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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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auf die Couch warf und sich selbst auf sie fallen ließ.
    Als sie wieder zu Atem gekommen war, kreischte sie:
    »Lassen Sie mich los, Sie ungeschickter Klotz!«
    »Mein liebes Kind, die Lage, in der du dich jetzt be-findest, hat nichts mit Ungeschicklichkeit zu tun. Ich kann dir versichern, ich habe sie absichtlich herbei-geführt.«
    »Stehen Sie trotzdem auf!«
    »Damit du deinen Wutanfall zu Ende führen kannst?
    Nein, nein. Gewalt wird kein fester Bestandteil unserer Beziehung werden. Ich könnte schwören, daß ich das schon einmal erwähnt habe.«
    »Und wie nennen Sie es, mich so zu zerquetschen?«
    »Vorsicht.« Er schwieg, und seine Augen wurden grü-
    ner, als er auf sie hinabblickte. »Andererseits würde ich es auch ganz nett nennen.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Falls Sie daran denken sollten, mich zu küssen, würde ich Ihnen das nicht raten«, warnte sie ihn.
    »Nein?«
    »Nein.«
    Er seufzte. »Ach, nun ja. »Dann fügte er mit halbem Grinsen hinzu: »Ich höre nicht immer auf gute Ratschläge.«
    In ihrer Lage konnte sie ihn nicht davon abhalten, sie zu küssen, zumal er sie mit der Hand daran hinderte, ihren Kopf wegzudrehen.
    Aber seine Lippen streiften die ihren nur sekundenlang, dann zuckte er zurück, als habe er sich ver-brannt. Und tatsächlich hatte er die Hitze ihres Fiebers gespürt.
    »Du lieber Himmel, du bist ja wirklich krank. Du glühst ja förmlich. Bist du beim Arzt gewesen?«
    »Womit in Gottesnamen hätte ich einen Arzt bezahlen sollen?« fragte sie erschöpft. »Ich habe mit meiner Näherei gerade genug Geld verdient, um mir etwas zu essen zu kaufen.«
    Bei ihren Worten wurde er rot vor Ärger, sprang auf die Füße und herrschte sie an: »Ich verlange eine Erklärung! Bist du ausgeraubt worden? Ist das Cottage mit allem, was darin war, niedergebrannt? Warum hattest du nichts zu essen, wo ich dir doch genug habe schicken lassen?«
    »Das behaupten Sie, aber da nichts gekommen ist, würde ich sagen, Sie haben mir nichts geschickt.«
    Er richtete sich auf. »Bezichtige mich nicht der Lüge, Kelsey. Ich weiß nicht, was mit den Vorräten geschehen ist, die zum Cottage gebracht werden sollten, aber ich werde es herausfinden. Und ich habe tatsächlich
    diese
    Vorkehrungen
    getroffen.
    Ich
    habe
    auch
    die Kutsche und den Kutscher zu deiner Verfügung dagelassen.«
    Er klang aufrichtig, wirklich. Sie wünschte, sie könnte sich ganz sicher sein, hielt es jedoch für klug, ihn wenigstens an ihren Zweifeln teilhaben zu lassen, bis sie vom Gegenteil überzeugt war.
    »Wenn das so war«, sagte sie und setzte sich langsam auf, »dann habe ich keine Spur von ihm gesehen, nicht bis heute morgen.«
    »Er sollte täglich nachfragen, ob du ihn brauchst. Sag-test du, er war nie da?«
    »Wie soll ich das wissen, wenn ich nie da war? Oder haben Sie vielleicht nicht gehört, was ich gesagt habe? Daß ich jeden Tag zur Stadt laufen mußte, um mir etwas zu essen zu besorgen?«
    Endlich dämmerte ihm, in welcher Lage sie gewesen war – ganz allein auf sich gestellt. »Um Himmelswillen, kein Wunder, daß du .. ich will sagen ... oh, Kelsey, es tut mir so leid. Glaub mir, wenn ich auch nur die leiseste Ahnung gehabt hätte, daß du im Cottage nicht bequem untergebracht bist, wäre ich sofort zurückgekommen.«
    Er sah so entsetzt aus, daß sie sich bemüßigt fühlte, ihn zu beruhigen. Eigentlich wäre es ja abgesehen von der Angst und der Sorge gar nicht so schlimm gewesen, wenn nicht Winter gewesen wäre und sie diese Erkältung bekommen hätte. Und nun, da ihr Zorn schwand, wurden die Symptome dieser Erkältung auf einmal wieder übermächtig deutlich.
    Sie lehnte sich zurück und fühlte sich plötzlich ganz schwach, nach all dem Ärger. »Ich glaube, ein wenig Ruhe würde mir gut ...«
    »Und ein Arzt«, unterbrach er sie, hob sie hoch und wollte sie aus dem Zimmer tragen.
    »Ich kann laufen«, protestierte sie. »Und wahrscheinlich brauche ich wirklich nur ein bißchen Ruhe hier in der Wärme.«
    Er zuckte zusammen, aber sie merkte es gar nicht. Ihr wurde schwindlig, und die Wände schienen mit einer atemberaubenden
    Geschwindigkeit
    auf
    sie
    zuzukom-
    men. Rannte er die Treppe hinauf? Nein, sie fiel nur in Ohnmacht.

16
    »Molly?«
    Langsam erwachte sie, lächelte dann aber Jason zu, als sie sich umdrehte und ihn auf ihrem Bett sitzen sah. Sie hatte nicht erwartet, ihn schon heute nacht wieder in Haverston zu sehen. Er hatte vorgehabt, in seinem Londoner Stadthaus zu übernachten, da Amys

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