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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Majestät«, versprach Andel, »und sie bitten, ihr Abbild hierherzuschicken. Sollte sie sich einverstanden erklären, möchte ich Euch ersuchen, Eure Fragen rasch zu stellen. Die Anstrengung, uns um die halbe Welt hinweg zu erreichen, erschöpft sie sehr, und sie ist nicht die kräftigste.« Dann kniete die Dalaserin nieder und senkte ehrerbietig den Kopf. Wieder hörte Garion das seltsame Murmeln wie von vielen Stimmen, dem Stille folgte. Auch diesmal begann ein Flimmern in der Luft, und als es aufhörte, stand Cyradis' Erscheinung vor ihnen. Sie hatte die Binde vor den Augen und die Kapuze über den Kopf gezogen.
    »Wir danken Euch, daß Ihr gekommen seid, heilige Seherin«, sagte Zakath mit ungewohnt respektvollem Ton. »Meine Gäste erzählten mir verschiedene Dinge, die ich einfach nicht glauben kann, aber ich habe mich einverstanden erklärt, alles als Tatsache zu akzeptieren, was immer Ihr bestätigt.«
    »Ich werde Euch sagen, was ich kann, Zakath«, antwortete sie. »Einige Dinge sind mir verborgen und andere vielleicht noch nicht offenbart.« »Das verstehe ich, Cyradis. Belgarion behauptet, daß Urgit, der König der Murgos, nicht von Taur Urgas' Blut ist. Stimmt das?«
    »Es stimmt«, bestätigte sie. »König Urgits Vater war ein Alorner.« »Leben noch Söhne von Taur Urgas?«
    »Nein, Zakath. Das Geschlecht Taur Urgas starb vor zwölf Jahren aus, als sein letzter Sohn in einem Keller in Rak Goska auf Befehl Oskatats, König Urgits Seneschall, erdrosselt wurde.«
    Zakath seufzte und schüttelte traurig den Kopf. »Und so hat es geendet. Das Geschlecht meines Feindes verschwand unbemerkt aus dieser Welt – so still, daß ich mich nicht einmal darüber freuen konnte, daß es nicht mehr war, noch jenen verfluchen, der mir die Genugtuung der Vergeltung raubte.« »Rache ist ein eitel Ding, Zakath.«
    »Sie war das einzige, das mir fast dreißig Jahre nahestand.« Wieder seufzte er, dann straffte er die Schultern. »Hat Zandramas tatsächlich Belgarions Sohn entführt?«
    »Das hat sie, und nun ist sie mit ihm auf dem Weg zu dem Ort, der nicht mehr ist.« »Und wo ist das?«
    Ihre Miene wurde unbewegt. »Das darf ich nicht sagen«, antwortete sie schließlich. »Aber der Sardion befindet sich dort.« »Dürft Ihr mir sagen, was der Sardion ist?« »Er ist eine Hälfte des Steines, der geteilt wurde.« »Ist er wirklich so bedeutend?«
    »In ganz Angarak gibt es nichts von größerem Wert. Alle Grolims wissen darüber Bescheid. Urvon gäbe seinen ganzen Reichtum dafür; Zandramas die Verehrung der Menschen; Mengha seine Seele – und wahrlich hat er das bereits, indem er sich der Hilfe von Dämonen bedient. Selbst Agachak, der Hierarch von Rak Urga, gäbe seine Vorherrschaft in Cthol Murgos auf, nur um ihn zu besitzen.«
    »Wie ist es möglich, daß etwas so Wertvolles meiner Aufmerksamkeit entging?«
    »Eure Aufmerksamkeit gilt weltlichen Dingen, Zakath. Der Sardion ist nicht von dieser Welt – ebensowenig wie es die andere Hälfte des geteilten Steines ist.« »Die andere Hälfte?«
    »Die Angarakaner nennen sie Cthrag Yaska und die Menschen des Westens Auge Aldurs. Cthrag Sardius und Cthrag Yaska wurden in dem Augenblick gespalten, als es zur Geburt der beiden gegensätzlichen Notwendigkeiten kam.«
    Zakaths Gesicht war sehr bleich geworden, und er verschränkte krampfhaft die Hände, um sie vom Zittern abzuhalten. »Dann ist wirklich alles wahr?« fragte er heiser. »Alles, Kal Zakath. Alles.«
    »Sogar, daß Belgarion das Kind des Lichtes und Zandramas das der Finsternis ist?«
    »Auch das.« Er wollte sie noch etwas fragen, doch sie hob die Hand. »Meine Zeit ist knapp, Zakath, und ich muß Euch jetzt etwas enthüllen, das für Euch wichtiger ist. Euer Leben nähert sich einem bedeutenden Wendepunkt. Legt Eure Gier nach Macht und Rache ab, sie sind nur kindisches Spielzeug. Kehrt nach Mal Zeth zurück, um Euch auf Eure Rolle in der bevorstehenden Begegnung vorzubereiten .« »Meine Rolle?« Er klang erschrocken.
    »Euer Name und Eure Aufgabe stehen in den Sternen geschrieben.« »Und was ist diese Aufgabe?«
    »Ich werde sie Euch erklären, wenn Ihr bereit seid zu verstehen, was Ihr tun müßt.«
    Sein Gesicht wurde reglos, und er seufzte. »Ich fürchte, ich werde nicht mitmachen, Cyradis. Was Ihr verlangt, ist völlig unmöglich.«
    »Dann werdet Ihr ganz gewiß sterben, noch ehe die Jahreszeiten wechseln. Überlegt, was ich Euch gesagt habe, und überlegt gut, Kaiser. Ich werde wieder mit Euch

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