Malloreon 3 - Dämon von Karanda
Alorner und die anderen auf seiner Seite in den Krieg hineinzuziehen. Er hat auch Probleme mit Urvon und Zandramas. Wir haben keine Zeit, uns in die interne Politik von Mallorea verwickeln zu lassen. Im Moment sind wir jedoch mehr oder weniger in seiner Hand, deshalb müssen wir Vorsicht walten lassen.«
»Wir können weiterziehen, wann immer wir wollen, Belgarath«, sagte Durnik zuversichtlich.
»Auf diese Weise möchte ich es aber nur, wenn es wirklich keine andere Möglichkeit gibt«, antwortete der Alte. »Zakath ist der Typ, der wahrscheinlich sehr gereizt wird, wenn seine Pläne durchkreuzt werden, und ich habe wahrhaftig keine Lust, von einem Versteck zum anderen schleichen zu müssen, um seinen Soldaten zu entgehen. Das ist zu zeitraubend und obendrein gefährlich. Ich werde mich viel wohler fühlen, wenn wir mit Zakaths Segen – oder zumindest seinem Einverständnis – weiterziehen können.«
»Ich möchte Ashaba erreichen, ehe Zandramas Zeit hat, uns wieder zu entkommen«, gab Garion zu bedenken.
»Ich ebenfalls, Garion«, versicherte ihm sein Großvater.
»Aber wir wissen nicht, was sie dort macht und deshalb auch nicht, wie lange sie bleiben wird.«
»Sie sucht etwas, Vater«, sagte Polgara. »Das habe ich in ihren Gedanken gelesen, als ich sie in Rak Hagga stellte.«
Er blickte sie nachdenklich an. »Du hast nicht zufällig auch erkannt, was sie sucht?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich glaube, daß es sich um irgendwelche Hinweise handelt, und ehe sie die nicht hat, kann sie nicht weiterziehen. Soviel zumindest las ich aus ihren Gedanken.«
»Was immer es auch ist, es muß sehr gut versteckt sein«, sagte er. »Beldin und ich haben Ashaba nach der Schlacht von Vo Mimbre sorgfältigst durchstöbert und fanden absolut nichts Ungewöhnliches – wenn man Toraks Haus überhaupt in irgendeiner Beziehung gewöhnlich nennen kann.«
»Können wir sicher sein, daß sie noch mit meinem Baby dort ist?« fragte Ce'Nedra besorgt.
»Nein, Liebes«, antwortete Polgara. »Sie verbirgt ihren Geist vor mir. Und das kann sie sehr gut.«
»Selbst wenn sie Ashaba verließe, kann das Auge ihre Spur wieder aufnehmen«, beruhigte Belgarath sie. »Die Chancen stehen gut, daß sie das Gesuchte nicht gefunden hat, und das hält sie in Ashaba fest. Und wenn sie es gefunden hat, wird es nicht schwierig sein, ihr zu folgen.«
»Wir reisen weiter nach Ashaba?« fragte Sadi. »Ich meine, dann war unsere Besorgnis über Mengha also nur eine Kriegslist, die uns nach Mallorea bringen sollte, richtig?«
»Ehe ich irgendeine Entscheidung in der Beziehung treffen kann, muß ich mehr darüber erfahren. Die Lage in Nordkaranda ist zweifellos ernst, aber wir dürfen die Tatsache nicht aus den Augen verlieren, daß unser Hauptziel Zandramas ist, und sie hält sich in Ashaba auf. Doch bevor ich irgendeinen Entschluß fasse, muß ich mehr Klarheit darüber haben, was hier in Mallorea vorgeht.« »Mein Ressort«, erklärte Silk. »Und meines«, warf Sammet ein.
»Ich könnte vielleicht auch ein bißchen mithelfen«, meinte Sadi mit leichtem Lächeln. Dann runzelte er die Stirn. »Doch ernsthaft, Belgarath«, fuhr er fort, »Ihr stellt mit Eurer Familie hier einen Machtfaktor dar. Ich glaube nicht, daß wir viel Glück haben werden, Zakath dazu zu bringen, daß er Euch freiwillig gehen läßt – egal, wie freundlich er oberflächlich gesehen sein mag.«
Der alte Mann nickte düster. »Vielleicht kommt es tatsächlich zum äußersten.« Dann blickte er Silk, Sammet und Sadi an. »Seid vorsichtig«, mahnte er. »Geht kein Risiko ein. Es ist zwar wichtig, ein paar Dinge in Erfahrung zu bringen, aber ich möchte nicht, daß ihr deshalb in irgendwelchen Hornissennestern herumstochert.« Er blickte Silk scharf an. »Ich hoffe, ich habe mich klar genug ausgedrückt. Kompliziert die Dinge nicht unnötig!«
»Vertraut mir, Belgarath«, antwortete Silk mit Unschuldslächeln.
»Natürlich vertraut er dir, Kheldar«, versicherte Sammet dem kleinen Mann.
Belgarath blickte auf seinen selbsternannten Geheimdienst und schüttelte den Kopf. »Wieso habe ich das Gefühl, daß ich das bereuen werde?« »Ich passe auf sie auf, Belgarath«, versprach ihm Sadi. »Natürlich, aber wer paßt auf dich auf?«
7
A n diesem Abend wurden sie mit zeremonieller Förmlichkeit durch die hallenden Korridore zum Bankettsaal geleitet, der, wie es aussah, nicht viel kleiner als ein Truppenübungsplatz war. Eine breite Treppe mit vielarmigen Leuchtern
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