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Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer

Titel: Malory 09 - Der geheimnisvolle Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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eine sehr große Familie hast.«
    Die Worte lösten bei Judith ein Kichern aus, welches Katey wieder in Erinnerung rief, wie jung sie im Grunde war. »Und das ist noch nicht mal die Hälfte. Ich glaube, allein in London gibt es acht Malory-Häuser, aber da sollten Sie lieber meine Mutter fragen. Und dann gibt es noch eine Reihe von Malorys, die woanders wohnen.«
    Für Katey, die ohne Onkel, Tanten, Großeltern oder Geschwister aufgewachsen war, war das alles unvorstellbar. Wie wunderbar musste es sein, dachte sie bei sich, so viele Verwandte zu haben. Sollte sie es doch wagen, noch einmal nach Gloucestershire zu reisen und dieses Mal tatsächlich bei den Millards vorstellig werden?
    Ehe sie eine Entscheidung treffen konnte, wurde zum Abendessen gerufen. Anhand der langen Tafel konnte Katey sich ungefähr ausmalen, wie viele Familienmitglieder zuweilen zum Essen in Anthony und Roslynn Malorys Haus verkehrten. Heute Abend waren lediglich zehn Plätze an einem Ende des Tisches eingedeckt. Katey saß zwischen Anthony und Judith, während die Gastgeberin ihr gegenüber Platz nahm.
    Das Tischgespräch war angeregt und riss nie ab. Einmal drehte es sich um Pferderennsport und Dereks neuen Zuchthengst, dann wieder um den neuen Modetrend, die Taille tiefer anzusetzen und was die anwesenden Damen davon hielten. Charlotte begrüßte die Entwicklung, während die anderen drei Frauen den bequemen French-Empire-Stil vorzogen.
    Als Charlotte Katey nach ihrer Meinung fragte, kam sie nicht umhin zu sagen: »Ich fürchte, meine modische Expertise beschränkt sich auf einen einzigen Besuch bei einer hiesigen Schneiderin heute Morgen. Sie meinte, sie würde nur noch Kleider nach der neuesten Mode fertigen.«
    »Wie unhöflich von ihr«, warf Kelsey ein.
    »Und vermutlich gelogen«, ergänzte Danny. »Ich weiß, was sie bezweckt. Sie möchte, dass Sie all Ihren Freundinnen erzählen, bei wem Sie eingekauft haben.«
    »Das macht mir nichts aus«, versicherte Katey ihnen. »Sie braucht vier Tage, um mir ein Kleid zu nähen, und mir fehlte es schlichtweg an Zeit, um weitere Näherinnen zu konsultieren.«
    »Das ist vollkommen lächerlich! Eine gute Näherin braucht nie und nimmer so lange für ein Kleid«, warf Roslynn ein. »Sie hat vermutlich nur nach einer Ausrede gesucht, um Ihnen mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Ich werde Ihnen morgen meine Näherin vorbeischicken. Sie wird Ihnen so viele Kleider nähen, wie Sie wollen, egal, welchen Stil Sie bevorzugen. Und zwar in Windeseile.«
    »Vielen Dank, aber das wird nicht nötig sein. Da ich auf der Durchreise bin, benötige ich keine ausgedehnte Garderobe. Hinzu kommt, dass mein Schiff nächste Woche ablegt.«
    »Reisen Sie zurück in Ihre Heimat?«, erkundigte sich Anthony.
    »Nein. Da ich in Amerika keine lebenden Verwandten mehr habe, werde ich voraussichtlich nie wieder dorthin zurückkehren.«
    »Sie hat zwar noch Verwandte hier in England, aber die will sie nicht besuchen«, warf Judith ein.
    Als Katey daraufhin errötete, schalt Roslynn ihre Tochter. »Das sind vertrauliche Informationen, Liebling, und es sollte Katey überlassen sein, ob sie sie mit uns teilen möchte oder nicht. Du hattest kein Recht, dieses Detail auszuplaudern.«
    Als Judith Unterlippe zu zittern begann, kam Katey dem Mädchen zur Hilfe. »Schon in Ordnung. Es stimmt, ich habe Verwandte hier in England, bin ich ihnen aber noch nie begegnet. Erst dachte ich, es werde mir an Zeit fehlen, ihnen einen Besuch abzustatten. Aber dann stellte sich heraus, dass ich meine Reise erst in einer Woche fortsetzen kann.« Sie hielt kurz inne, lächelte Judith zu und drückte unter dem Tisch ihre Hand. »Nach unserer Unterhaltung, Judith, habe ich entschieden, noch einmal darüber nachzudenken, ob ich ihnen nicht doch einen Besuch abstatten soll. Und jetzt, wo ich länger bleibe als geplant, werde ich vermutlich zu ihnen fahren. Aber deine Mutter hat recht, das Thema behagt mir nicht besonders.«
    Dafür, dass sie nicht darüber sprechen wollte, hatte sie jedoch eine Menge preisgegeben. Die Malorys verstanden den Hinweis, und Anthony lenkte das Gespräch in eine andere Richtung, indem er fragte: »Was zieht Sie nach Frankreich? Wollen Sie dort einkaufen?«
    »Nein, es ist lediglich das nächste Ziel auf meiner Reise.«
    »Wie viele Länder beabsichtigen Sie denn zu bereisen?«, wollte Edward wissen.
    »Alle«, antwortete Katey. »Ich bin sozusagen auf Weltreise.«
    »Alle?« Jeremy hätte sich um ein Haar verschluckt. »Die

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