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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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erzählte. Sie sagte, daß Zandramas ein unbeschädigtes Exemplar hat, Nahaz ein zweites, und dieser Klumpfuß ein drittes – oder daß er zumindest weiß, wo es ist.« »Das ist ziemlich dürftig, Belgarath«, meinte Durnik.
    »Wir haben ja Zeit, der Sache nachzugehen«, entgegnete der alte Mann. »Ehe wir nicht wissen, wohin Zandramas unterwegs ist, müssen wir ohnehin hierbleiben.« Er wandte sich an Vetter. »Wo finden wir diesen Senji?«
    »Er gehört zur Fakultät der angewandten Alchimie an der Universität, Ehrwürdiger.«
    »Also gut, ich gehe hin und nehme Garion mit. Ihr anderen fangt schon mal zu packen an.«
    »Großvater«, protestierte Garion. »Ich muß hierbleiben! Ich möchte mit eigenen Ohren hören, was wir über Zandramas erfahren.«
    »Es genügt, wenn Pol für dich zuhört. Ich brauche dich vielleicht, damit du mir hilfst, den Alchimisten dazu zu bringen, daß er mit mir spricht. Nimm das Auge mit, aber laß das Schwert hier.« »Warum das Auge?« »Nenn es Ahnung.« »Ich komme mit«, erklärte Beldin und stand auf. »Das ist nicht nötig.«
    »Und ob! Dein Gedächtnis scheint ein bißchen nachzulassen, Belgarath. Du vergißt, mir Dinge zu sagen. Bin ich dabei, wenn du das Orakel findest, kann ich dir die Zeit und Mühe sparen, dich zu erinnern.«

7
    D ie Universität von Melcene war ein weiträumiger Gebäudekomplex in einem großen Park. Die Häuser waren alt und imposant und die auf gepflegten Rasenflächen verstreut stehenden Bäume knorrig vor Alter. Ein Gefühl von Geborgenheit und Frieden ging von allem aus, und man spürte, daß hier das Leben dem Geist gewidmet war. Garion empfand eine innere Ruhe, während er mit den beiden alten Zauberern über den grünen Rasen ging, aber auch etwas wie Schwermut. Unwillkürlich seufzte er. »Was hast du?« fragte Belgarath ihn.
    »Oh, ich weiß nicht, Großvater. Manchmal wünschte ich mir, ich könnte auch so eine Universität besuchen. Es wäre schön, etwas aus keinem anderen Grund zu studieren, außer dem, daß man zur eigenen Befriedigung etwas wissen möchte. Wenn ich etwas studierte, war es immer sehr dringend – du weißt schon, um eine Lösung zu finden, damit die Welt nicht untergeht.«
    »Universitäten werden überbewertet«, behauptete Beldin. »Zu viele junge Männer immatrikulieren nur, weil ihre Väter darauf bestehen, und sie verbringen mehr Zeit mit Trinkgelagen als mit Studieren. Der Trubel lenkt ernsthafte Studenten nur ab. Bleib lieber dabei und studiere allein, da lernst du mehr.« Er blickte Belgarath an. »Hast du auch nur die geringste Ahnung, wo wir diesen Senji finden?«
    »Vetter sagte, er ist Mitglied der Fakultät für angewandte Alchimie. Ich würde sagen, wir fangen dort mit der Suche an.«
    »Und dürfte ich dich fragen, wo wir die Fakultät für angewandte Alchimie finden?«
    Belgarath hielt einen Mann in schwarzer Robe an, der mit einem aufgeschlagenen Buch in der Hand über den Rasen spazierte. »Verzeiht, gelehrter Herr«, sagte er höflich zu ihm, »könnt Ihr mir den Weg zur Fakultät für angewandte Alchimie beschreiben?« »Hm?« Der Gelehrte schaute auf.
    »Die Fakultät für angewandte Alchimie. Könntet Ihr mir sagen, wo ich sie finde?«
    »Die wissenschaftlichen Fakultäten liegen alle dort unten«, erklärte der Mann, »gleich bei der theologischen Fakultät.« Er deutete ziemlich vage zum Südende des Universitätsgeländes .
    »Danke«, sagte Belgarath. »Ihr seid zu gütig.«
    »Es ist die Obliegenheit des Gelehrten, Anleitungen zu geben und die Richtung zu weisen«, antwortete der Mann pompös.
    »Ah ja«, murmelte Belgarath. »Das vergesse ich manchmal.« Sie gingen in die angegebene Richtung.
    »Wenn er seinen Studenten keine genaueren Anleitungen gibt, verlassen sie die Universität wahrscheinlich mit einer ziemlichen vagen Vorstellung von der Welt«, bemerkte Beldin.
    Die Wegbeschreibung, die sie von anderen erhielten, wurden allmählich genauer, und schließlich erreichten sie ein klobiges Gebäude aus grauen Quadern mit starken Stützpfeilern entlang der Wände. Sie stiegen die Freitreppe hoch und betraten einen Korridor, der ebenfalls mit Stützpfeilern verstärkt war.
    »Ich verstehe nicht, was diese ganze Verstärkung im Innern soll«, gestand Garion.
    Wie als Antwort krachte eine gewaltige Detonation hinter einer Tür ein Stück weiter vorn im Korridor. Die Tür flog zerborsten auf den Gang, und Wolken stinkenden Rauches quollen durch die Öffnung. »Oh!« sagte Garion. »Jetzt

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