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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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entgegen.« »Suchen sie uns?«
    »Wer weiß? Wenn ja, geben sie sich keine große Mühe. Verzieht euch etwa zweihundert Meter in den Wald, und laßt sie vorbeireiten. Ich behalte sie im Auge und gebe euch Bescheid, wenn sie sich weit genug entfernt haben.«
    »Gut.« Belgarath bog vom Pfad ab und führte die anderen in Deckung.
    Sie saßen ab und warteten angespannt. Bald hörten sie das Klingeln des Zaumzeugs und der Ausrüstung der Soldaten, die auf dem Waldpfad dahintrotteten.
    Nicht einmal in dieser vielleicht gefährlichen Lage vermochte Ce'Nedra die Augen offenzuhalten. Vage hörte sie die gewisperten Worte der anderen, bis sie schließlich wieder eingenickt war. Und dann erwachte sie – oder zumindest fast. Sie wanderte benommen durch den Wald. Sie wußte, daß sie erschrocken sein müßte, weil die anderen nicht dabei waren, aber merkwürdigerweise war sie es nicht. Sie spazierte weiter, ohne bestimmtes Ziel, eher wie einem Ruf folgend.
    Schließlich gelangte sie zu einer Lichtung und sah ein großes blondes Mädchen mit einem Bündel in den Armen zwischen Blumen stehen. Die flachsfarbenen Zöpfe des Mädchens waren an den Schläfen zu Schnecken gerollt, und ihre Haut schimmerte wie frische Milch. Es war Brands Nichte Arell. »Guten Morgen, Majestät«, begrüßte sie die Königin von Riva. »Ich habe auf dich gewartet.« Etwas tief in Ce'Nedra wollte hinausbrüllen, daß dies nicht sein konnte – daß die große Rivanerin unmöglich hier sein konnte. Aber Ce'Nedra vermochte sich nicht zu erinnern, weshalb, und der Augenblick verging. »Guten Morgen, Arell«, sagte sie zu ihrer treuen Freundin. »Was in aller Welt machst du hier?«
    »Ich bin gekommen, dir zu helfen, Ce'Nedra. Schau, was ich gefunden habe.« Sie schlug eine Ecke des Deckenbündels zurück, und ein winziges Gesicht war zu sehen.
    »Mein Baby!« rief Ce'Nedra vor Freude außer sich. Sie rannte mit ausgestreckten Armen auf Arell zu, nahm ihr das Baby ab, drückte es an die Brust und schmiegte die Wange an seine weichen Löckchen. »Wo hast du ihn nur gefunden?« fragte sie Arell. »Wir suchen ihn schon so lange!«
    »Ich bin allein durch diesen Wald gereist«, entgegnete Arell, »da stieg mir der Rauch von einem Lagerfeuer in die Nase. Ich ging ihm nach und fand ein Zelt neben einem Bach. Ich schaute hinein – und da lag Prinz Geran. Da niemand in der Nähe war, hob ich ihn hoch und machte mich auf die Suche nach dir.«
    Ce'Nedras Verstand wollte immer noch hinausbrüllen, aber sie war so unendlich glücklich, daß sie nicht auf ihn achtete. Sie wiegte ihr Baby auf den Armen und summte ein Wiegenlied. »Wo ist König Belgarion?« fragte Arell. Ce'Nedra deutete vage. »Irgendwo da hinten.«
    »Du solltest zu ihm gehen und ihn wissen lassen, daß sein Sohn wieder da ist.« »Ja. Er wird sehr glücklich sein.«
    »Ich habe etwas sehr Wichtiges zu tun, Ce'Nedra«, sagte Arell. »Wirst du allein zurückfinden?«
    »Oh, sicher, aber kannst du denn nicht mitkommen? Seine Majestät wird dich belohnen wollen, weil du uns unseren Sohn zurückgebracht hast.«
    Arell lächelte. »Das Glück, das mir dein Gesicht verrät, ist Belohnung genug, und diese Sache, die ich erledigen muß, ist äußerst dringend. Aber vielleicht kann ich mich euch später anschließen. Welchen Weg nehmt ihr?«
    »Wir reiten südwärts«, antwortete Ce'Nedra. »Wir müssen zur Küste.« »Oh?«
    »Ja, wir wollen auf eine Insel – Perivor heißt sie, glaube ich.«
    »Es soll doch in Kürze zu einer bestimmten Begegnung kommen, nicht wahr? Wird das in Perivor sein?«
    »O nein.« Ce'Nedra lachte und liebkoste ihr Baby. »Wir reisen nach Perivor nur, um Näheres darüber zu erfahren. Von dort aus geht es noch weiter.«
    »Nach Perivor kann ich vielleicht nicht kommen«, sagte Arell mit leichtem Stirnrunzeln. »Aber wenn du mir sagst, wo die Begegnung stattfinden soll, kann ich mich euch bestimmt dort anschließen.« »Laß mich überlegen«, sagte Ce'Nedra. »Wie haben sie es genannt? Oh, jetzt entsinne ich mich. Es ist ein Ort, der Korim heißt.« »Korim?« rief Arell erstaunt.
    »Ja, Belgarath war schrecklich bestürzt, als er es herausfand, aber Cyradis versicherte ihm, daß alles in Ordnung kommen würde. Deshalb müssen wir nach Perivor. Cyradis sagt, dort ist etwas, das alles erklären wird. Ich glaube, sie sprach von einer Karte oder so was.« Sie lachte ein wenig benommen. »Um ehrlich zu sein, Arell, ich war die letzten Tage immer so schläfrig, daß ich kaum verstand,

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