Malibu wartet auf dich
nun bereute sie ihre Entscheidung.
"Garrett schmollt mal wieder", bemerkte Shelley beim Kaffee.
Sarah schaute zu Jonathan hinüber. Er war während des Dinners sehr still gewesen. Es war unverkennbar, dass Jonathan seine Frau liebte. Aus der Auseinandersetzung, die Sarah am Nachmittag belauscht hatte, schloss sie jedoch, dass er noch immer oft an Amanda dachte und sie auf seine Art ebenfalls geliebt hatte. Wie er gleichzeitig zwei Frauen hatte lieben können, war ihr unbegreiflich. Nach Shelleys Haltung Amanda gegenüber zu urteilen, hatte sie von der Affäre ihres Mannes gewusst und sich inzwischen dazu durchgerungen, die Vergangenheit ruhen zu lassen.
Armer Garrett - die beiden Frauen, die er vor Sarah geliebt hatte, hatten beide Jonathan vorgezogen. Falls er nach allem, was zwischen ihnen vorgefallen war, ihre Liebe akzeptierte, würde Sarah dafür sorgen, dass er niemals an ihr zweifeln musste. Sie wollte nur ihn. Für immer.
"Dad schmollt nicht", verteidigte Brian seinen Vater. "Er hat zu tun."
"Brian, wir wissen alle, dass er sich im Arbeitszimmer verbarrikadiert, weil er noch immer wütend auf Sarah ist", entgegnete Shelley sanft.
Sarah traute ihren Ohren kaum. Im Arbeitszimmer? "Er ist im Haus?"
"Ja." Die andere Frau nickte. "Und die Tür ist nicht wirklich verbarrikadiert", fügte sie aufmunternd hinzu.
Sarah stand langsam auf. Würde Garrett ihr zuhören, wenn sie ihm erzählte, dass sie ihren Fehler erkannt hatte, oder würde er weiterhin ärgerlich auf sie sein? Egal, wie er reagieren mochte, sie musste mit ihm reden.
"Danke." Sie drückte dankbar Shelleys Hand.
"Pass auf fliegende Gläser oder Flaschen auf", riet ihre neue Freundin fröhlich. "Vorhin hat er eine Flasche Scotch verlangt."
Sarah konnte sich Garrett überhaupt nicht betrunken vorstellen. Er hielt es für unter seiner Würde, sich nicht völlig in der Gewalt zu haben. Der Gedanke, sie könnte für seine Depressionen verantwortlich sein, war Sarah unerträglich.
Sie hätte sich jedoch seinetwegen keine Sorgen zu machen brauche. Die Flasche stand unberührt auf dem Schreibtisch.
Garrett saß in seinem Sessel und brütete grimmig vor sich hin.
"Darf ich hereinkommen?" fragte Sarah.
Garrett sah sie an. Er wirkte erschöpft. "Was willst du?"
Leise schloss sie die Tür hinter sich. Was würde er wohl sagen, wenn sie ihm antwortete: Dich! Ja, sie wollte ihn und konnte sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Sie war eine Närrin gewesen, dies aus übertriebener Loyalität Amanda gegenüber zu verleugnen. Selbst wenn Garrett und Amanda miteinander glücklich gewesen wären, verdiente er eine neue Chance aufs Glück.
Sie atmete tief durch und ging auf ihn zu. "Dich", erklärte sie schlicht.
Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. "Wie bitte?"
"Ich habe einen Fehler begangen, Garrett..."
"Wann?"
"Als ich dir sagte, ich könne dich nicht heiraten."
"Warum?"
Sie schluckte trocken. Er machte es ihr wahrlich nicht leicht.
Warum auch? Es war doch völlig unerheblich, mit wem er in der Vergangenheit verheiratet gewesen war, wichtig war nur, wen er jetzt liebte.
"Weil ich dich liebe", flüsterte sie.
"Wenn man deinen Worten glauben darf, hast du mich gestern geliebt und heute Nachmittag ebenfalls, aber trotzdem hast du mich zurückgewiesen", erinnerte er sie bitter. "Ich frage mich, was diesen Sinneswandel bewirkt hat."
"Ich ..."
"Verrate mir eines", unterbrach er sie trügerisch sanft. "Hast du inzwischen deine Handtasche geholt? Ich habe sie am Pool liegen sehen, nachdem du weggelaufen warst."
Sarah hatte das Fehlen der Tasche erst bemerkt, als eines der Hausmädchen sie ihr mit dem Nachmittagstee heraufbrachte.
Offenbar vermutete Garrett, sie habe vielleicht danach gesucht und dabei zufällig seine Unterhaltung mit Jonathan belauscht.
Falls sie dies zugab, würde er ihr dann glauben, dass allein die Aussicht, den Rest ihres Lebens ohne ihn verbringen zu müssen, ihre Meinung über eine Ehe mit ihm geändert hatte?
Sie seufzte. "Du hast Recht, Garrett. Ich habe dich mit Jonathan reden hören."
"Und?"
Sarah sah ihn offen an. "Ich weiß, dass Amanda eine Affäre mit Jonathan hatte, während sie mit dir verheiratet war."
"Und?" drängte er erneut.
Sie schüttelte den Kopf. "Ich habe nur kurz zugehört, aber es
... es hat gereicht."
"Verstehe." Er nickte grimmig. "Und nun hast du entschieden, dass du mich willst."
"Ich habe dich immer gewollt", wisperte sie. "Ich bin hier, um dir zusagen ..."
"Dass du es jetzt,
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