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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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schockiert die Melcener.« »Aber sie ist ein gutes Mädchen«, sagte Beldin grinsend. »Wenn das alles vorbei ist, kaufe ich sie vielleicht.« »Das ist ja abscheulich!« brauste Ce'Nedra auf.
    »Was habe ich denn gesagt?« Beldin blickte sie verwirrt an. »Sie ist keine Kuh, wißt Ihr?«
    »Natürlich nicht. Wenn ich eine Kuh wollte, würde ich eine Kuh kaufen.« »Ihr könnt keine Menschen kaufen!«
    »Natürlich kann ich. Sie ist Nadrakerin. Sie wäre sehr beleidigt, wenn ich nicht versuchte, sie zu kaufen.«
    »Paß auf ihre Messer auf, Ohm«, mahnte Polgara. »Sie ist sehr flink damit.«
    Er zuckte die Schultern. »Jeder hat irgendwelche schlechten Angewohnheiten.«
    Garion schlief nicht gut in dieser Nacht, obwohl das Bett, das er mit Ce'Nedra teilte, breit und weich war. Zunächst glaubte er, es läge vielleicht daran. Seit Wochen hatte er auf hartem Boden geschlafen und war nicht mehr an weiche Betten gewöhnt. Gegen Mitternacht wurde ihm jedoch bewußt, daß das Bett nichts mit seiner Schlaflosigkeit zu tun hatte. Die Zeit verging unerbittlich, und seine Konfrontation mit Zandramas kam unaufhaltsam näher. Er wußte jetzt nicht viel mehr als am Anfang. Gewiß, er war näher als damals – Zandramas hatte höchstens noch eine Woche Vorsprung, wenn die Berichte stimmten – , aber eben immer noch hinter ihr, und er wußte nicht, wohin sie ihn führte. Düster verwünschte er den Irrsinnigen, der den Mrin-Kodex geschrieben hatte. Warum mußte er so kryptisch sein? Weshalb hatte er ihn nicht in verständlichen Worten schreiben können? Wenn er es getan hätte, würde die halbe Welt am Ort der Begegnung auf dich warten, sagte die Stimme in seinem Kopf. Du bist nicht der einzige, der den Sardion finden möchte, weißt du? Ich dachte, du hättest mich ganz verlassen! O nein. Ich bin noch da. Wie weit hinter Zandramas sind wir?
    Etwa drei Tage. Garion spürte wilde Hoffnung.
    Keine Unbedachtsamkeiten! mahnte die Stimme. Und reite nicht gleich los, wenn du die Spur wiederfindest. Hier muß erst noch etwas erledigt werden. Was? Du solltest es besser wissen, als mich das zu fragen, Garion. Ich kann es dir nicht sagen, also versuche gar nicht erst, mir die Antwort entlocken zu wollen! Warum kannst du es mir denn nicht sagen? Wenn ich dir gewisse Dinge verrate, hat der andere Geist das Recht, Zandramas ebenfalls gewisse Dinge zu verraten – wie beispielsweise, wo sie den Ort, der nicht mehr ist, finden kann. Soll das heißen, daß sie es nicht weiß? Wenn sie es wüßte, wäre sie längst dort. Dann steht im Ashabiner Orakel nicht, wo er ist? Offenbar nicht. Paß morgen gut auf. Jemand wird ganz beiläufig etwas sagen, das sehr wichtig ist. Überhör es nicht! Wer wird es sagen? Aber die Stimme war verschwunden.
    Es war windig, als Silk und Garion am nächsten Morgen das Haus verließen. Beide trugen lange dunkelblaue Gewänder. Auf Silks Rat hatte Garion das Auge vom Griff seines Schwertes genommen und unter das Gewand gesteckt. »Melcener tragen in der Stadt sehr selten Waffen«, hatte der kleine Mann erklärt, »und dein Schwert ist zu auffällig.« Sie ließen die Pferde im Stall und gingen zu Fuß, um sich auf den Straßen unter die Bürger von Melcene zu mischen.
    »Am besten fangen wir gleich im Hafen an«, schlug Silk vor. »Jeder Kai und Pier gehört einer anderen Gruppe von Geschäftsleuten, und wenn wir herausfinden können, an welchem Zandramas angelegt hat, wissen wir, wen wir nach näheren Einzelheiten fragen können.« »Gute Idee«, sagte Garion und schritt los. »Lauf nicht!« mahnte Silk. »Tu ich nicht.«
    »Jedenfalls gehst du zu schnell. In Melcene bewegt man sich gemesseneren Schrittes.«
    »Weißt du, Silk, mir ist es wirklich egal, was die Leute hier von mir halten. Ich bin nicht da, um Zeit zu vergeuden!«
    Silk legte die Hand fest um den Arm des Freundes. »Garion«, sagte er ernst, »wir wissen, daß Zandramas und ihr Knecht hierhergekommen sind. Sie weiß, daß wir hinter ihr her sind, und es gibt auch in Melcene Leute, die für so allerlei Untaten angeworben werden können. Wenn wir uns auffällig benehmen, machen wir es ihnen leicht.«
    Garion blickte ihn an. »Also gut, ich richte mich nach dir.«
    Aufreizend langsam schritten sie die breite Prunkstraße entlang. Plötzlich hielt Silk an. »Was hast du?« fragte Garion. »Der Kerl da vorn – der mit der großen Nase – ist einer von Bradors Geheimagenten.« »Bist du sicher?«
    Silk nickte. »Ich kenne ihn schon lange. Ich fürchte, es

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