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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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berauben.« Er lächelte Ce'Nedra an. »Ihr seht absolut umwerfend aus, meine Liebe.«
    Ce'Nedra errötete, dann blickte sie Garion herausfordernd an. »Mach dir doch ein paar Notizen«, riet sie ihm. »Du könntest eine Menge von Seiner Majestät hier lernen.« Sie wandte sich wieder an Zakath. »Euer Kompliment ist zu gütig. Aber mein Haar ist eine Katastrophe.« Mit tragischer Miene tupfte sie leicht auf ihre Locken. Tatsächlich jedoch war ihr Haar eine wahre Pracht. Sie hatte einen Teil mit Perlensträngen zu Zöpfen geflochten und zu einem Kranz hochgesteckt, während der Rest in kupferfarbenen Ringellocken über die linke Schulter bis an die Brust fiel. Während dieser höflichen Plauderei kündete der Herold die anderen an. Silk und Sammet erregten beachtliches Aufsehen, er in seinem edelsteinverzierten Wams und sie in einem Gewand aus lavendelfarbenem Brokat. Ce'Nedra seufzte neidisch. »Ich wollte, ich könnte diese Farbe tragen«, murmelte sie.
    »Du kannst jede Farbe tragen, die du möchtest, Ce'Nedra«, versicherte ihr Garion.
    »Bist du farbenblind, Garion?« erwiderte sie. »Eine Rothaarige kann Lavendel nicht tragen!«
    »Wenn du möchtest, kann ich jederzeit deine Haarfarbe ändern.«
    »Trau dich ja nicht!« rief sie erschrocken und legte rasch die Hände auf die Lockenpracht an ihrer Schulter. »Oh, ich wollte dir nur einen Gefallen tun.«
    Nun kündete der Herold auf der Treppe Sadi, Eriond und Toth als Gruppe an. Offenbar machte es ihm zu schaffen, daß er nicht erkennen konnte, welchen Rang der Jüngling und der Hüne hatten. Bei der nächsten Ankündigung jedoch füllte sich seine Stimme mit Ehrfurcht und seine knochigen Beine zitterten. »Ihre Gnaden, die Herzogin von Erat«, rief er, »Lady Polgara die Zauberin!« Wieder setzte atemlose Stille ein, dann fügte der Herold hinzu, »und Freisasse Durnik von Sendarien, der Mann mit zwei Leben.«
    In der tiefen Stille schritten Polgara und der Schmied die Stufen hinunter.
    Die Verbeugungen und Knickse für das legendäre Paar waren so tief wie Verehrungen vor einem Altar. Polgara in ihrem Lieblingsblau mit Silberborte schritt, jeder Zoll eine Kaiserin, durch den Saal. Sie lächelte rätselhaft, und die sagenhafte weiße Strähne über der Stirn leuchtete im Kerzenschein, als sie und Durnik sich dem Podium näherten.
    Inzwischen war der Herold auf der Treppe mit weiten Augen und bleichem Gesicht unverkennbar vor dem nächsten Gast zurückgewichen. »Sagt es ruhig«, hörte Garion seinen Großväter den Verängstigten auffordern. »Ich bin ziemlich sicher, daß man meinen Namen kennt.« Der Herold trat an die Marmorbrüstung am Treppenabsatz. »Eure Majestät, meine Lords und Ladies«, verkündete er stockend, »ich habe die unerwartete Ehre, Belgarath den Zauberer vorzustellen.«
    Ein Aufstöhnen zog durch den Saal, während der alte Mann in grauem Kapuzengewand aus weicher Wolle die Treppe hinunterstapfte, ohne sich auch nur um eine würdevolle Haltung zu bemühen. Die malloreanischen Würdenträger wichen zurück, als er zu der Tafel ging, wo die anderen sich Zakath bereits angeschlossen hatten.
    Auf halbem Weg zu dem Podium jedoch fiel sein Blick auf eine junge, blonde Melcenerin in tief ausgeschnittenem Gewand. Sie war vor Ehrfurcht völlig erstarrt und nicht imstand zu knicksen oder auch nur zur Seite zu treten, als der berühmteste Mann der Welt auf sie zukam. Belgarath blieb stehen, musterte sie eingehend von Kopf bis Fuß und stellte zufrieden fest, wieviel ihr Gewand enthüllte. Ein bedächtiges, aufreizendes Lächeln zog über sein Gesicht, und er zwinkerte ihr zu. »Hübsches Gewand«, sagte er zu ihr. Sie errötete heftig. Er lachte und tätschelte ihre Wange. »Schon gut.« »Vater!« sagte Polgara streng.
    »Ich komme schon, Pol.« Er schmunzelte und folgte dem roten Teppich zur Tafel. Das hübsche melcenische Mädchen blickte ihm mit großen Augen nach und drückte die Hand auf die Wange, die er getätschelt hatte. »Ist er nicht unmöglich?« murmelte Ce'Nedra.
    »Er ist, wie er ist, Liebes«, widersprach Garion. »Er täuscht nicht vor, anders zu sein. Das hat er nicht nötig.«
    So viele exotische Speisen wurden serviert, die Garion nicht kannte, und bei einigen wußte er nicht einmal, wie sie zu essen waren. Ein täuschend harmlos aussehendes Reisgericht war so scharf gewürzt, daß seine Augen zu tränen begannen und er hastig nach seinem Wasserkelch griff. »Belar, Mara und Nedra!« entfuhr es Durnik, und auch er tastete nach

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