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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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halten.«
    »Ihrem Schreiben nach zu urteilen, haben wir es auf jeden Fall nicht mit Intelligenzbestien zu tun«, sagte Boyd. »Am besten, ich reite schon mal vor und treffe euch dann in der Stadt. Mit ein wenig Glück habe ich dann bereits erste Neuigkeiten.«
    Kurz darauf hielten sie an, damit Boyd eines der Pferde losbinden und sich allein in Richtung Northampton aufmachen konnte. Es juckte den anderen beiden in den Fingern, es ihm gleichzutun, aber ihnen waren nun mal die Hände gebunden. Erstens wollten sie nicht riskieren, dass Judith etwas zustieß, wenn einer der Entführer Anthony entdeckte und zweitens würden drei Reiter zu viel Aufsehen erregen.
    Boyd war so in Gedanken versunken – er malte sich aus, was er tun würde, wenn er diese Halunken in die Finger bekäme –, dass er die wild gewordene Frau, die mitten auf der Straße ihre Kutsche wendete, beinahe übersehen hätte. Er schob sich seitlich an dem altertümlichen Gefährt vorbei und dachte insgeheim, dass Weibsbilder wie sie nicht auf den Kutschbock gehörten, wenn sie nicht einmal wussten, wie sie eine Wende vollziehen sollten, ohne dabei die gesamte Breite der Straße einzunehmen.
    »Warten Sie, mein Herr«, rief die Frau mit dem zerzausten Haar hinter ihm her. »Ich suche nach meiner Tochter. Die Kleine ist einfach ausgebüchst. Haben Sie sie zufällig …«
    Boyd hielt nicht an, antwortete aber mit lauter Stimme: »Sie sind die einzige Frau, der ich heute begegnet bin.«
    »Aber ich bin doch noch gar nicht alt genug, um eine erwachsene Tochter zu haben«, schrie sie pikiert.
    Allmählich verlor Boyd die Geduld. Er war bereits zweimal gezwungen gewesen anzuhalten, weil man ihn nach dem Weg gefragt hatte. Und das, wo er sich doch gar nicht auskannte und selbst einer Wegbeschreibung folgte.
    Aus dem Grunde sagte er lediglich: »Ich habe kein weibliches Wesen, egal welchen Alters, gesehen. Guten Tag.« Mit diesen Worten setzte er seinen Weg fort und kam fürs Erste ohne zusätzliche Zwischenfälle gut durch. Er überholte eine Reihe von Kutschen, die ebenfalls nach Norden fuhren, während er jenen, die in entgegengesetzter Richtung unterwegs waren, keinerlei Interesse schenkte. Eine knappe halbe Stunde später kam ihm jedoch ein rothaariger Mann entgegen, der anhielt, um ihn zu grüßen.
    »Sind Sie zufällig einer Schottin begegnet?«
    Boyd antwortete nicht, sondern deutete lediglich mit dem Daumen hinter sich und ritt weiter. Der Nächste, der versuchte, ihn auf dieser viel befahrenen Straße anzuhalten, würde eine Unterredung mit der Pistole in seiner Tasche führen.
     

Kapitel 8
    Geordie Cameron hatte große Angst. Vielleicht wäre es das Beste, wenn er nach Hause ginge und seine Frau Maisie ihrem Schicksal überließe. Sollte sie je wieder einen Fuß auf schottischen Boden setzen, würden dort die Scheidung oder eine Gefängniszelle auf sie warten.
    Eine Nacht darüber schlafen – waren das nicht ihre Worte gewesen? Er hatte gewollt, dass sie eine Nacht über der Sache schlief, damit sie am Morgen das Kind zu Hause abliefern konnten. Das war die einzige Chance gewesen, damit er Maisie vergeben könnte. Als er jedoch aufgewacht war, hatte er nichts als eine in Eile verfasste Nachricht gefunden, in der stand, dass das Kind entkommen sei.
    Geschieht ihr recht, war sein erster Gedanke gewesen, auch wenn ihm nicht ganz einleuchten wollte, wie der Kleinen die Flucht gelungen sein mochte. Immerhin war sie ans Bett gefesselt gewesen.
    Insgeheim hoffte er, dass damit das Kapitel Lösegeld ein für alle Mal beendet war.
    Geordie hatte seine Tasche gepackt und voller Erleichterung festgestellt, dass die Kutsche samt Fahrer wie vereinbart vor der Gaststätte wartete. Auf die Frage, wo seine Frau sein könnte, hatte der geschwätzige Gasthofbesitzer geantwortet, ihm sei zu Ohren gekommen, dass sich jemand bei ihm nach einer alten Kutsche erkundigt hätte, die augenscheinlich entwendet worden sei. Das war der Moment, in dem seine Angst mit voller Wucht zurückgekehrt war.
    Er befürchtete, dass seine Frau sich auf die Suche nach dem Mädchen gemacht hatte und dass sie, wenn sie fündig würde, ihren perfiden Plan bis zum Ende verfolgen könnte. Mit dem Ergebnis, dass Anthony Malory ihn aufspüren und umbringen würde. Einen anderen Ausgang konnte er sich nicht vorstellen – es sei denn, er fand das Mädchen vor Maisie.
    Nachdem Geordie sich einen Sattel geliehen hatte, spannte er eines der Kutschpferde aus und galoppierte los, um eine Chance zu

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