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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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über meine Kleidung?« Sie lachte. »Du hast mir gefehlt. Aber weiter. Ein murgosischer Hierarch ist bei Finda, an der Westküste der Dalasischen Protektorate, an Land gegangen.« »Welcher?« »Agachak.«
    »Hat er einen angarakanischen König bei sich?« erkundigte sich Silk atemlos.
    »Ja.« »Urgit – den König der Murgos?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Offenbar bot Urgit Agachak die Stirn; er weigerte sich, Agachak zu begleiten.«
    »Urgit widersetzte sich Agachak? Bist du da sicher? Urgit hat doch Angst vor seinem eigenen Schatten.«
    »Offenbar nicht mehr. Dein Bruder hat sich sehr verändert, seit du ihn das letztemal gesehen hast, Kheldar. Vielleicht hat seine Gemahlin etwas damit zu tun. Sie ist eine sehr entschlossene junge Frau und formt ihn, wie sie ihn haben will.« »Das ist ja schrecklich!« stöhnte Silk.
    »Agachak hat statt dessen den neuen König der Thull mitgenommen – ein Schwachkopf namens Nathel.« Poledra blickte ihren Gemahl an. »Seid ganz besonders vorsichtig, wenn ihr nach Dalasien kommt«, mahnte sie. »Zandramas, Urvon und Agachak werden sich auf euch stürzen. Zwar hassen sie einander, aber sie wissen alle, daß ihr der gemeinsame Feind seid. Möglicherweise entschließen sie sich, ihre gegenseitigen Feindseligkeiten zeitweilig zu begraben und sich gegen euch zusammenzutun.« »Wenn man auch noch Zakath und die gesamte malloreanische Armee dazu rechnet, könnte der Ort, der nicht mehr ist, ziemlich überfüllt sein, wenn wir dort ankommen«, bemerkte Silk trocken.
    »Zahlenmäßige Übermacht bedeutet da überhaupt nichts, Kheldar. Es wird dort nur drei geben, die zählen - das Kind des Lichtes, das Kind der Finsternis und die Seherin von Kell, an der es ist, die Wahl zu treffen.« Nunmehr blickte sie Eriond an. »Du weißt, was du tun mußt?«
    »Ja«, antwortete er schlicht. »Es ist nicht so schwierig, wirklich.«
    »Vielleicht«, entgegnete Poledra, »aber du bist der einzige, der es tun kann.« »Ich werde bereit sein, wenn es soweit ist, Poledra.«
    Dann wandte sich die braunhaarige Frau wieder Belgarath zu. »Ich meine, es ist nun endlich an der Zeit für das Gespräch, dem du seit der Geburt unserer Töchter ausweichst!« sagte sie bestimmt. Der alte Mann starrte sie an. »Unter vier Augen«, fügte sie hinzu. »Komm mit.« »Ja, Poledra«, sagte er ergeben.
    Entschlossen schritt sie zum Hoftor, und Belgarath folgte ihr in der Haltung eines Schuljungen, der Schelte erwartet – oder Schlimmeres. »Endlich!« Polgara seufzte erleichtert.
    »Was geht vor, Lady Polgara?« erkundigte sich Ce'Nedra verwirrt.
    »Meine Mutter und mein Vater werden sich aussöhnen«, antwortete Polgara glücklich. »Meine Mutter starb – oder vielleicht auch nicht – bei unserer Geburt, der von meiner Zwillingsschwester Beldaran und mir. Mein Vater gab sich immer die Schuld daran, weil er nicht dabei war, als er ihr hätte helfen können. Er und Bärenschulter und die anderen waren unterwegs nach Cthol Mishrak zu Torak, um das Auge Aldurs zurückzuholen. Mutter selbst gab ihm nie die Schuld daran, weil sie wußte, wie wichtig es war, was sie taten. Aber Vater kann sich nicht so leicht vergeben und bestraft sich schon all diese Jahrhunderte selbst dafür. Mutter ist das endlich leid, deshalb wird sie etwas unternehmen, um die Sache in Ordnung zu bringen.«
    »Oh!« hauchte Ce'Nedra. »Wie schön!« Plötzlich glänzten Tränen in ihren Augen.
    Wortlos zog Sammet ein hauchdünnes Tüchlein aus ihrem Ärmel, tupfte sich damit selbst die Augen trocken, dann reichte sie es an Ce'Nedra weiter.
    Etwa eine Stunde später kehrte Belgarath zurück. Er war allein, aber ein sanftes Lächeln und ein verschmitzter Zug um die Augen verjüngte sein Gesicht. Niemand hielt es für angebracht, ihm irgendwelche Fragen zu stellen. »Was meinst du, wie spät ist es?« wandte er sich an Durnik. Der Schmied blinzelte zum Himmel, wo der Wind die letzten Wolkenfetzen ostwärts trieb und die Sterne funkelten. »Ich würde sagen, noch zwei Stunden bis es hell wird, Belgarath«, antwortete er. »Der Wind ist aufgekommen, und es riecht nach Morgen.«
    »Ich glaube, wir würden ohnehin keinen Schlaf mehr finden«, meinte der alte Mann. »Wie wäre es, wenn wir die Pferde satteln und beladen, während Pol uns ein paar Eier zum Frühstück macht?«
    Polgara blickte ihn mit einer hochgezogenen Braue an.
    »Du hattest doch nicht vor, uns ohne Frühstück aufbrechen zu lassen, oder, Pol?« fragte er spaßhaft. »Nein, Vater,

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