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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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es sich nicht lohnen würde, sie zu unterwerfen, und Urvon hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, Grolims dorthin zu schicken.« »Wenn sie Wilde sind, ist es dann nicht gefährlich, sie aufzusuchen?«
    »Nein, die Leute dort sind sehr zuvorkommend, ja sogar gastfreundlich – solange man nicht versucht, mit einer Armee zu landen. Dann allerdings muß man sich auf etwas gefaßt machen.« »Haben wir denn wirklich so viel Zeit, daß wir diesen Abstecher machen können?« fragte Silk die Seherin von Kell.
    »Reichlich sogar, Fürst Kheldar«, antwortete sie. »Die Sterne sagen uns schon seit Äonen, daß der Ort, der nicht mehr ist, Eures und des Erscheinens Eurer Gefährten harrt und daß Ihr und Eure Gefährten an dem vorbestimmten Tag dort sein werdet.« »Und Zandramas ebenfalls, nehme ich an?«
    Sie lächelte sanft. »Wie könnte es zur Begegnung kommen, wäre nicht auch das Kind der Finsternis anwesend?«
    »Ich glaube, ich habe da einen Schimmer von Humor bemerkt, Cyradis«, scherzte er. »Paßt das zu einer Seherin?«
    »Wie wenig Ihr uns kennt, Fürst Kheldar.« Wieder lächelte sie. »Oft haben wir uns vor Lachen über eine Botschaft gewunden, die groß in den Sternen zu lesen ist, und über die vergebliche Mühe, die manche sich machen, ihrer Bestimmung zu entgehen. Folgt den Anweisungen des Himmels, Kheldar. Erspart Euch das Leid und den Ärger, den solch ein Widerstand mit sich bringt.«
    »Werft Ihr mit dem Wort ›Bestimmung‹ nicht leichtfertig um Euch, Cyradis?« sagte er mißbilligend.
    »Seid Ihr etwa nicht hierhergekommen, weil es seit Anbeginn der Zeit Eure Bestimmung ist? Eure ganze Beschäftigung mit Handel und Spionage waren nur eine Ablenkung, um Euch bis zu dem vorbestimmten Tag vor dem Müßiggang zu bewahren.«
    »Das nennt man wohl, jemandem auf höfliche Weise darauf aufmerksam zu machen, daß er sich wie ein Kind aufführt.« »Wir alle sind Kinder, Kheldar.«
    Beldin segelte durch den sonnegesprenkelten Wald herbei und wich Bäumen mit geschickten Flügelschlägen aus. Er ließ sich auf dem Boden nieder und verwandelte sich zurück. »Schwierigkeiten?« fragte ihn Belgarath.
    »Weniger als erwartet.« Der bucklige Zwerg zuckte mit den Schultern. »Und das beunruhigt mich etwas.« »Ist das nicht ein Widerspruch in sich?«
    »Nicht zu widersprechen ist die Verteidigung des ängstlichen Geistes. Zandramas konnte sich nicht nach Kell begeben, richtig?« »Soweit wir es wissen.«
    »Dann muß sie uns zum Treffpunkt folgen, richtig?«
    »Außer sie hat auf andere Weise erfahren, wo er zu finden ist.«
    »Das ist es ja, was mich beunruhigt. Wenn sie uns folgen müßte, wäre es dann nicht logisch, daß sie den Wald mit Truppen und Grolims umzingeln läßt, um herauszufinden, wohin wir uns begeben?« »Ja, das nehme ich an.«
    »Nun, da draußen ist nirgends eine Armee, lediglich ein paar Patrouillen, die sich jedoch keine sonderliche Mühe geben, sich umzusehen.«
    Belgarath runzelte die Stirn. »Was führt sie im Schild?«
    »Genau das frage ich mich auch. Ich nehme an, sie hat irgendwo eine Überraschung für uns vorbereitet.«
    »Dann halt gut die Augen offen. Ich möchte nicht, daß sie sich von hinten an mich heranschleicht.«
    »Es könnte die Sache vereinfachen, wenn sie es täte.«
    »Das bezweifle ich. Nichts an der ganzen Sache war bisher einfach, und ich kann mir nicht vorstellen, daß sich daran jetzt noch etwas ändern wird.«
    »Gut, ich werde weiter Ausschau halten.« Der bucklige Zauberer verschwamm und segelte davon.
    An diesem Abend lagerten sie an einer Quelle, die aus moosüberzogenen Steinen sprudelte. Belgarath machte ein finsteres Gesicht und wirkte gereizt, deshalb schlugen die anderen einen Bogen um ihn, während sie den Arbeiten nachgingen, die sie inzwischen schon so oft verrichtet hatten, daß sie ihnen zur Gewohnheit geworden waren.
    »Du bist so still«, sagte Garion zu Ce'Nedra, während sie nach dem Abendessen noch am Feuer saßen. »Was hast du denn?« »Mir ist nur nicht nach Reden.« Die merkwürdige Lethargie, welche die kleine Königin im Laufe des Vormittags beschlichen und die sich verstärkt hatte, war auch am Nachmittag nicht geringer geworden, und sie hatte sich am Spätnachmittag mehrmals dabei ertappt, daß sie im Sattel eingenickt war. »Du siehst müde aus«, stellte er fest.
    »Ich bin wirklich ein bißchen müde. Wir sind schon so lange unterwegs, ich glaube, das schlägt sich auch aufs Gemüt.«
    »Dann leg dich doch nieder. Wenn du dich

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