Malcolm, Prince of Bannister: Das Geheimnis einer wahren Liebe/Die Rache des Magiers/Der Sieg der Liebe (German Edition)
Körperwärme geben zu können, und rubbelt dabei kräftig mit den Händen über ihren Rücken, die Schultern und massiert ihr auch die Arme. Sie schenkt ihm ein dankbares Lächeln.
„Danke, das tut gut.“
Schließlich schlingt sie ihre Arme um ihn und presst sich eng an ihn, möchte ihn am liebsten nicht mehr loslassen. Malcolm hält in seinen Bemühungen inne, spürt einfach, dass er ihr noch etwas Zeit geben muss. Er wäre kein Mann, wenn ihn der nackte Mädchenkörper nicht erregen würde, doch er muss seine Gefühle in dieser Situation bezwingen, versucht seinen Atem zu beruhigen.
Schließlich streicht er ihr die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht, blickt ihr fest in die Augen und fragt besorgt: „Geht es wieder?“
Shiela nickt tapfer, unfähig jetzt nur ein Wort zu sagen.
„Dann komm, wir müssen hier weg, sonst findet man uns doch noch.“
Sie streifen sich ihre nassen Sachen wieder über, Malcolm packt den Sattel und was daran hängt, wirft ihn sich über die Schulter und ergreift mit der anderen Hand die Rechte von Shiela. So laufen sie Seite an Seite tiefer in den Wald hinein, der ihnen hoffentlich Schutz gewähren wird.
***
Später, als Shielas Stunde abgelaufen ist und sie wieder als Pferd neben ihm einherschreitet, fordert sie ihn auf, wenigstens den Sattel auf ihren Rücken zu legen, damit er das schwere Teil nicht länger selbst tragen muss.
„Sobald wir einen Unterschlupf gefunden haben, werde ich versuchen den Gurt zu reparieren“, meint er. „Wir können nach diesem Erlebnis eine längere Ruhepause vertragen.“
Am liebsten hätte sie genickt, doch so kann sie ihm nur gedanklich zustimmen. Es ist auch Shiela, die plötzlich den Kopf hebt und die Nüstern in den Wind reckt.
‚Vorsicht!‘, hört Malcolm ihre Stimme in seinem Kopf. ‚Ich rieche Rauch.‘
‚Ein Lagerfeuer?‘
‚Nein, es riecht eher nach einem schwelenden Brand – und gar nicht weit von hier.‘
Vorsichtshalber zieht Malcolm sein Schwert aus der Schutzhülle, er will nicht ein weiteres Mal mit den Soldaten aneinandergeraten. Als ein leichter Lichtschein zwischen den Bäumen erscheint, lässt er die Stute zurück und erkundet erst einmal zu Fuß vorsichtig das Gelände. Doch als er zwischen dichten Büschen hervorspäht, kann er auf einem von Unterholz frei gehauenen Platz einen Kohlemeiler erkennen und im Hintergrund die kleine Hütte des Köhlers, an die sich noch eine zweite Hütte anschließt. Aus ihren einfachen Fensterlöchern in der Wand fällt auch der Lichtschein.
Also kehrt der Prinz um, holt Shiela und lässt auch das Schwert wieder verschwinden, er will den Köhler, der hier zweifellos lebt, ja nicht gleich verschrecken. So macht er sich auch gleich bemerkbar, als er in den Lichtschein gerät.
„Hallo, jemand zu Hause?“
Es dauert auch gar nicht lange, bis ein rußgeschwärztes Gesicht in der einen Fensteröffnung erscheint und den Ankömmling neugierig mustert.
„Habt Ihr Euch verirrt, Herr?
Der Köhler nuschelt etwas, weil ihm einige Zähne fehlen, doch scheint er allein zu sein und nichts Übles im Sinn zu haben.
„Seid gegrüßt, werter Köhler! Kann ein einsamer Reisender bei Euch eine Rast einlegen?“
„Sicher“, kommt es undeutlich zwischen den von einem Bartgestrüpp verdeckten Lippen des Mannes hervor. „Im Stall dort hinten ist Platz, wenn Ihr mit Stroh vorliebnehmen wollt, da könnt Ihr auch Euer Pferd unterbringen. Wasser findet Ihr im Brunnen gleich daneben.“
„Danke, das ist sehr freundlich von Euch! – Aber sagt, habt Ihr vielleicht auch etwas zu essen übrig? Ich werde Euch auch gerne dafür bezahlen“, fragt Malcolm nach.
„Wenn Euch ein Kanten Brot genügt – gerne, mehr habe ich selbst nicht.“
Damit verschwindet der Kopf wieder aus dem Fensterloch, und Malcolm, der froh ist, für den Rest der Nacht einen Unterschlupf gefunden zu haben, führt seine Stute zur zweiten Hütte, die sich tatsächlich als Stall und Lagerschuppen entpuppt.
„Besser als nichts“, meint er beiläufig, schließlich sind sie es ja schon gewohnt, im Freien zu übernachten. „Die Wärme vom Meiler wird unsere Kleidung ganz trocknen und uns aufwärmen.“
„Oh ja, Wärme! Ich zittere noch immer“, fügt Shiela hinzu.
„Dein Fell ist ja auch noch ganz nass!“
Sofort nimmt er ihr den Sattel ab, legt sein Schwert jedoch griffbereit, um für den Notfall gewappnet zu sein. Noch immer können Soldaten ihnen auf der Spur sein. Während sich Shiela wärmesuchend dicht an die
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