Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
Sie konnte die Pistolen und die langen Messer erkennen, die sie am Gürtel trugen. Einer von denen, die noch standen, hatte eine Pistole in der Hand, hielt sie allerdings so, als wolle er sie als Schlagwaffe einsetzen.
    Plötzlich ging ihr auf, dass sie versuchten, Boyd in ihre Fänge zu bringen, ohne ihn zu verletzen. Vermutlich, weil er in ihren Augen eine Art Ware war, die sie später zu Geld machen konnten. Das war vermutlich der Grund, warum sie an Land gekommen waren. Es schien, als mache es ihnen wenig aus, wenn sie beim Kampf verletzt wurden.
    Mit angehaltenem Atem sah Katey zu. Ihre Augen klebten förmlich an Boyd, der jetzt einen Ausfallschritt nach vorn machte. Doch statt mit seiner provisorischen Keule zuzuschlagen, setzte er die Fäuste ein, packte einen der Freibeuter am Kragen und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Als ein zweiter Mann einen Satz auf ihn zumachte, verpasste er ihm mit dem Handrücken einen Schlag. Es wirkte auf Katey, als wäre Boyd noch nicht einmal ins Schwitzen geraten, auch wenn sie nicht nah genug war, um das beurteilen zu können. Auf jeden Fall machte er nicht den Eindruck, als wäre er außer Atem.
    Der dritte Mann zerrte einen der zu Boden gegangenen Männer aus dem Weg. Solange die drei Verletzten im Weg lagen, war es ihnen nicht möglich, nahe genug an Boyd heranzukommen, der keinerlei Anstalten machte, seine vorteilhafte Position so schnell aufzugeben.
    Wenig später ging ein vierter Pirat zu Boden. Den beiden verbleibenden Freibeutern wurde klar, dass sie mit ihrer Taktik, Boyd unversehrt zu lassen, nicht sonderlich weit kamen. Sie zückten dennoch nicht die Pistolen. Als einer von ihnen einen Befehl rief, stürzten sie gemeinsam im selben Moment auf Boyd los und rissen ihn mit sich zu Boden.
    Als Katey Anstalten machte, sich Boyd zu nähern, wurde ihr Blick von einer Bewegung am Strand angezogen. Das andere Boot hatte angelegt, und sechs weitere Piraten sprangen heraus. Nicht mehr lange, und sie würden sehen, was sich hinter einem kleinen Sandhügel gerade abspielte – und vor Freude Luftsprünge machen. Boyd wäre nie und nimmer in der Lage, es mit sechs zusätzlichen Männern aufzunehmen. Er musste am Ende seiner Kräfte sein. Selbst wenn nicht, würden die sechs ihn überraschen, während er noch fleißig dabei war, seine beiden Angreifer zu überwältigen.
    Dann unterbrach sie ihren Gedankengang, kam aus ihrem Versteck hervor und betrat den Strand, um das Augenmerk des zweiten Trupps auf sich zu lenken. Sie tat, als hätten die Männer sie überrascht. Einer von ihnen entdeckte sie und stupste den Piraten neben sich unsanft an. Dann sagte er etwas, woraufhin alle in ihre Richtung sahen. Binnen Sekunden liefen sie gemeinsam auf sie zu, ohne einen Späher auszusenden, der sich um den Verbleib der Piraten aus dem ersten Boot kümmerte. Allem Anschein nach war sie viel zu interessant.
    Sie stieß einen echten Schrei aus und hoffte, dass er laut genug war, sodass Boyd ihn hören konnte. Andernfalls wäre sie das Risiko vollkommen umsonst eingegangen. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie den Männern entkommen konnte, wollte aber auf keinen Fall, dass sie sie gefangen nahmen, damit sie sie gegen ihn austauschen konnten. Damit Boyd eine Chance hatte, zu ihnen aufzuschließen, sobald er seine beiden Widersacher erledigt hatte, entschied sie, nicht zu weit wegzulaufen. Denn sonst wäre alles vorüber.
    Erst als die Steine, die sie noch immer bei sich trug, beim Laufen gegen ihre Oberschenkel schlugen, erinnerte sie sich wieder an sie. Sie blieb einen Augenblick stehen, um den Stoff ein wenig zu lockern, sodass sie mühelos in den behelfsmäßigen Beutel greifen konnte. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass es hinter ihrem Rücken keine Hindernisse gab, gegen die sie stoßen konnte, lief sie rücklings vor den Piraten davon, die bereits die leichte Anhöhe so gut wie überwunden hatten. Sie waren nahe. Sehr nahe sogar. Wenn sie entschieden, sich in Zweiergruppen auf sie zu stürzen, wie sie es bei Boyd getan hatten, dann …
    Sie warf einen Stein in ihre Richtung. Lachend blieben sie stehen, als er ein halbes Dutzend Ellen vor ihnen in den Sand plumpste. Als sie den zweiten Stein warf, tat sie es mit mehr Wucht. Wieder erntete sie hämisches Lachen, als der Stein dieses Mal an ihnen vorbeisegelte und niemanden traf. Wie hatte sie nur denken können, es wäre eine gute Idee, sich mit Steinen zu verteidigen, wo sie doch gar nicht werfen konnte? Alles, was sie damit

Weitere Kostenlose Bücher