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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Millionen Jahre der Feindschaft zwischen uns haben unsere Wahrnehmung ein wenig verfälscht.« Belgarath blinzelte erschrocken.
    »Überleg doch, alter Mann«, sagte die Stimme. »Ich bin ungeeignet für ein wieder vereintes Universum. In mir steckt zuviel alter Groll. Die neue Stimme kann neu anfangen, ohne irgendwelche Vorurteile. So ist es besser, glaub mir.« »Du wirst mir fehlen!«
    »Werde meinetwegen nicht sentimental, Belgarath. Ich glaube, das könnte ich nicht ertragen.«
    »Einen Moment! Diese neue Stimme wird nach der Begegnung entstehen, richtig?« »Genauer gesagt, im Augenblick der Begegnung.«
    »Wie konnte sie da zu dem alten Grolim sprechen, wenn es sie noch gar nicht gibt?«
    »Die Zeit ist von keiner so großen Bedeutung für uns, Belgarath. Wir können uns in ihr ohne größere Schwierigkeiten vorwärts und rückwärts bewegen.«
    »Willst du damit sagen, daß die Stimme aus der Zukunft zu ihm sprach?«
    »Du hast es erfaßt.« Garion spürte, wie sich seine Lippen zu einem leicht ironischen Lächeln verzogen. »Wie willst du wissen, daß ich nicht aus der Vergangenheit spreche.« Belgarath blinzelte.
    »Ah, jetzt haben wir dich!« rief Beldin triumphierend. »Wir werden gewinnen, nicht wahr?«
    »Wir können es nur hoffen. Garantie gibt es dafür keine.«
    »Die Stimme, die zu dem Grolim sprach, steht für einen gütigeren Gott, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Wenn das Kind der Finsternis siegt, wird der neue Gott nicht sehr gütig sein, oder?« »Nein.« »Dann besagt die einfache Tatsache, daß die Stimme aus der Zukunft zu ihm kam – nach der Wahl – , daß das Kind des Lichtes gewinnen wird, nicht wahr?«
    Die Stimme seufzte. »Warum mußt du die Dinge immer so komplizieren, Beldin. Die Stimme, die zu dem Grolim sprach, ist die Möglichkeit des neuen Geistes. Sie greift lediglich in der Zeit zurück, um gewisse Vorbereitungen zu treffen, damit alles für die Eventualität bereit ist, daß sie gewinnt. Die Wahl wurde noch nicht getroffen, verstehst du?«
    »Selbst die Möglichkeit des Seins hat eine solche Kraft?«
    »Die Möglichkeit hat ungeheure Macht, Beldin – manchmal mehr als die Wirklichkeit.«
    »Und die Möglichkeit des anderen Geistes könnte ebenfalls seine Vorbereitungen treffen, nicht wahr?«
    »Es würde mich jedenfalls nicht verwundern. Du bist sehr geschickt darin, das Offensichtliche zu erfassen.«
    »Dann sind wir also wieder da, wo wir angefangen haben. Wir werden weiterhin zwei Geister haben, die über Zeit und Universum hinweg um die Herrschaft ringen.«
    »Nein, die Wahl wird eine der zwei Möglichkeiten ein für allemal auslöschen.« »Das verstehe ich nicht«, gestand Beldin. »Das hatte ich auch nicht erwartet.«
    »Welche Vorbereitungen hat diese neue Stimme getroffen?« erkundigte sich plötzlich Polgara.
    »Der Grolim, der hier zu euch kam, wird der Prophet und erste Jünger des neuen Gottes sein – vorausgesetzt natürlich, daß das Kind des Lichtes erwählt wird.« »Ein Grolim?«
    »Nicht ich habe die Entscheidung getroffen. Der neue Gott wird ein Gott der Angarakaner sein, also ist es sinnvoll, würde ich sagen.« »Daran wird man sich wohl erst gewöhnen müssen.«
    »Deine Vorurteile sind nicht geringer als meine, Polgara.« Die Stimme lachte. »Aber du bist anpassungsfähiger – ganz gewiß mehr als diese beiden sturen alten Männer. Du wirst es mit der Zeit billigen. So, falls ihr nicht noch weitere Fragen habt, ziehe ich mich zurück. Ich muß allerlei erledigen – in einem anderen Teil der Zeit.« Dann war die Stimme verschwunden.

14
    D ie Sonne ging unter, und wo sie durch eine Lücke im aufkommenden Sturm brach, färbte sie die dunkle Wolkenbank im Westen giftig gelb. Garion erreichte den Kamm eines langen Hügels und blickte hinunter ins nächste Tal. Ein Gehöft stand dort, so vertraut, daß er auf die Hinterläufe sank und einen Augenblick ungläubig darauf starrte. Dann richtete er sich wieder auf alle viere auf und näherte sich dem Hof vorsichtig durch das hohe Gras. Er sah keinen Rauch, und das große Tor stand offen, trotzdem hielt er es für besser, kein Risiko einzugehen. Bauern hatten von Natur aus eine Abneigung gegen Wölfe, und Garion hatte keine Lust, möglichen Pfeilen ausweichen zu müssen, die von irgendwoher aus einem Versteck kamen.
    Am Rand der Lichtung um das Gehöft legte er sich tief ins Gras und blickte lange auf den Hof. Er war offenbar ebenfalls verlassen. Schließlich rannte er zum Tor und schlich hindurch. Das Gehöft

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