trägt, ist ganz und gar nicht königlich. Trotzdem im Zweifel, wendet sich jetzt einer der Posten dem Tor zu und ruft laut nach dem Hauptmann.
„Hauptmann, hier ist einer, der behauptet, unser Prinz zu sein!“
Die Wache ist anscheinend zu neu, um Malcolm von Angesicht zu Angesicht zu kennen, doch der Hauptmann ist ein schon älterer Mann, der jetzt durch eine kleine Seitenpforte tritt.
„Was gibt es hier?“, will er schroff wissen, stutzt dann aber und verbeugt sich tief. „Eure Majestät, entschuldigt bitte, aber die Leute sind neu. Sie können Euch nicht kennen!“, nimmt er seine Männer in Schutz, die bei diesen Worten sichtlich erschrocken sind.
„Dann lasst das Tor öffnen, Hauptmann!“
„Ja, natürlich! – Los, Tor auf!“
Endlich können Malcolm und Shiela passieren. Ihr Hufschlag erfüllt den großen Innenhof, der sich nach der Mauer mit dem Tor anschließt und zu einem breiten Portal führt, dessen Stufen den Eingang zum eigentlichen Schloss bilden. ‚Sei so nett und warte hier, Shiela‘, bittet er gedanklich. ‚Ich will erst mit meinem Vater reden, denn hier stimmt so einiges nicht.‘ Einem Stalljungen, der herbeigeeilt ist, wirft er die Zügel zu und meint: „Sie heißt Shiela, halte sie für mich!“
Der Hauptmann hat natürlich längst einen Posten zum König geschickt, um die Ankunft des Prinzen zu melden, sodass dieser sich nicht wundert, dass sein Vater ihm bereits vor dem Thronsaal entgegenkommt. Deutlich ist ihm die Freude ins Gesicht geschrieben, seinen Sohn gesund wiederzusehen. Er breitet ganz unköniglich die Arme aus, doch Malcolm weiß, was sich gehört und kniet erst einmal auf einem Bein vor ihm nieder.
„Eure Majestät.“
Erst dann erhebt er sich, lächelt und lässt sich herzlich umarmen. Worte sind jetzt nicht wichtig, doch der König schiebt seinen Sohn Richtung Thronsaal, dessen Türflügel von zwei Dienern geöffnet werden.
„Malcolm!“
Der Königin stehen Tränen in den Augen, als sie ihren Sohn sieht, hat sie es doch bis eben nicht wirklich glauben können. Da der König die Lakaien mit einer Handbewegung bereits hinausgeschickt hat, kann der Prinz auch ungeniert seine Mutter umarmen und ihr einen Kuss auf die Wange drücken. Dann wendet er sich sofort an seinen Vater, der hinter ihm stehen geblieben ist.
„Vater, was ist hier los? Wieso die vielen Wachen? – Und auf dem Weg hierher habe ich zerstörte
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