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Mallorca Schattengeschichten

Mallorca Schattengeschichten

Titel: Mallorca Schattengeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Conrad , Elke Becker
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mir zu sagen, dass es ihm leidtut, das Wochenende mal wieder nicht nach Hause zu kommen. Als ob das nötig wäre. Ich weiß doch zu schätzen, wie viel er für uns tut. Wer kann sich schon solch ein Anwesen auf Mallorca leisten?«
    Kathrin wurde schlecht. Sie holte sich ein Glas Wasser und setzte sich an den Tisch, auf dem der Strauß wie ein Mahnmal prangte.
    »Ein Glas Sekt zum Kaffee?«
    Kathrin schüttelte den Kopf.
    Pia zuckte mit den Schultern und schenkte Kaffee in die bereitstehenden Tassen. »Also, wo drückt der Schuh? Du siehst wirklich scheußlich aus, wenn ich das so sagen darf.«
    »Ich habe heute Nacht auch so gut wie nicht geschlafen«, erklärte Kathrin. »Die ganze Zeit habe ich überlegt, wie ich es dir sagen soll.« Sie seufzte und starrte in die Kaffeetasse. Sie wusste, dass sie ihrer besten Freundin jetzt wehtun würde. Doch der Schuldige war Heinz. Nicht sie.
    Pia sah sie aufmunternd an.
    »Ich habe Heinz gestern gesehen«, begann sie.
    »Wie, du warst in München?« Pia leerte ihr Glas Sekt. »Davon hat er mir gar nichts erzählt.« Sie griff nach der Sektflasche und schenkte sich nach. »Und du willst wirklich kein Gläschen?«
    Kathrin verzog das Gesicht.
    Mit einem Achselzucken stellte Pia die Flasche wieder ab.
    »Er hat mich auch nicht bemerkt. Nein ... ich war nicht in München. Heinz war in Hamburg. Und das nicht alleine.« Ihr Mund war staubtrocken. Hastig trank sie das Wasser aus. »Er war in Begleitung einer dunkelhaarigen Frau.«
    »Und? Wird eben eine Klientin gewesen sein.« Pia rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.
    »Pia, hör mir zu! Heinz ist mit dieser Frau in ein Hotel gegangen, nachdem er sich mit ihr in einem Bistro getroffen hatte. Sie haben sich geküsst und sind dann in dieses Hotel außerhalb von Hamburg gefahren.«
    Pia wurde bleich. »Woher weißt du das so genau?«
    »Ich bin ihnen in einem Taxi nachgefahren. Es tut mir so leid.« Kathrin stand vom Tisch auf und wollte ihre Freundin tröstend in die Arme nehmen.
    »Das glaube ich dir nicht!« Pia sprang auf und wich vor ihr zurück. »Wie kannst du nur so etwas behaupten! Heinz schuftet sich für uns fast zu Tode. Die Villa, das Leben hier mit den Kindern. Das ist unser Traum!« Pia machte eine ausladende Handbewegung durch den Raum. Mit funkelnden Augen sprach sie weiter. »Er ist viel auf Reisen, aber er meldet sich oft von unterwegs. Außerdem bringt er uns immer etwas mit. Heinz liebt mich!«
    Kathrin nahm schwer atmend wieder Platz. »Heinz betrügt dich!«
    »Mir wäre es lieber, wenn du mich jetzt alleine lassen würdest«, flüsterte Pia.
    »Mensch, Pia, ich bin deine Freundin. Wieso glaubst du mir nicht? Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.« Kathrin sah ihre Freundin verzweifelt an. Pias Gesicht war zu einer steinernen Maske geworden.
    »Warum versuchst du, mir mein Leben kaputtzumachen?« Pia stemmte die Hände in die Hüften. »Weil du dein eigenes gründlich versaut hast? Deswegen? Gönnst du mir mein Glück nicht? Was für ein Mensch bist du überhaupt? Kommst hier in mein Haus mit deiner schmutzigen Fantasie! Heinz liebt mich! Er tut alles für mich!« Ihr Gesicht verwandelte sich in eine wütende Fratze. »Raus hier! Ich will, dass du verschwindest!«
    Fassungslos erhob sich Kathrin. »Wie kannst du so etwas sagen? Ich würde nie etwas tun, was dich verletzt. Du selbst hast damals gesagt, du würdest es wissen wollen, wenn dein Mann in der Gegend herumvögelt!«
    »Verschwinde endlich!« Pia stand noch immer stocksteif und wütend vor ihr.
    »Wenn du dich wieder eingekriegt hast, kannst du dich ja bei mir melden.«
    »Wir haben nichts mehr zu reden.« Pia stürmte in die Küche. Mit einem Knall fiel die Tür ins Schloss.
    Mit hängenden Schultern verließ Kathrin das Anwesen. Auf den wenigen Schritten nach Hause dachte sie darüber nach, was schief gelaufen war. So hatte sie Pia noch nie erlebt. Sie hatte Heinz wie eine Löwin verteidigt, und sie angestarrt, als sei sie der leibhaftige Teufel.
    Was war mit ihrer Freundin los? Glaubte sie ihr wirklich nicht? Oder verschloss sie nur die Augen vor der Wahrheit? Pia hatte ein bequemes Leben. Luxusanwesen, Au-pair für die Kinder, eine Putzfrau. Besuche in den exklusivsten Sternerestaurants gemeinsam mit anderen gut verheirateten und ätzend langweiligen Ehefrauen; Segelausflüge, Golfspielen, in den Tag hineinleben; morgens schon Champagner schlürfen.
    Wusste sie längst, dass Heinz sie betrog? War es für sie leichter, die Augen vor der

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