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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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kühl. »Aber es wäre unverzeihlich von Uns, sie gegen ihren Willen hier festzuhalten, schon allein deshalb, weil sie eine heilige Aufgabe zu erfüllen haben. Wir haben sie ohnedies bereits zu lange aufgehalten. Sie haben Uns einen außerordentlich großen Dienst erwiesen. Noch mehr zu verlangen wäre in höchstem Maße undankbar. Wir werden den morgigen Tag zum Feier – und Dankestag im ganzen Reich erklären und ihn mit einem königlichen Festmahl zu Ehren dieser mächtigen Streiter krönen. Danach werden Wir ihnen, voll Bedauern über den Abschied, Lebewohl sagen. Wir sehen, daß die Sonne bereits aufgegangen ist, und zweifellos sind Unsere Streiter erschöpft von den Anstrengungen des gestrigen Turniers und ihres Kampfes mit dem abscheulichen Drachen. So soll dieser Tag ein Tag der Vorbereitungen sein, und der morgige ein Tag des Dankes und der Freude. Nun wollen wir uns allesamt zu Bett begeben, um uns zu erholen, damit wir uns erfrischt unseren Aufgaben zuwenden können.«
    »Ich dachte schon, wir würden überhaupt nicht mehr zum Schlafen kommen«, sagte Zakath, als er mit Belgarath und Garion durch den vollen Thronsaal schritt. »Ich könnte im Stehen einschlafen.« »Tu's nicht«, bat Garion. »Du trägst Rüstung, da würde es einen entsetzlichen Lärm machen, wenn du umfällst, und das würde mich aus dem Schlaf reißen. Ich bin nämlich nicht weniger müde als du.« »Zumindest hast du jemanden, mit dem du schlafen kannst.«
    »Eigentlich sogar zwei, den Welpen mitgerechnet. Und Welpen zeigen ein sehr unangenehmes Interesse an Zehen, wie ich feststellen mußte.« Zakath lachte.
    »Großvater«, sagte Garion, »bisher ist der König dankbar auf alle Vorschläge Naradas' eingegangen. Hast du ihn irgendwie beeinflußt?«
    »Auch ich habe ihm ein paar Vorschläge gemacht«, gestand Belgarath. »Das tue ich normalerweise nicht gern, aber die Situation verlangte es.«
    Auf dem Korridor holte Naradas sie ein. »Ihr habt noch nicht gewonnen, Belgarath!« zischte er.
    »Nein, wahrscheinlich nicht«, gab Belgarath großmütig zu. »Aber du auch nicht, Naradas, und ich kann mir vorstellen, daß Zandramas – du hast diesen Namen schon mal gehört, wie ich annehme – ein wenig ärgerlich auf dich sein wird, wenn sie herausfindet, wie elendiglich du hier versagt hast. Vielleicht kannst du deine Haut noch eine Weile retten, wenn du gleich die Beine in die Hand nimmst.«
    »Wir sind noch nicht fertig miteinander, Belgarath.«
    »Habe ich nie gedacht, alter Junge.« Belgarath streckte die Hand aus und tätschelte Naradas' Wange. »Lauf jetzt, Grolim«, riet er ihm, »solange du noch kannst.« Er machte eine Pause. »Außer natürlich, du willst dich mit mir anlegen. In Anbetracht deiner beschränkten Fähigkeiten ist es zwar nicht empfehlenswert, aber selbstverständlich überlasse ich das völlig dir.«
    Nach einem erschrockenen Blick auf den Unsterblichen floh Naradas.
    »So etwas macht mir unheimlichen Spaß«, sagte Belgarath feixend. »Ihr seid wirklich ein schrecklicher alter Mann, wißt Ihr das?« sagte Zakath.
    »Ich habe nie etwas Gegenteiliges behauptet, Zakath.« Belgarath grinste. »Unterhalten wir uns, mit Sadi. Naradas ist lästig. Ich finde, es wird höchste Zeit, daß wir unsere Ruhe von ihm bekommen.« »Ihr schreckt vor nichts zurück, nicht wahr?« fragte Zakath, während sie weiter durch den Korridor schritten.
    »Um die Aufgabe zu erfüllen? Nein, vor gar nichts.«
    »Als ich Euch in Rak Hagga Steine in den Weg legte, hättet Ihr mich ins Nichts pusten können, nicht wahr?« »Wahrscheinlich, ja.« »Aber Ihr habt es nicht getan. Warum nicht?«
    »Weil ich dachte, daß ich dich vielleicht brauche, und weil ich mehr in dir gesehen habe als andere.« »Mehr als den Kaiser der halben Welt?« »Unbedeutend, Zakath«, entgegnete Belgarath wegwerfend. »Dein Freund da ist Kaiser des Westens und hat immer noch Schwierigkeiten, seine Stiefel richtig anzuziehen.« »Habe ich nicht!« protestierte Garion heftig.
    »Wahrscheinlich nur nicht, weil dir Ce'Nedra zeigt, welcher an welchen Fuß gehört. Das ist es, was du brauchst, Zakath – eine Gemahlin, jemand, der dafür sorgt, daß du passabel aussiehst.« »Ich fürchte, dazu kommt es nicht, Belgarath.« Zakath seufzte. »Wir werden sehen«, brummte der alte Mann.
    Der Empfang, der ihnen in ihrer Gemächerflucht in der Königsburg zuteil wurde, war alles andere denn herzlich.
    »Du alter Narr!« begrüßte Polgara ihren Vater. Und von da an wurden ihre

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