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Malloreon 5 - Seherin von Kell

Malloreon 5 - Seherin von Kell

Titel: Malloreon 5 - Seherin von Kell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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unterstützen wird«, erklärte sie. »Was habt Ihr vor?« fragte Silk.
    »Es wäre unklug, es Euch im voraus zu sagen, Fürst Kheldar. Aber könntet Ihr ausfindig machen, wo sich die sterblichen Überreste von Naradas befinden?«
    »Das dürfte nicht so schwierig sein«, erwiderte er. »Ich werde mich umhören.« Auch er verließ das Gemach.
    »Sobald Fürst Kheldar zurückkehrt und wir wissen, wohin man den toten Naradas gebracht hat, werdet Ihr, König von Riva, und Ihr, Kaiser von Mallorea, Euch zu König Oldorin begeben und ihn mit allem Nachdruck auffordern, Euch um Mitternacht zu jenem Ort zu begleiten, denn dort sollen ihm einige Wahrheiten offenbart werden, die seine Trauer mindern.«
    »Cyradis«, seufzte Beldin, »warum müßt Ihr die Dinge immer komplizieren?«
    Sie lächelte fast schüchtern. »Das ist eine meiner wenigen Freuden, liebenswerter Beldin. In Rätseln zu sprechen, veranlaßt andere, über meine Worte sorgfältiger nachzudenken. Dämmert ihnen Verständnis, erfüllt es mich mit einer gewissen Befriedigung.«
    »Ganz abgesehen davon, daß es äußerst aufreizend ist!«
    »Das gehört vielleicht zur Freude«, entgegnete sie schelmisch.
    »Weißt du was«, sagte Beldin zu Belgarath, »sie ist vielleicht doch menschlich.«
    Etwa zehn Minuten später kehrte Silk zurück. »Habe ihn gefunden«, meldete er selbstzufrieden. »Er ist in der Chamdarkapelle im Hauptgeschoß der Burg aufgebahrt. Ich konnte einen raschen Blick auf ihn werfen. Mit geschlossenen Augen sieht er wirklich viel besser aus. Die Bestattung soll morgen stattfinden. Da Sommer ist, würde er wahrscheinlich nicht länger halten.«
    »Wie spät ist es, guter Durnik?« erkundigte sich Cyradis.
    Der Schmied trat ans Fenster und blickte zu den Sternen. »Ungefähr eine Stunde vor Mitternacht.«
    »Dann geht jetzt, Belgarion und Ihr, Zakath. Setzt alle Überredungskünste ein, deren ihr fähig seid. Es ist absolut erforderlich, daß sich der König um Mitternacht in dieser Kapelle einfindet. »Wir werden ihn dorthin bringen, heilige Seherin«, versprach ihr Zakath.
    »Ich wünschte, ich wüßte, was sie vorhat«, sagte Zakath, als er und Garion durch den Korridor schritten. »Es wäre vielleicht etwas leichter, den König zu überreden, wenn wir ihm sagen könnten, was zu erwarten ist.«
    »Genausogut könnte es ihn aber erst skeptisch machen«, widersprach Garion. »Ich glaube, Cyradis plant etwas sehr Ungewöhnliches, und manche Leute haben Schwierigkeiten, sich mit so was abzufinden.« »O ja.« Zakath grinste.
    »Seine Majestät wünscht nicht gestört zu werden«, sagte einer der Gardisten an der Tür, als sie um Einlaß ersuchten.
    »Richtet ihm bitte aus, daß es sich um eine Angelegenheit äußerster Dringlichkeit handelt«, sagte Garion.
    »Ich werde es versuchen, Herr Ritter«, versprach der Gardist unsicher. »Aber er ist sehr in Trauer versunken über den Tod seines Freundes.«
    Der Posten kehrte einen Augenblick später zurück. »Seine Majestät erklärt sich bereit, Euch und Euren Kameraden zu empfangen, Herr Ritter. Aber habt die Güte, Euch kurz zu fassen. Seiner Majestät Leid ist unsagbar.« »Selbstverständlich«, murmelte Garion.
    Die Privatgemächer des Königs wirkten überladen. Er selbst saß tief in den weichen Polstern eines Sessels und las im Licht nur einer Kerze ein dünnes Buch. Sein Gesicht war von Gram erfüllt, und seine roten Augen verrieten, daß er geweint hatte. Nachdem Garion und Zakath sich vor ihm verbeugt hatten, hielt er das Buch hoch. »Ein Band des Trostes«, erklärte er. »Doch bietet er Uns nicht viel davon. Wie können Wir euch zu Gefallen sein, edle Ritter?« »Wir sind unter anderem gekommen, Euch zu kondolieren, Eure Majestät«, sagte Garion behutsam. »Wisset, daß der erste Schmerz immer der größte ist. Der Lauf der Zeit wird das Leid lindern.« »Aber es nie völlig tilgen, Herr Ritter.«
    »Damit habt Ihr zweifellos recht, Eure Majestät. Wir sind gekommen, etwas zu erbitten, das unter den gegenwärtigen Umständen vielleicht grausam scheinen mag, aber wir hätten uns nicht die Freiheit genommen, uns Euch aufzudrängen, handelte es sich nicht um eine Angelegenheit äußerster Dringlichkeit – weniger für uns, denn für Euch, Eure Majestät.«
    »So sprecht denn, Herr Ritter«, sagte der König und seine Augen verrieten ein wenig Interesse.
    »Es gibt gewisse Wahrheiten, die Euch noch in dieser Nacht offenbart werden müssen, Eure Majestät«, fuhr Garion fort. »Und sie können

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