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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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dass wir abdrehen, wird sie es für eine Zeitverschwendung halten, sich weiter an unsere Fersen zu heften.«
    »Die Idee ist gar nicht schlecht«, räumte Grace ein.
    »Ich weiß«, antwortete Katey selbstzufrieden. »Wir könnten sogar in einem anderen Gasthof einkehren und uns ein schönes Mittagessen servieren lassen, nur um uns zu vergewissern, dass sie nicht mehr in der Gegend weilt. Ich möchte sichergehen, dass wir ihr nicht mehr begegnen, dass sie die Trasse nach London verlassen hat. Auf die Weise bliebe uns noch immer genug Zeit, Judith vor Einbruch der Dunkelheit nach Hause zu bringen.«
    »Vorausgesetzt, sie folgt uns nicht bis nach Northampton.«
    »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.«
    Gesagt, getan. Wenige Sekunden später fuhren sie in die Richtung zurück, aus der sie gekommen waren. Grace, die die Aufgabe übernommen hatte, die Straße hinter ihnen im Auge zu behalten, musste jedoch enttäuscht feststellen, dass die Schottin sich nicht so leicht geschlagen geben wollte, wenngleich sie ihnen in gebührender Entfernung folgte.
    Erleichtert beobachteten sie, wie die Fremde einen Reiter anhielt, der in derselben Richtung wie sie unterwegs war.
    Grace zog die Gardine zu und lehnte sich mit einem breiten Lächeln zurück. »Sieht aus, als bekäme sie Zweifel. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie uns in Ruhe lässt.«
     

Kapitel 7
    »Einverstanden, Yank«, sagte Anthony. »Ich vertraue dir das Geld an. Aber ich lasse es mir nicht nehmen mitzukommen, für den Fall, dass etwas schiefgeht.«
    Boyd freute sich darüber, dass Anthony Malory ihm sein Vertrauen ausgesprochen hatte, auch wenn er es nach außen hin nicht zeigte. Er wusste, dass er nicht den allerbesten Ruf genoss, dass selbst seine Familie ihm nachsagte, ihm würde bei jeder Kleinigkeit der Kragen platzen. Während seine Brüder älter und weiser wurden, entging ihnen leider, dass auch er mit den Jahren reifer wurde. Es stimmte, er liebte den Faustkampf und ließ keine Gelegenheit aus, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, aber so hitzköpfig wie vor Jahren war er schon lange nicht mehr. Es erfüllte ihn mit Stolz, dass ein Malory – einer, den er zudem auch noch bewunderte – erkannt hatte, dass er einer Lösegeldübergabe gewachsen war.
    Anthony war jedoch nicht gewillt, bis zum nächsten Tag zu warten, um seine Tochter zu finden, und überredete die anderen, dass sie, wenn sie keine Zeit verlören, noch vor Einbruch der Dämmerung in Northampton sein könnten, um die Stadt nach Judith zu durchkämmen. Am liebsten wäre Anthony dort hingeritten, weil das am schnellsten ging, doch sie kamen überein, dass es sicherer war, wenn er und Jeremy in einer Kutsche anreisten, damit sie nicht erkannt wurden.
    Um für alle Fälle gewappnet zu sein, banden sie drei Pferde hinter die Kutsche und fuhren los.
    »Sie wären dumm, wenn sie ihre Heimatstadt als Übergabeort festlegten«, hörte Boyd, der mit in der Kutsche saß, Anthony sagen. »Ich glaube nicht, dass die Erpresser aus Northampton oder Umgebung stammen. Aus dem Grunde können wir uns eine Tür-zu-Tür-Durchsuchung schenken. Da ist es schon wahrscheinlicher, dass sie Judy in einem leer stehenden Haus oder einer Scheune gefangen halten, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.«
    »Hältst du es für denkbar, dass sie in einem Gasthof untergekommen sind?«, fragte Boyd.
    »Durchaus denkbar«, antwortete Jeremy. »Sie ist noch klein. Wir sollten dies auf keinen Fall außer Acht lassen.«
    »Wenn wir alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, könnten sie sie überall hingebracht haben, vor allem, wenn sie ihr schlimme Konsequenzen angedroht haben, für den Fall, dass sie sich nicht still verhält«, meinte Boyd. »Würde sie sich an die Vorgaben der Entführer halten? Oder wäre sie mutig genug, sich Hilfe zu suchen?«
    Anthony schlug mit der Faust gegen die Wand der Kutsche. »Vermutlich ist sie zu verängstigt, um so etwas zu tun.«
    Jeremy gab sich größte Mühe, den Ausbruch seines aufgebrachten Onkels zu ignorieren, und sagte zu Boyd: »Sie ist so mutig wie meine Schwester Jack und viel zu schlau, um etwas Törichtes zu unternehmen. Wir sollten uns die Gasthöfe vorknöpfen, auch wenn ich mir persönlich nicht vorstellen kann, dass die Entführer so dumm sind, sich ein Zimmer in einem Gasthof zu nehmen, wo andere sie sehen können. Aber wir sollten nichts unversucht lassen. Mein Onkel und ich werden herumfahren und Ausschau nach verlassenen Gebäuden

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