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Malice - Du entkommst ihm nicht

Malice - Du entkommst ihm nicht

Titel: Malice - Du entkommst ihm nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Aber inzwischen ist mir eingefallen, dass ich dich kenne«, sagte Scratch. »Ich habe dich im Comic gesehen. Du hast damals mächtig Ärger gemacht.«
    »Davon weiß ich nichts! Lassen Sie mich los!«, rief Kady, aber Scratch war stärker als sie, zerrte sie unbarmherzig zum Wagen und riss die Beifahrertür auf.
    »In London hätten wir dich beinahe erwischt, aber dann sind deine Eltern mit dir weggezogen, bevor wi r … nun, wie soll ich es ausdrücken? … zugreifen konnten.«
    »Loslassen!«, brüllte Kady und biss ihn in die Hand. Er hielt kurz die Luft an und gab ihr dann eine so schallende Ohrfeige, dass vor ihren Augen Sternchen explodierten.
    »Das wagst du nicht noch einmal!«, fauchte er.
    Plötzlich hörten sie Motorengeräusche, Scheinwerferlicht blendete sie und ein paar Sekunden später hielt ein Wagen neben ihnen und ein Mann sprang heraus. »Lassen Sie gefälligst das Mädchen in Ruhe!«
    Der Mann war etwa um die vierzig, hatte aschblonde Haare und eine Halbglatze. Er trug eine Brille, eine dunkle Anzughose und ein gestreiftes Hemd, war schätzungsweise fünfzig Kilo leichter und bestimmt einen Kopf kleiner als Scratch. Trotzdem baute er sich mutig vor dem Koloss auf und sagte noch einmal mit fester Stimme: »Lassen Sie sie in Ruhe.«
    »Sie ist meine Tochter«, behauptete Scratch. »Halten Sie sich da raus.«
    »Er lügt! Helfen Sie mir, e r …« Kady schrie vor Schmerz auf, als Scratch ihr das Handgelenk umdrehte.
    Der Mann im Anzug zückte sein Handy. »Ich rufe jetzt die Polizei«, sagte er und tippte eine Nummer ein.
    »Stecken Sie das sofort weg!«, befahl Scratch und stieß ihm seinen dicken Zeigefinger in die Brust. Aber er konnte gegen den anderen nichts ausrichten, solange er Kady festhielt.
    »Hallo? Ja, ich möchte eine Meldung machen«, sagte der Mann.
    Scratch warf Kady einen hasserfüllten Blick zu und schleuderte sie so heftig von sich, dass sie stürzte. Dann sprang er in seinen Wagen, dessen Motor immer noch lief, und trat aufs Gas. Geistesgegenwärtig prägte Kady sich das Kennzeichen ein, bevor er davonraste.
    »Hallo, ja. Ich möchte eine versuchte Entführung melden«, sagte der Mann ins Handy und bückte sich nach Kady. Aber Kady schüttelte den Kopf und gab ihm mit Handzeichen zu verstehen, dass er auflegen sollte. »Ja, ich warte.« Er nahm das Handy vom Ohr. »Alles in Ordnung?«
    »Rufen Sie nicht die Polizei. Bitte nicht«, bat Kady.
    »Aber dieser Mann wollte dic h …«
    »Bitte.«
    Er betrachtete sie einen Moment lang nachdenklich und steckte das Handy dann zögernd weg.
    »Bist du in Schwierigkeiten?«
    Kady nickte. »In schlimmen Schwierigkeiten, ja. Aber die Polizei kann mir nicht helfen.« Sie sah dem davonfahrenden Wagen hinterher. »Könnten Sie mich vielleicht ein Stück mitnehmen?«
    »Ich kann dich gerne nach Hause bringen«, bot er ihr an.
    »Nein, zum Bahnhof. Könnten Sie mich bitte zum Bahnhof bringen?«
    Aus Richtung der Bäume, die über der Straße aufragten, wehte ein Heulen zu ihnen herüber, das wie der Schrei eines Kojoten klang. Der Mann sah erschrocken auf.
    »Was war das?«
    »Das, was hinter mir her ist«, sagte Kady.
    Der Mann ging zu seinem Wagen. »Steig ein.«
    2
    Der Mann stellte sich Kady als Graham vor und war nach einem langen Arbeitstag im Büro eigentlich auf dem Nachhauseweg. Er sah ziemlich unscheinbar aus, hatte eine leicht näselnde Stimme und blassgrüne Augen. Seinem Wagen nach zu urteile n – einem BM W – war er kein armer Mann. Das Auto roch wie nagelneu, hatte schwarze Lederpolster und einen ultramodernen Bordcomputer.
    »Ich habe eine Tochter in deinem Alter«, erzählte Graham, ohne den Blick von der Fahrbahn zu wenden. Eine Prozession von Straßenlaternen huschte am Straßenrand vorbei, während sie sich Loughborough näherten.
    Als Kady nichts darauf antwortete, warf er ihr einen kurzen Blick zu. »Ich mache mir die ganze Zeit Sorgen um sie. Nicht weil sie irgendwelche gefährlichen Sachen anstellen würd e – sie ist ein braves Mädchen. Nein, ich habe Angst, dass ihr etwas zustoßen könnte.«
    Kady schwieg. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Stattdessen hielt sie nach Scratchs Wagen Ausschau.
    »Hör ma l … ich weiß ja nicht, worum es geht, aber meinst du nicht, dass deine Eltern sich seh r …«
    »Doch, bestimmt«, unterbrach Kady ihn. »Aber diese Leute sind extrem gefährlich. Und wenn meine Eltern versuchen würden, sich ihnen in den Weg zu stelle n …«
    »Wie hat ein nettes Mädchen wie du es

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