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Malloreon 1 - Herrn des Westens

Malloreon 1 - Herrn des Westens

Titel: Malloreon 1 - Herrn des Westens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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honigblonde Markgräfin Liselle einzulassen.
    »Ah, das ist eine prächtige junge Frau!« hauchte Yarblek bewundernd.
    Liselle lächelte ihn an, daß die Grübchen in ihren Wangen tanzten.
    »Wie bist du hineingelangt?« fragte Garion den rattengesichtigen kleinen Mann.
    »Das möchtest du bestimmt nicht wirklich wissen, Garion«, antwortete Silk. »Es gibt immer einen Weg hinein in eine Stadt oder aus ihr heraus, wenn man es ernsthaft angeht.«
    »Ihr zwei riecht nicht sonderlich angenehm«, stellte Yarblek fest.
    »Das liegt an dem Weg, den wir nahmen«, erklärte Liselle und rümpfte das Näschen.
    »Du siehst gut aus«, stellte Javelin fest, »wenn man die Umstände bedenkt.«
    »Danke, Ohm.« Sie wandte sich Garion zu. »Stimmen die Gerüchte, die in der Stadt im Umlauf sind, Eure Majestät? Wurde Euer Sohn wirklich entführt?«
    Garion nickte grimmig. »Gleich nachdem wir Jarviksholm einnahmen. Deshalb sind wir hier.«
    »Aber Prinz Geran ist offenbar nicht in Rheon«, sagte sie.
    »Seid Ihr sicher?« fragte Ce'Nedra scharf.
    »Soweit das möglich ist, Eure Majestät. Die Kultanhänger in der Stadt wundern sich. Sie haben offenbar keine Ahnung, wer Euren Sohn entführt haben könnte.«
    »Ulfgar hält es wahrscheinlich geheim«, meinte Javelin. »Vermutlich weiß nur ein kleiner Kreis Bescheid.«
    »Möglich, doch den Anschein hat es nicht. Ich war nicht imstande, nahe genug an ihn heranzukommen, um mich zu vergewissern, aber er erscheint mir eher wie ein Mann, dem alles schiefgegangen ist. Ich glaube nicht, daß er mit diesem Angriff auf Rheon rechnete. Seine Befestigung ist bei weitem nicht so komplett, wie sie von außen vielleicht aussieht. Vor allem im Norden ist die Mauer schwach. Ihre Verstärkung ist nur ein verzweifelter Versuch. Er erwartete keine Belagerung. Wenn er hinter dieser Entführung steckte, hätte er sich auf den Angriff vorbereitet – es sei denn, er glaubte, Ihr würdet ihn nicht verdächtigen.«
    »Das ist eine großartige Neuigkeit, meine Lady.« Mandorallen strahlte. »Da wir nun von der Schwachstelle der Mauer wissen, können wir uns ganz darauf konzentrieren. Wenn sich Durniks Plan als durchführbar erweist, müßte eine Untergrabung des Fundaments dort die Mauer rasch zum Einsturz bringen.«
    »Was wißt Ihr über Ulfgar«, fragte Barak das Mädchen.
    »Ich sah ihn nur flüchtig und auch das nur aus einiger Entfernung. Er bringt die meiste Zeit in seinem Haus zu, und nur seine nächsten Vertrauten werden zu ihm vorgelassen. Er hielt jedoch eine Rede, kurz ehe er seine Truppen zum Angriff gegen euch aus schickte. Er spricht ungemein leidenschaftlich und reißt seine Zuhörer mit. Er hat die Menge absolut unter Kontrolle. Eines kann ich jedoch mit Sicherheit über ihn sagen. Er ist kein Alorner!«
    »Nein?« fragte Barak verblüfft.
    »Seinem Gesicht ist seine Abstammung nicht zu entnehmen, doch seine Sprache ist gewiß nicht die eines Alorners.«
    »Wieso würde der Kult einen Fremden als Führer anerkennen?« wunderte sich Garion.
    »Dieser Tatsache sind sich die Anhänger nicht bewußt. Er spricht ein paar Worte falsch aus – eigentlich bloß zwei, und lediglich einem geschulten Ohr würde das auffallen. Hätte ich mich ihm zu nähern versucht, wäre es mir vielleicht geglückt, ihn unauffällig zu veranlassen, diese Worte zu sprechen, die seine Abstammung verraten könnten. Tut mir leid, daß ich Euch nicht weiterhelfen kann.«
    »Wie fest hat er den Kult in der Hand?« fragte Javelin.
    »Vollkommen«, erwiderte sie. »Die Leute würden alles tun, was er ihnen befiehlt. Sie sehen in ihm fast etwas wie einen Gott.«
    »Wir müssen ihn lebend in die Finger kriegen«, sagte Garion grimmig. »Ich brauche einige Antworten.«
    »Das dürfte sich als schwierig erweisen, Eure Majestät«, sagte Liselle ernst. »In Rheon hält man ihn allgemein für einen Zauberer. Ich sah zwar keinen Beweis dafür, doch unterhielt ich mich mit einigen Leuten, die sahen, wie er seine Zauberkräfte einsetzte, oder es behaupteten.«
    »Ihr habt uns einen großen Dienst erwiesen, Markgräfin«, sagte Königin Porenn dankbar. »Das werde ich Euch nicht vergessen.«
    »Vielen Dank, Eure Majestät.« Liselle machte einen förmlichen Knicks vor ihr, dann wandte sie sich wieder an Garion. »Was ich erfahren konnte, deutet darauf hin, daß die Streitkräfte des Kultes innerhalb der Stadt bei weitem nicht so stark sind, wie man glauben machen will. Ihre Zahl ist zwar beeindruckend, aber das liegt hauptsächlich an

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