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Mallorca Schattengeschichten

Mallorca Schattengeschichten

Titel: Mallorca Schattengeschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Conrad , Elke Becker
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nicht verstehen«, schrie der Anwalt und sprang auf. »Ich beende hiermit mein Mandat! Den heutigen Besuch bekommen Sie gratis. Und nur, dass Sie es wissen: Gerne habe ich für einen solchen Ignoranten, wie Sie einer sind, nicht gearbeitet. Suchen Sie sich einen anderen Dummen, der Ihre Borniertheit erträgt.« Bodenreich stürmte aus der Tür, ohne sich umzudrehen.
    Gut, eine Ausgabe weniger, dachte Robert und trank seinen Whisky aus.
     
    »Nina? Nina!« Wo steckte sie nur wieder? War es zu viel verlangt, dass sie wusste, wann er Hunger hatte? Robert stand auf und schaute in die Küche. Nichts vorbereitet. Wo trieb sie sich herum?
    Er ging nach draußen durch den Patio und blickte suchend zum Pool; genauer gesagt, Richtung Poolbaustelle. Eine elegant geschwungene Form ersetzte das hässliche Rechteck. Im Schatten einer der letzten großen Steineichen hinter dem Pool sah er Nina mit Pablo und den Bauarbeitern schwatzen. Das durfte ja nicht wahr sein. Wie konnte sie sich mit dem Arbeitervolk abgeben? Zornesfalten überzogen sein Gesicht. »Nina! Komm!«, schrie er.
    Sie drehte den Kopf. »Was willst du?«, rief Nina zurück.
    »Hast du schon mal auf die Uhr geschaut? Es ist Essenszeit, und du weißt, dass ich pünktlich essen möchte.«
    »Dann mach dir halt ein Brot. Das wirst du wohl noch können.« Sie machte keinerlei Anstalten aufzustehen, und wandte sich wieder den Arbeitern zu.
    »Wenn du diese Kleinigkeit für mich nicht mehr erledigen willst, dann kannst du dich künftig mit Deinesgleichen abgeben«, schnaubte Robert und stapfte zum Haus.
    Er hastete die Treppen zum Schlafzimmer hoch und riss die Schranktür auf. Wo war noch mal ihr Koffer? Er überlegte kurz. Ah, in der Abstellkammer. Robert griff den grünen Hartschalenkoffer und trug ihn zurück ins Zimmer. Wahllos schmiss er Ninas Sachen hinein.
    Sein Blick schweifte zum Schuhschrank. Schuhe, ... die nahmen zu viel Platz weg. Er öffnete das Fenster, holte aus, und die Schuhe segelten den Hang hinunter. Viel Spaß beim Suchen, dachte Robert und grinste. Sollten ihr doch die neuen Freunde helfen.
    Das hatte er nun davon; warum musste er auch seine Sekretärin heiraten? Sein Geschäftspartner Erik hatte ihn noch gewarnt. Hätte er nur auf ihn gehört ... aber jetzt war Schluss! Ein Robert Heinzmann musste sich das nicht bieten lassen. Er trug den Koffer zur Haustür und warf ihn in den Patio.
    »Hier sind deine Sachen!«, schrie er Richtung Eiche. »Ach ... und deine Schuhe findest du unten am Hang. Vielleicht nimmt dich ja einer deiner neuen Freunde mit runter ins Dorf.« Robert drehte sich um und ließ die Tür ins Schloss krachen. Zu seinen Füßen miaute es.
    »Du elendigliches, streunendes Mistvieh!«, brüllte Robert die Katze an, öffnete die Tür, und gab ihr einen Tritt. Diese Scheißkatze. Immer, wenn ein Fenster oder die Tür aufstand, schlüpfte sie ins Haus.
    Mit knurrendem Magen tigerte er in der Küche auf und ab und überlegte, in welchem der Schränke die Teller standen. Beim dritten Versuch entdeckte er sie. Na also, was brauchte er dieses Weib, das nicht in der Lage war, seine einfachsten Bedürfnisse zu befriedigen.
    Er machte sich ein Schinkenbrot.
     
    Die Geräusche von draußen verstummten. Die Arbeiter schienen ihren Tag zu beenden. Robert wollte nicht erneut mit ihnen zusammentreffen.
    Er ging zur Terrasse. Das Meer in der Bucht von Palma glitzerte im schläfrigen Licht des Abends. Dieser Blick in die Ebene gehörte ihm allein, und niemand sollte ihm das vermiesen.
    Mit einem Glas Rotwein in der Hand setzte er sich auf die Veranda. Er brauchte einen Schlachtplan. Ein Bekannter hatte ihm vor einiger Zeit von einem Anwalt erzählt, den er für die nachträgliche Genehmigung seines illegal erbauten Pools engagiert hatte. Der wäre der Richtige für ihn. Harald nach dem Anwalt fragen , notierte Robert auf einem Zettel. Er nahm einen Schluck. Haushaltshilfe von Bernhard abwerben , schrieb er weiter auf das Blatt.
    Robert konnte Bernhard nicht leiden, aber seine Haushaltshilfe war eine Perle. Rosa hieß sie, erinnerte sich Robert. Irgendwo hatte er ihre Telefonnummer aufgeschrieben, als Bernhard prahlte, wie toll sie seine Partys organisierte.
    Er schenkte sich Wein nach. Pablo ... der bekäme morgen seinen Zorn zu spüren. Pablo und Nina - das war inakzeptabel. Außerdem gingen ihm die erhöhten Rechnungen auf die Nerven. Robert würde ihm einfach die dreißig Prozent abziehen. Er war schließlich kein Unmensch - und Arbeit sollte auch

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