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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sollen.«
    »Warum nennt man ihn Silk?«
    »Es ist ein Spitzname, den seine Kollegen im drasnischen Geheimdienst ihm gaben.«
    »Wieso kann ein Angehöriger des drasnischen Königshauses Spion werden wollen?«
    »Spionage ist Drasniens Haupterwerbszweig.«
    »Ist er ein guter Spion?«
    »Der beste.«
    Urgits Gesicht war nun fahlgrün. »Das ist grauenvoll!« ächzte er. »Ich weiß nicht einmal, ob es vom Trinken kommt oder ob ich seekrank bin. Ob es wohl helfen würde, wenn ich meinen Kopf in einen Eimer Wasser steckte?«
    »Nur, wenn Ihr ihn lange genug untertaucht.«
    »Das ist ein Gedanke.« Urgit legte den Kopf auf die Reling und ließ den Regen auf sein Gesicht nieseln. »Belgarion«, sagte er nach einer Weile, »was mache ich verkehrt?«
    »Ihr habt ein bißchen zuviel getrunken.«
    »Das meine ich nicht. Was mache ich als König falsch?«
    Garion blickte ihn an. Der kleine Mann meinte es offenbar ernst, und die Sympathie, die in Rak Urga für ihn erwacht war, rührte sich wieder. Schließlich gestand Garion sich ein, daß er diesen Mann mochte. Er holte tief Atem und setzte sich neben den leidenden Urgit. »Etwas habt Ihr selbst erkannt«, sagte er. »Ihr laßt Euch von den Leuten einschüchtern.«
    »Weil ich Angst habe, Belgarion. Als Junge ließ ich zu, daß man mich einschüchterte, weil sie mich dann nicht umbrachten. Und dann wurde es wohl zur Gewohnheit.«
    »Jeder hat Angst.«
    »Ihr nicht. Ihr habt Euch Torak in Cthol Mishrak gestellt, oder etwa nicht?«
    »Das war nicht meine Idee – und glaubt mir, Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, welche Angst mich quälte, als ich unterwegs zu dieser Begegnung war.«
    »Euch?«
    »O ja. Aber Ihr seid auf dem besten Weg, dieses Problem zu bewältigen. Ihr habt Euch gegenüber diesem General – Kradak, nicht wahr? – im Drojim schon richtig verhalten. Ihr braucht bloß daran zu denken, daß Ihr der König und deshalb derjenige seid, der die Befehle erteilt.«
    »Ich werde mich bemühen. Was mache ich sonst noch verkehrt?«
    Garion dachte nach. »Ihr versucht alles allein zu tun«, antwortete er schließlich. »Das schafft niemand. Es gibt ganz einfach zu viele Einzelheiten, als daß ein Mann allein damit zurechtkäme. Ihr braucht Hilfe – gute, ehrliche Hilfe.«
    »Wo soll ich in Cthol Murgos ehrliche Hilfe finden. Wem kann ich trauen?«
    »Ihr vertraut doch Oskatat, oder nicht?«
    »Oh! Doch, ich glaube schon.«
    »Das ist schon mal ein Anfang. Seht Ihr, Urgit, Ihr habt Leute in Rag Urga, die Entscheidungen treffen, welche eigentlich Ihr treffen solltet. Sie tun es, weil ihr zu große Angst hattet oder zu beschäftigt mit anderem wart, als daß Ihr den Befehl übernommen hättet.«
    »Ihr widersprecht Euch selbst, Belgarion. Zuerst sagt Ihr, ich sollte mir helfen lassen; und dann sagt Ihr, ich soll nicht zulassen, daß andere für mich Entscheidungen treffen.«
    »Ihr habt nicht richtig zugehört. Die Leute, die statt Eurer Entscheidungen treffen, sind nicht diejenigen, die Ihr selbst erwählt hättet. Sie haben sich diese Macht einfach genommen. In vielen Fällen wißt Ihr wahrscheinlich gar nicht, wer sie sind. So geht das nicht! Ihr müßt Eure Leute äußerst sorgfältig auswählen. Das erste, worauf Ihr schauen müßt, ist Tüchtigkeit. Als nächstes Loyalität gegenüber Euch – und Eurer Mutter.«
    »Niemand ist loyal zu mir, Belgarion. Meine Untertanen verachten mich.«
    »Ihr werdet Euch wahrscheinlich wundern. Ich glaube nicht, daß es den geringsten Zweifel an Oskatats Loyalität gibt – oder an seiner Tüchtigkeit. Es wäre vielleicht gut, damit zu beginnen. Laßt ihn Eure Staatsdiener auswählen. Sie werden damit anfangen, ihm loyal zu sein, und mit der Zeit werden sie auch euch achten.«
    »Daran hatte ich nie gedacht. Glaubt Ihr wirklich, daß es funktionieren könnte?«
    »Ein Versuch schadet auf keinen Fall. Um ehrlich zu sein, mein Freund, Ihr habt da ganz schöne Sitten einreißen lassen. Das alles wieder in Ordnung zu bringen, wird eine Weile dauern. Aber irgendwo müßt Ihr ja anfangen.«
    »Ihr habt mir da viel zum Nachdenken gegeben, Belgarion.« Urgit schaute sich fröstelnd um. »Es ist sehr ungemütlich hier draußen. Wohin ist Kheldar eigentlich verschwunden?«
    »Er ist hineingegangen. Ich glaube, er versucht sich zu kurieren.«
    »Es gibt tatsächlich etwas, das dies kurieren kann?«
    »Manche Alorner empfehlen, mehr von dem zu trinken, wovon einem übel geworden ist.«
    Urgits Gesicht wurde noch fahler. »Mehr?« rief er

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