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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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als Jasons Geliebte keinen Wert darauf legte. Einerseits war sie Frances dankbar, daß sie Jason nicht liebte. Sie hätte nicht gewußt, wie sie sonst mit ihren Schuldgefühlen fertig geworden Wäre. Andererseits hatte es sie immer geärgert, wenn Frances ohne Grund Jason lächerlich machte oder abschätzig über ihn redete. Molly konnte keinen Fehler an ihm finden.
    Frances fand nur Fehler an ihm.
    »Ich finde das recht ... erstaunlich«, sagte Molly nachdenklich. »Du nicht?«
    »Daß sie die Scheidung will?«
    »Das auch, aber mehr noch, daß sie einen Liebhaber hat. Es ist so .. nun ja, es ist gar nicht ihre Art, wenn du weißt, was ich meine. Jeder merkt doch, daß sie Männer eigentlich gar nicht mag, zumindest macht sie den Eindruck, wenn sie mit ihnen zusammen ist. Wir haben auch schon früher darüber geredet, wenn du dich erin-nerst, und wir haben sogar den Schluß gezogen, daß ihre Abneigung aus Angst vor körperlicher Liebe resul-tiert. Aber offenbar hatten wir unrecht – oder sie hat ihre Angst überwunden.«
    »Ja, die hat sie wohl überwunden«, knurrte er. »Und wer weiß wie lange das schon hinter meinem Rücken vor sich gegangen ist.«
    »Jason Malory, du brauchst dich nicht aufzuplustern, nur weil sie eine Affäre mit einem anderen Mann hat.
    Du hast sie schließlich nie angerührt, und außerdem hast du .. «
    Er unterbrach sie: »Hier geht es ums Prinzip .. «
    Ungerührt warf sie ein: »So?«
    Er seufzte, und sein Ärger verflog. »Du hast natürlich recht. Wahrscheinlich sollte ich mich freuen, daß Frances jemand anderen gefunden hat, aber verdammt noch mal, sie muß ihn ja nicht gleich heiraten.«
    Sie lächelte ihn an. »Ich nehme an, du hast wegen des Skandals nicht die Absicht, einer Scheidung zuzustimmen. Warum regst du dich also so auf?«
    »Weil sie es weiß, Molly.«
    Sie schwieg. Sie brauchte keine weitere Erklärung. An seinem Gesichtsausdruck sah sie, daß er nicht von ihrer Affäre redete.
    Sie hatte immer vermutet, daß Frances Bescheid wußte und sogar erleichtert darüber war, weil sie Jason nicht in ihr Bett lassen mußte. Nein, hier ging es um ihr anderes Geheimnis.
    »Sie kann es nicht wissen. Sie rät nur.«
    »Das macht keinen Unterschied, Molly. Sie droht damit, es Derek und dem Rest der Familie zu verraten.
    Und wenn der Junge mich fragt, dann kann ich ihn nicht anlügen. Wir dachten, nur Amy wisse über uns Bescheid, weil sie damals in mein Arbeitszimmer kam, als ich dich vor ein paar Jahren an Weihnachten geküßt habe. Dieser verfluchte Punsch, den Anthony gewürzt hat, hat mich so durcheinandergebracht, daß ich die Finger nicht von dir lassen konnte.«
    »Aber du hast doch mit Amy geredet, und sie hat geschworen, es niemandem zu erzählen.«
    »Ja, ich bin mir sicher, daß sie das auch nicht getan hat.«
    Molly geriet langsam in Panik. Sie vor allem wollte, daß ihr Geheimnis bewahrt blieb, und Jason hatte ihrem Drängen nachgegeben, weil er sie liebte. Aber seit er beschlossen hatte, Derek zu seinem offiziellen Erben zu erklären, lebte sie in der ständigen Angst, daß es dem zukünftigen
    Marquis
    von
    Haverston
    peinlich
    sein
    würde, wenn er wüßte, daß seine Mutter ein einfaches Stubenmädchen gewesen war. Sie wollte nicht, daß er es erfuhr. Es war schon schlimm genug, daß er illegitim war, zumindest aber nahm er an, seine Mutter sei von Adel gewesen, wenn auch etwas leichtlebig, und sie sei kurz nach seiner Geburt gestorben.
    Indem sie Derek nichts sagte, hatte sie das Recht aufgegeben, ihm eine Mutter zu sein. Das war nicht leicht gewesen, aber zumindest war sie immer in seiner Nähe gewesen, hatte ihn aufwachsen sehen und wußte, daß es immer so bleiben konnte. Jason hatte ihr geschworen, daß er sie nie fortschicken würde.
    Jetzt war Derek erwachsen und nur noch selten zu Hause. Ihre Gefühle jedoch hatten sich nicht geändert.
    Sie wollte immer noch nicht, daß ihr Sohn sich seiner Mutter schämte. Und das würde er tun, wie sollte es anders sein? Erst nach all diesen Jahren zu erfahren, daß seine Mutter gar nicht tot war, sondern sogar die ganze Zeit über die Geliebte seines Vaters gewesen war ...
    »Du hast in die Scheidung eingewilligt.«
    Für sie war das keine Frage. Da alles so in der Schwebe hing, hatte er natürlich einer Scheidung zugestimmt.
    »Nein«, gestand er.
    »Jason!«
    »Molly, hör mir bitte zu. Derek ist ein erwachsener Mann. Ich bin überzeugt davon, daß er jetzt mit der Wahrheit umgehen könnte. Ich wollte es ihm nie

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