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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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streckte auch Zith ihre stumpfe Nase aus. Beider Nasen berührten sich, beide zuckten leicht zurück. Dann beschnupperten sie einander vorsichtig, die Katze mit der Nase, die Schlange mit der Zunge. Beide schnurrten nun laut.
    »Erstaunlich«, murmelte Sadi. »Es sieht ganz so aus, als ob sie sich mögen.«
    »Sadi, bitte«, sagte Zakath besorgt. »Ich weiß ja nicht, wie Ihr zu Eurer Schlange steht, aber ich mag meine Katze sehr, und sie wird immerhin bald Mutter.«
    »Ich werde mit den beiden sprechen«, versprach ihm Sadi. »Ich bin zwar nicht sicher, daß sie auf mich hören werden, aber ich werde jedenfalls mit ihnen sprechen.«
    Belgarath hatte sich wieder in die Bibliothek zurückgezogen, und Garion fand ihn später an diesem Tag über eine große Karte von Nordmallorea gebeugt. »Ah«, sagte er, als Garion eintrat. »Da bist du ja. Ich wollte gerade nach dir schicken. Komm her und sieh dir das an!« Garion trat an den Tisch.
    »Das Auftauchen dieses Mengha könnte vielleicht auch einen Vorteil für uns bringen, weißt du?« »Ich fürchte, ich verstehe nicht, Großvater.«
    »Zandramas ist hier in Ashaba, nicht wahr?« Belgarath deutete mit dem Zeigefinger auf einen Punkt im Karandesegebirge. Garion nickte. »Ja.«
    »Und Mengha zieht, von Calida kommend, Südwestwerts.« Wieder wies der alte Mann auf die Karte. »Das hat Brador gesagt.«
    »Er hat sie vom größten Teil des Kontinents abgeschnitten, Garion. Sie achtete hier in Cthol Murgos darauf, bevölkerte Gebiete zu umgehen. Sie wird es kaum anders machen, wenn sie erst in Mallorea ist. Urvon wird südlich von ihr in Mal Yaska sein, und das Ödland im Norden ist so gut wie unpassierbar – obwohl schon fast Sommer ist.« »Sommer?« »In der Nordhälfte der Welt, ja.«
    »Oh, das vergesse ich immer.« Garion blickte auf die Karte. »Großvater, wir haben keine Ahnung, wo sich ›der Ort, der nicht mehr ist‹ befindet. Wenn Zandramas Ashaba verläßt, kann sie sich in jede Richtung wenden.«
    Belgarath blinzelte auf die Karte. »Das glaube ich nicht, Garion. Nach allem, was in Mallorea geschehen ist, und da sie nun weiß, daß wir ihr auf den Fersen sind, denke ich, daß ihr gar nichts anderes übrigbleibt, als zu versuchen, zu ihrem Stützpunkt in Darshiva zurückzukehren. Die ganze Welt ist hinter ihr her, und sie braucht Hilfe.«
    »Wir sind ganz bestimmt keine so große Gefahr für sie«, sagte Garion düster. »Wir kommen ja nicht einmal aus Cthol Murgos heraus.« »Deshalb wollte ich mit dir reden. Du mußt Zakath überzeugen, daß es von allergrößter Dringlichkeit ist, nach Mallorea zu kommen.« »Ihn überzeugen?«
    »Tu, was du tun mußt, Garion. Es steht sehr viel auf dem Spiel!« »Warum ich?« fragte Garion ohne zu überlegen.
    Belgarath bedachte ihn mit einem langen, eindringlichen Blick.
    »Entschuldige«, murmelte Garion. »Vergiß, daß ich es gesagt habe.« »Na gut.«
    Spät an diesem Abend warf Zakaths Katze sieben gesunde Junge. Zith paßte wachsam auf und warnte alle mit drohendem Zischen, ja nicht zu nahe zu kommen. Merkwürdigerweise war die einzige Person, die das besorgte Reptil zu den neugeborenen Kätzchen ließ, Sammet.
    Garion hatte in den nächsten zwei Tagen, wenn er sich mit dem genesenden Zakath unterhielt, kein Glück damit, das Gespräch auf die Notwendigkeit zu lenken, nach Mallorea zurückzukehren. Gewöhnlich täuschte der Kaiser anhaltende Schwäche durch die Nachwirkung des Giftes vor. Aber Garion glaubte ihn in diesem Fall zu durchschauen, denn der Mann hatte offenbar reichlich Kraft für seine üblichen Aktivitäten und behauptete nur schwach zu sein, wenn Garion über die Reise reden wollte.
    Am Abend des vierten Tages jedoch beschloß Garion, es ein letztes Mal zu versuchen, ehe er eine direktere Alternative ergriff. Er fand Zakath in seinem Sessel neben dem Bett sitzen, mit einem Buch in der Hand. Die dunklen Ringe um seine Augen waren verschwunden, das Zittern hatte längst ganz aufgehört, und er schien in guter Verfassung zu sein. »Ah, Belgarion«, sagte er fast heiter, »wie nett von Euch, daß Ihr vorbeischaut.« »Ich dachte, ich sehe mal, ob ich Euch wieder schläfrig machen kann«, antwortete Garion mit übertriebenem Sarkasmus. »War ich so durchschaubar?« fragte Zakath.
    »Allerdings. Jedesmal, wenn ich die Wörter ›Schiff‹ und ›Mallorea‹ im gleichen Satz erwähnte, fielen Euch die Augen zu. Zakath, wir müssen darüber reden, und die Zeit drängt!« Zakath fuhr sich betont müde über

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