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Mallorca Schattengeschichten

Mallorca Schattengeschichten

Titel: Mallorca Schattengeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Conrad , Elke Becker
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ihrer Meinung nach nicht einer Reforma entsprach. Robert seufzte. Mit Geld ließen sich solche Dinge regeln. Zuversichtlich schaute er auf die Uhr. Es klingelte.
    »Hallo Herr Bodenreich, ich mache Ihnen auf«, rief Robert zum Tor.
    Der Anwalt parkte, stieg aus und blickte sich verwundert um. »Was machen Sie mit dem Pool? Und mit den ganzen Steinmauern?« Er runzelte die Stirn. »Die waren doch vorher nicht da.«
    »Ja, das wird außergewöhnlich, oder?«, sagte Robert mit stolzgeschwellter Brust. »Ist das nicht ein herrlicher Fleck? Ich erfreue mich jeden Tag daran.« Er öffnete die Tür. »Und erst der Blick von der neuen Terrasse. Kommen Sie.«
    Bodenreich folgte mit leicht gesenktem Kopf. »Welche neue Terrasse? Davon stand nichts in der Baugenehmigung.«
    »Ach, das kriegen wir schon hin. Setzen Sie sich. Einen Whisky? Ich habe da einen seltenen Tropfen von Caol Ila ; eine Sonderabfüllung.« Robert griff nach zwei Gläsern.
    »Für mich bitte ein Wasser«, antwortete Bodenreich unbeeindruckt.
    »Gut, dann eben Wasser. Genießen Sie den Ausblick. Ich bin gleich wieder da.«
    Robert kam aus der Küche mit einer blauen Designwasserflasche und passendem Glas zurück, stellte es auf den Tisch und goss ein. »Sie haben bestimmt nichts dagegen, wenn ich mir ...«
    »Sie sind hier zu Hause, bitte, trinken Sie, was immer Sie möchten.« Der Anwalt nippte an seinem Wasserglas.
    Robert setzte sich Bodenreich gegenüber, schlug die Beine übereinander und verschränkte die Hände hinter seinem Kopf. »Nun, Herr Bodenreich, wie kriegen wir diese ... ich will mal sagen : Störung meiner Privatsphäre vom Tisch?«
    »Eine Störung würde ich das wirklich nicht nennen. Wir reden hier von einer Anzeige wegen Verletzung der Umweltbestimmungen.« Bodenreich wischte sich über die Stirn.
    »Na und? Dann eben eine Anzeige. Wen müssen wir bezahlen, und wie viel?«
    »Herr Heinzmann, das ist keine Sache, die man mit Bestechung regeln kann. Sie befinden sich hier mitten im Naturschutzgebiet mit Steineichenwäldern um Sie herum. Und zu allem Überfluss liegt der Brandwachturm direkt oberhalb Ihres Grundstückes. Jeden Tag fahren Angestellte des Umweltministeriums dort hin und überwachen diesen Bereich, um frühzeitig den Ausbruch eines Feuers zu entdecken. Glauben Sie ernsthaft, die würden wegschauen, wenn Sie hier Steineichen fällen, und auch sonst ...«
    »Herrje, die paar Bäume. Es stehen doch noch genug da. Außerdem habe ich dafür Palmen gesetzt; das sieht doch auch viel reizvoller aus«, unterbrach ihn Robert. »Und was machen die faulen Mallorquiner eigentlich da oben? Die genießen doch nur den Blick; oder denken Sie ernsthaft, deren Beschäftigung rettet Menschenleben?«
    »Ich habe Ihnen von Anfang an gesagt, dass man die eine oder andere Steineiche abholzen kann. Aber nur, wenn Gefahr besteht, dass sie auf das Haus fällt.« Bodenreich schüttelte den Kopf. »Es war nie die Rede davon, hier einen Palmenhain anzulegen. Und erst diese Steinmauern ...«
    »Ja, die sehen großartig aus, nicht wahr? Ich möchte noch einige Wege im Wald anlegen und Blumenfelder. Also erst guten Mutterboden aufschütten, und dann ...«
    »Herr Heinzmann, haben Sie mir überhaupt zugehört?«, unterbrach ihn Bodenreich.
    »Ja, natürlich höre ich Ihnen zu. Aber es ist doch alles Natur, was ich hier erschaffe. Was sollte denn die Umweltbehörde dagegen haben?« Robert schaute den Anwalt verständnislos an.
    »Sie wollen es nicht verstehen, oder? Das ist ein Steineichenwald und keine Palmenoase mit blühenden Landschaften.« Bodenreich runzelte die Stirn. »Und dann diese Terrasse! Sie wollten die alte nur um einen Meter erweitern. Und jetzt? Das sind mindestens vier Meter.«
    »Aber nur so kann ich den handgefertigten Steintisch und die roten Designersessel unterbringen. Und sagen Sie selbst, man sitzt hier außergewöhnlich.« Robert versuchte ein Lächeln, das um Zustimmung bettelte.
    »Was sagt denn Pablo dazu?«
    »Solange ich ihn bezahle ... allerdings, so langsam wird er mir zu teuer. Ich denke, ich werde seine nächste Abrechnung kürzen müssen.« Robert nippte genussvoll an seinem Whisky.
    Der Anwalt knallte das Wasserglas auf den Tisch. »Sind Sie wahnsinnig? Wenn Sie Pablos Rechnung nicht korrekt begleichen, dann geht hier gar nichts mehr.«
    »Na und? Suche ich mir eben einen anderen. Es gibt genügend Leute, die gerne für mich arbeiten.« Robert beugte sich vor. »Sie doch auch?« Er lächelte süffisant.
    »Sie wollen einfach

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