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Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva

Titel: Malloreon 4 - Zauberin von Darshiva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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war beinah so groß wie das von Faldor fast am anderen Ende der Welt.
    Er huschte durch eine offene Scheunentür, während er mit einer halb erhobenen Pfote wachsam lauschte und witterte, ob sich außer ihm noch jemand hier befand. Es war still, abgesehen von dem klagenden Muhen einer Kuh mit allzu prallem Euter im Stall auf der anderen Hofseite. Natürlich roch es hier nach Menschen, aber alle Gerüche waren mehrere Tage alt.
    Garion schlich aus der Scheune und lief vorsichtig von Tür zu Tür, jede öffnete er, indem er den Griff mit dem Kiefer hinunterdrückte. Der Hof war in vielerlei Hinsicht so vertraut, daß eine Spur des alten Heimwehs zurückkehrte, das er längst überwunden geglaubt hatte. Die Vorratsräume waren fast genau wie Faldors, und die Schmiede war der von Durniks so ähnlich, daß Garion vermeinte, seinen Freund auf den Amboß hämmern zu hören. Er war überzeugt, daß er blind den Weg über den Hof zur Küche finden würde.
    Vorsichtig schaute er in jeden Erdgeschoßraum des Wohnhauses, dann kletterte er die Treppe zur Galerie hoch, und seine Krallen kratzten über das Holz der Stufen. Alles war menschenleer. Er kehrte zum Hof zurück und streckte den Kopf in den Stall. Das Muhen der Kuh wurde panikerfüllt, und er zog sich rasch zurück, um ihr weitere Angst zu ersparen. Tante Pol, sandte er seine Gedanken aus. Ja, Liebes?. Es ist niemand hier, und es ist vollkommen!
    Vollkommen ist immer eine Übertreibung, Garion. Dann warte ab, bis du es selbst siehst! Wenige Augenblicke später trottete Belgarath schnuppernd durch das Tor, schaute sich um und nahm seine eigentliche Gestalt an. »Es ist, als käme man heim, nicht wahr?« Er grinste.
    »Genau dasselbe dachte auch ich«, antwortete Garion.
    Beldin zog einige" Kreise, ehe er zu ihnen hinunter stieß. »Es sind höchstens noch drei Meilen zum Fluß«, erklärte er, noch während er sich zurückverwandelte.
    »Bleiben wir lieber hier«, schlug Belgarath vor. »Wer weiß, ob nicht Patrouillen am Ufer entlangziehen, und es wäre dumm, im Dunkeln herumzuschleichen, wenn es nicht nötig ist.« Der Bucklige zuckte die Schultern. »Wie du meinst.«
    Dann schwebte Polgara weiß und lautlos wie ein Geist über die Mauer, ließ sich auf der Deichsel eines zweiräderigen Karrens nieder und schimmerte in ihre Gestalt zurück. »Oh!« murmelte sie, als sie aufstand und sich umsah. »Du hast recht, Garion, es ist wirklich vollkommen!« Sie schlang den Umhang über den Arm und überquerte den Hof zur Küchentür. Etwa fünf Minuten später führte Durnik die anderen auf den Hof. Er blickte sich verblüfft um und lachte plötzlich. »Man könnte glauben, Faldor müsse jeden Moment durch diese Tür kommen! Wie ist es möglich, daß sich zwei Gehöfte, die so weit auseinander liegen, so ähnlich sein können?«
    »Es ist die praktischste Anordnung für einen Bauernhof, Durnik«, sagte Belgarath. »Und früher oder später kommen praktisch veranlagte Leute auf der ganzen Welt darauf. Kannst du dich um die Kuh kümmern? Wir würden nicht viel zum Schlafen kommen, wenn sie die ganze Nacht hindurch so brüllt.«
    »Ich melke sie sofort.« Der Schmied saß ab und führte sein Pferd zum Stall.
    Belgarath blickte ihm voll Zuneigung nach. »Wir werden ihn morgen früh wohl mit Gewalt von hier wegzerren müssen«, meinte er.
    »Wo ist Polgara?« erkundigte sich Silk, während er Sammet vom Pferd half und sich umsah.
    »Wo wohl?« Belgarath deutete zur Küche. »Sie da herauszukriegen dürfte sich als noch schwieriger erweisen als Durnik aus der Schmiede.«
    Mit verträumtem Blick schaute auch Sammet sich um. Die Wirkung des Mittels, das Sadi ihr am vergangenen Abend gegeben hatte, war noch nicht ganz abgeklungen, und Garion nahm an, daß Polgara sie noch streng überwachte. »Sehr hübsch«, sagte sie und lehnte sich unwillkürlich an Silk. »Richtig heimelig.«
    Silks Miene war wachsam wie die eines Mannes, der bereit ist, jeden Moment die Flucht zu ergreifen.
    Auch an diesem Abend speisten sie gut. Sie saßen an einem langen Tisch unter den dicken Deckenbalken der Küche, in der das goldene Licht von Wachskerzen sich auf den polierten Böden an der Wand hängender Kupfertöpfe und -pfannen spiegelte. Es war behaglich und angenehm warm in der Stube, obgleich der Sturm, der sich bereits Nachmittags angekündigt hatte, jetzt tobte und die Nacht mit Donner, Sturmwind und peitschendem Regen füllte.
    Garion empfand tiefen inneren Frieden, wie seit über einem Jahr nicht

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