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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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folgen wird, wird von der WAHL entschieden werden, und wenn die WAHL getroffen ist, kann nichts sie ungeschehen machen, ihre Entscheidung, ob zum Guten oder Bösen, währt in alle Ewigkeit. Denn höret, ZWEI werden stehen an dem Ort, der nicht mehr ist, doch nur einer wird erwählt werden. Und das Kind des Lichtes und das Kind der Finsternis werden die Bürde der Geister, die sie leiten, den zweien abtreten, die der WAHL harren. Und sollte die WAHL auf die eine Seite fallen, wird die Welt in Finsternis versinken; fällt sie jedoch auf die andere, wird alles in Licht gebadet, und was vor Anbeginn der Zeit bestimmt wurde, wird sich erfüllen: So harret denn in Hoffnung und behandelt alle Geschöpfe gütig und liebevoll, denn so ist es zum Gefallen des wahren Gottes, und sollte er siegen und erwählt werden, wird er euch segnen und nur ein sanftes Joch auferlegen.« Der greise Grolim senkte das Blatt und neigte ehrfürchtig den Kopf. »So sprach die Stimme, die mein Herz mit Freude füllte und meine Verzweiflung vertrieb.«
    »Wir sind dankbar, daß Ihr Euer Wissen mit uns geteilt habt«, versicherte ihm Belgarath. »Dürfen wir Euch etwas zu essen anbieten?«
    Der Grolim schüttelte den Kopf. »Ich esse kein Fleisch mehr, denn ich möchte meinen Gott nicht kränken. Ich habe meine Messer weggeworfen und werde den Rest meines Lebens keinen Tropfen Blut mehr vergießen.« Er erhob sich. »Ich will Euch nun nicht länger stören. Ich kam nur, um Euch die Worte kundzutun, die die Stimme zu mir sprach, und um Euch zu versichern, daß zumindest einer in Angarak für Euren Erfolg betet.« »Wir danken Euch«, sagte Belgarath herzlich. Er ging zur Tür und hielt sie für den gütigen Greis auf.
    »Das war ziemlich präzise, nicht wahr?« meinte Beldin, nachdem der Grolim gegangen war. »Das erste Mal, daß ich eine Prophezeiung mit unverblümter Aussage hörte!«
    »Wollt Ihr damit sagen, daß er wahrhaftig ein Prophet ist?« staunte Silk. »Natürlich ist er einer. Es ist ein fast klassischer Fall. Er hatte alle Symptome – die Ekstase, die radikale Veränderung der Persönlichkeit, eben alles.«
    »Doch etwas stimmt nicht«, warf Belgarath stirnrunzelnd ein. »Ich habe äonenlang Prophezeiungen gelesen, und was er sagte, war in einem ganz anderen Ton als alle, auf die ich je stieß – ob nun unsere oder die anderen.« Er blickte Garion an. »Kannst du dich mit deinem Freund in Verbindung setzen? Ich müßte mit ihm reden.«
    »Ich kann es versuchen«, antwortete Garion. »Er meldet sich allerdings nicht immer, wenn ich ihn rufe.«
    »Sieh auf jeden Fall mal zu, ob du ihn erreichen kannst. Sag ihm, daß es wichtig ist.«
    »Ich tue mein Möglichstes, Großvater.« Garion setzte sich und schloß die Augen. Bist du da? fragte er.
    Brüll nicht, Garion! rügte die Stimme gequält. Das tut mir weh! Verzeih, entschuldigte sich Garion. Es war mir nicht bewußt, daß ich so laut war. Großvater würde gern mit dir sprechen. In Ordnung. Aber mach die Augen auf, Garion. Ich kann nicht sehen, wenn du sie zukneifst. Wie jedesmal in solchen Fällen spürte Garion, wie er in einen Winkel seines Geistes gedrängt wurde, und die trockene Stimme übernahm. »Also, was gibt es, Belgarath?« fragte sie aus Garions Lippen. »Was ist es diesmal?« »Ich habe zwei Fragen«, antwortete der alte Mann.
    »Das ist nichts Neues. Du willst mich immer was fragen.« »Hast du gehört, was der Grolim sagte?« »Natürlich.« »Warst du es? Ich meine, warst du die Stimme, die zu ihm gesprochen hat?« »Nein.« »Dann war es der andere Geist?« »Nein, auch nicht.« »Wer war es dann?«
    »Manchmal kann ich nicht verstehen, daß Aldur dich zu seinem ersten Jünger erwählte. Wo ist dein Verstand?«
    »Du brauchst nicht ausfallend zu werden«, entgegnete Belgarath gekränkt, während Beldin spöttisch lachte.
    »Also gut.« Die Stimme seufzte. »Ich werde es verständlich erklären. Paß auf, daß du alles mitkriegst. Mein Gegenspieler und ich entstanden, als die Bestimmung geteilt wurde. Soweit alles klar?« »Das wußte ich bereits.«
    »Und du hast dich sogar daran erinnern können? Erstaunlich.« »Danke«, sagte Belgarath grollend.
    »Ich benutze Garions Wortschatz. Er ist ein Bauer und deshalb manchmal etwas ungehobelt. Nun, findest du es nicht auch logisch, daß es nach der Wiedervereinigung der Bestimmung auch eine neue Stimme geben sollte? Mein Gegenspieler und ich haben unseren Zweck erfüllt, also werden wir nicht mehr länger gebraucht.

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