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Malloreon 2 - König der Murgos

Titel: Malloreon 2 - König der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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nicht.
    »Durnik!«
    »Ja?«
    »Wir müssen das Takelwerk neu setzen. Komm und zeig dem Kapitän, wie man es macht.«
    »Gleich.«
    »Sofort, Durnik!«
    Der Schmied seufzte und begann seine Angelschnur einzuholen. Der Fisch biß unerwartet an, und Durniks Jubelschrei wurde vom zunehmenden Wind verschluckt. Durnik griff nach der Leine und zog heftig daran, damit der Haken sich gut verfange. Der große Fisch mit den silbrigen Seiten kam tobend aus dem Wasser, schüttelte wütend den Kopf und drosch seinen Weg über die schweren Wogen. Durniks Schultern krümmten sich, als er mit aller Kraft an der Leine zog und versuchte, den riesigen Fisch Zoll um Zoll hochzukriegen.
    Belgarath fing zu fluchen an.
    »Ich zeige dem Kapitän, was er mit dem Takelwerk tun muß, Großvater«, erbot sich Garion.
    »Kannst du das denn?«
    »Ich bin mit mindestens ebenso vielen Schiffen gefahren wie Durnik. Ich kenne mich aus.« Er ging zum Bug, um mit dem Kapitän zu sprechen, der nun auf das wogende Meer vor ihnen blickte. »Ihr müßt die Taue auf dieser Seite lockern«, erklärte Garion ihm, »und auf der anderen anziehen. Das macht man, um die Segel schräg zu legen, damit sie den Wind fangen können. Dann gleicht man mit dem Ruder aus.«
    »So was hat man noch nie gemacht«, weigerte sich der Murgo stur.
    »Die Alorner tun es, und sie sind die besten Seeleute der Welt.«
    »Die Alorner lenken den Wind mit Zauberei! Man kann die Segel nur mit Rückenwind benutzen.«
    »Versucht es, Kapitän«, forderte Garion ihn geduldig auf. Doch ein Blick auf den breitschultrigen Mann verriet ihm, daß er seine Zeit vergeudete. »Wenn Ihr es nicht tun wollt, weil ich Euch darum bitte«, fügte er hinzu, »kann ich natürlich Lady Polgara ersuchen, mit Euch zu reden.«
    Der Kapitän starrte ihn an, dann schluckte er. »Wie, sagtet Ihr, möchtet Ihr die Takelage haben, mein Lord?« fragte er viel willfähriger.
    Es dauerte etwa eine Viertelstunde, bis die Leinen zu Garions Zufriedenheit gesetzt waren. Dann begab er sich zum Heck, mit dem zweifelnden Kapitän im Schlepp, und übernahm das Ruder. »So, hißt jetzt die Segel.«
    »Es wird nicht funktionieren!« brummte der Kapitän, aber er brüllte: »Hißt die Segel!«
    Die Winden begannen zu quietschen, und die im Wind flatternden Segel krochen die Maste hoch. Dann blähten sie sich auf und legten sich schräg, um den Wind zu fangen. Garion zog das Ruder herum, als das Schiff hart nach Lee krängte. Der Bug schnitt durch die bewegten Wellen.
    Mit offenem Mund starrte der murgosische Kapitän auf die Segel. »Ich glaube es nicht!« krächzte er. »Niemand hat das bisher gemacht!«
    »Ihr seht also, wie es funktioniert, nicht wahr?« fragte ihn Garion.
    »Natürlich. Es ist so einfach, daß ich nicht verstehe, weshalb ich nicht selbst darauf gekommen bin!«
    Garion hätte eine Antwort gehabt, aber er behielt sie für sich. Der Tag war so schon schlimm genug für den Kapitän gewesen. Er wandte sich an den Steuermann, der neben ihm stehengeblieben war. »Ihr müßt das Ruder so halten, um die Kraft des Winds auszugleichen, der von Steuerbord kommt«, erklärte er.
    »Ich verstehe, mein Lord.«
    Garion überließ ihm das Steuerrad und beobachtete Durnik und Toth. Beide zogen immer noch an der Angelleine, und der große Fisch tanzte nun nicht mehr auf dem bewegten Wasser, sondern schwang in weiten Bogen vor und zurück. Das starke Seil, das seine Kiefer mit den zwei Männern verband, zischte durch das Wasser, als wäre es glühend heiß.
    »Schöner Fisch«, rief Garion den beiden zu.
    Das Lächeln, mit dem Durnik antwortete, war wie die aufgehende Sonne.
    Den Rest des Tages fuhren sie dwars in den an Stärke weiter zunehmenden Wind. Als die Dämmerung einsetzte, befanden sie sich weitab vom Land. Garion war inzwischen überzeugt, daß Kapitän und Steuermann jetzt auch allein zurechtkamen. Er ging mittschiffs zu der kleinen Gruppe, die um Durniks riesigen Fisch stand.
    »Nun, da du ihn hast, wie willst du eine Pfanne finden, die groß genug ist, ihn zu braten?« fragte Silk den Schmied.
    Durnik runzelte flüchtig die Stirn, doch dann lächelte er wieder. »Pol findet bestimmt einen Weg«, erklärte er, und bewunderte weiterhin das riesige Meerestier. »Pol findet für alles immer einen Weg.«
    Der Eisregen hatte nachgelassen, und die wogenden Wellen erstreckten sich dunkel bis zu der etwas helleren Linie des Horizonts, die die schwarzen Wogen von dem noch schwärzeren Himmel trennte. Der Kapitän kam im

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