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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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gesunde Ohr. Dieses Mal fiel er hin und blieb regungslos liegen. Anschließend holte Boyd zu einem weiteren Schlag aus und traf den letzten Gegner mit dem Lauf ins Gesicht.
    Alle waren außer Gefecht gesetzt. Sie teilte Boyds triumphales Gefühl. Streng genommen sah er einfach nur müde aus. Sie war wegen seines Sieges so aufgekratzt, dass sie vor Freude um ein Haar auf- und abgesprungen wäre. Siedend heiß fiel ihr das Schiff ein, das vor Anker lag.
    »Werden sie weitere Piraten entsenden?«, fragte sie, als er den Oberkörper nach vorn beugte und sich mit den Händen auf den Knien aufstützte, um ein wenig zu verschnaufen.
    Er warf ihr einen Blick zu und sagte: »Ist anzunehmen. Sammeln Sie die Waffen ein, während ich die erste Truppe fessele. Allen, die sich jetzt noch an Land wagen, jage ich eine Kugel durch den Leib.«
    Ihr fiel auf, dass er ihre Anwesenheit mit keinem Wort kommentiert hatte und sie nicht schalt, weil sie sich nicht wie vereinbart versteckt hatte. Um ihn davon abzulenken, fragte sie schnell: »Womit wollen Sie sie fesseln?«
    »Noch während ich auf das erste Boot gewartet habe, habe ich Seile aus Palmenblättern angefertigt. Wenn man die richtige Technik beherrscht, kann man aus frischen oder getrockneten Palmenblättern robuste Seile drehen. Aber ich muss noch mehr machen, mit so vielen Piraten haben ich nämlich nicht gerechnet.«
    »Warum nehmen Sie keine Reben?«, erkundigte sie sich. »Die gibt es hier doch zuhauf.«
    »Zu glitschig, und außerdem können sie leicht auseinanderreißen. Ich will auf Nummer sicher gehen, dass sie uns keine zusätzlichen Scherereien machen, wenn sie aufwachen. Ich würde nur ungern einen von ihnen umbringen. Mag sein, dass sie sich der Havarie schuldig gemacht haben, was aber nichts ändern wird. Der Kapitän wird sie ersetzen und weitermachen, als sei nichts geschehen.«
    Er klang angewidert und hatte sich im Nu von ihr abgewandt, um zu tun, wovon er gesprochen hatte. Sie blickte zu der Stelle, an der er die Mannschaft des ersten Ruderboots überwältigt hatte.
    Viel Zeit blieb ihm nicht. Er musste zwölf Männer fesseln, ehe neue eintrafen. Am besten, sie ging ihm zur Hand, um die Aufgabe so schnell wie möglich zu erledigen. Nachdem sie die Pistolen eingesammelt hatte, lief sie so schnell, wie die Pinienzapfen und -nadeln es ihr erlaubten, zu ihm. Drei der Piraten hatte er bereits bewegungsunfähig gemacht und war nun dabei, die Blätter eines Palmwedels abzurupfen. Beim Verdrehen der Blätter stellte er sich überaus geschickt an. Was angesichts der Tatsache, dass er ein Mann der See war, nicht weiter verwunderlich war. Es dauerte nicht lange, da hastete er mit sechs weiteren Seilen zu der zweiten Angreifergruppe.
    Sie folgte ihm. Er schien nichts dagegen zu haben. Als sie Anstalten machte, ihm beim Fesseln der bewusstlosen Männer zu helfen, wies er sie an, ein Auge auf das Schiff zu haben. Der Grund dafür lag auf der Hand. Er traute ihr nicht zu, dass sie imstande war, einen festen Knoten zu machen.
    Da er den Piraten lediglich die Hände auf den Rücken fesselte, dauerte es nicht sonderlich lange. Dennoch kam Katey nicht umhin, die schlechte Nachricht zu überbringen, ehe er fertig war. »Sie lassen ein weiteres kleines Boot zu Wasser.«
    Sie hörte, wie Boyd seufzte. Wie erschöpft er sein musste. Beim Allmächtigen, er hatte es mit zwölf Freibeutern aufgenommen und sie allesamt besiegt. Es stimmte, sie hatten versucht, ihn gefangen zu nehmen, ohne ihn zu verletzen, aber dennoch war es eine großartige Leistung. Was ihm so leicht von der Hand zu gehen schien, musste ihn dennoch viel Kraft gekostet haben. Mochte sein, dass sie ein wenig geholfen hatte, indem sie die Piraten abgelenkt hatte, aber wären nicht sein Kampfgeschick, seine schnelle Auffassungsgabe und sein Mut gewesen, hätte der Kampf noch länger angedauert. Und jetzt musste der Arme sich weiteren Piraten stellen.
    Ein Blick in seine Richtung verriet ihr, dass er noch nicht ganz fertig war, sich aber auch nicht aus der Ruhe bringen ließ. Er nahm sich die Zeit, die nötig war, um sicherzustellen, dass die Fesseln hielten.
    Als sie abermals zum Schiff blickte, riss sie erstaunt die Augen auf und verkündete freudestrahlend: »Sieht aus, als hätten sie ihre Meinung geändert.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Das kleine Boot war aufs Wasser gesetzt worden, doch statt loszurudern, kletterten die Männer flink über eine Strickleiter wieder an Bord. Im selben Augenblick erkannten Boyd und

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