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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Arme wieder weg.
    Für gewöhnlich trat Anthony seine Gegner nicht, wenn diese bereits am Boden lagen, aber dieser jämmerliche Wurm hatte es nicht anders verdient.
    Anthony ging auf ein Knie, packte Geordies rotes Haar und zischte: »Wo ist sie?«
    »Ich weiß es nicht, ehrlich.«
    Sogleich traf ihn Anthonys Faust im Gesicht. »Falsche Antwort, Geordie.«
    »Meine Nase!«, schrie Geordie und versuchte, die Blutung zu stillen. »Du hast sie wieder gebrochen.«
    »Hast du allen Ernstes geglaubt, du würdest ungeschoren davonkommen?«, säuselte Anthony, ehe er mit eisiger Stimme hinzufügte: »Wenn ich mit dir fertig bin, werde ich eine Schaufel benötigen.«
    »Du kannst sie fragen. Sie wird dir sagen, dass ich es nicht war.«
    »Wen soll ich fragen?«
    »Deine Tochter – nein, nicht schon wieder schlagen. Die Entführung war die Idee meiner Frau. Dieses Weib hat mich hergebracht, weil sie angeblich ihrer Tante einen Besuch abstatten wollte. Und dann ist sie den ganzen Tag verschwunden gewesen und abends mit deiner Tochter im Schlepptau zurückgekommen. Diese dumme Kuh ist von allen guten Geistern verlassen, und das hab ich ihr auch gesagt. Die Kleine weiß, dass ich unschuldig bin.«
    »Sag mir endlich, wo Judith ist.«
    »Ich wollte sie heute Morgen zu dir bringen, aber sie ist geflohen. Ich bin nicht unterwegs, weil ich sie suche, sondern um meine Frau abzufangen.«
    »Und wer hat deine Frau auf die Idee gebracht?«
    Schlagartig wurde Geordie kreidebleich.
     

Kapitel 9
    »Ich erwarte meine Nichte plus Dienerschaft. Sind sie bereits eingetroffen?« Boyd beschrieb dem Besitzer des Gasthofes, wie Judith aussah, und fügte hinzu: »Sie ist ein außerordentlich hübsches Mädchen. Wenn Sie sie einmal gesehen haben, werden Sie sie nicht so schnell wieder vergessen.«
    Es war erst der zweite Gasthof, in dem Boyd nachfragte, und es gab noch etliche weitere, die er abklappern konnte.
    Um den Gastwirt milde zu stimmen, hatte er bereits ein Zimmer bezahlt. Gesetzt den Fall, dass er eine negative Antwort erhielt, hatte er noch eine Reihe weiterer Fragen in der Hinterhand. Obwohl Boyd seine Zweifel hatte, hatte er es so dargestellt, als wäre Judith wie jeder normale Gast zur Vordertür hereinspaziert.
    Das war auch der Grund, warum er nie und nimmer mit folgender Antwort gerechnet hätte: »Ja, Sir, zweite Tür rechts im Obergeschoss. Direkt neben Ihrem Zimmer.«
    Nachdem Boyd sich wieder gefangen hatte, fragte er: »Wie viele Bedienstete hat sie heute bei sich?« Es ließ es klingen, als erwarte er ein halbes Dutzend als Antwort. In Wahrheit wollte er jedoch lediglich in Erfahrung bringen, mit wie vielen Entführern er es aufzunehmen hatte, wenn er Judith zu Hilfe eilte.
    »Sie ist in Begleitung von zwei Weibsbildern, Sir. Falls sie noch mehr Bedienstete bei sich hatte, so sind für sie keine Zimmer angemietet worden.«
    Boyd, der sein Glück kaum fassen konnte, nickte dem Mann zu. Jetzt galt es, eine wichtige Entscheidung zu treffen. Entweder wartete er, bis Anthony die Stadt erreicht hatte, oder er nahm die Sache selbst in die Hand. Er zog letztere Möglichkeit vor und war schon auf halber Höhe der Treppe, als ihn jemand am Ärmel zog.
    Es war Jeremy. »Was machst du denn hier?«
    »Ich hatte einfach Glück. Dies ist nämlich der erste Gasthof, den ich angesteuert habe.« Und dann gluckste er. »Nein, in Wahrheit habe ich dein Pferd vor der Tür bemerkt.«
    »Ich dachte, wir wären uns einig gewesen, dass du dich nicht in aller Öffentlichkeit präsentierst.«
    »Entspann dich, Yank. Es ist vorbei – oder so gut wie. Meiner Cousine ist die Flucht gelungen.« Jeremy berichtete ihm von Geordie Camerons Worten. »Onkel Tony sucht die Landstraße südlich von der Stelle ab, an der wir Cameron aufgegriffen haben, und hat mich entsandt, um dasselbe in nördlicher Richtung zu tun.«
    »Ist das der Grund dafür, warum du so heiser bist?«
    Jeremy nickte. »Judith ist ein kluges Mädchen. Mir war klar, dass sie, falls es ihr nicht gelungen sein sollte, eine vertrauenswürdige Mitfahrgelegenheit zu ergattern, sich im Wald rechts und links der Straße versteckt haben dürfte, sobald sie eine Kutsche oder einen Reiter erspäht. Aber mein Rufen war erfolglos, weshalb ich sie weiter im Süden vermute. Onkel Tony wünscht, dass du bis morgen hier bleibst – nur zur Sicherheit. Er wird dir eine Nachricht zukommen lassen.«
    Boyd legte die Stirn in Falten. »Ich würde eher sagen, wir stecken mitten in den Ermittlungen. Sie ist

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