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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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wenig«, erklärte er. »Deshalb fuhr sie oft zur Kur nach Bath, bis sie sich schließlich dort ein Cottage kaufte und praktisch das ganze Jahr über in Bath lebte.«
    Kelsey seufzte und legte ihren Kopf an seine Brust.
    »Die Leute sollten nur aus Liebe heiraten.«
    »Das wäre ideal, aber viele tun es eben nicht.«
    »Ich bin jedenfalls froh, daß dich das Ganze nicht so sehr mitnimmt.«
    »Und wenn es so wäre?«
    »Dann würde ich natürlich versuchen, dir darüber hin-wegzuhelfen«, erwiderte sie.
    »Warum?« fragte er leise.
    Sie sah überrascht zu ihm auf. »Weil es meine Pflicht als Mätresse wäre, oder etwa nicht?«
    Er wäre beinahe in Lachen ausgebrochen. Das wäre die Pflicht
    einer
    Ehefrau
    gewesen
    –
    aber
    die
    einer
    Mätresse? Eine Mätresse konnte sich wohl Gedanken darüber machen, ob ihr Beschützer ärgerlich war oder nicht, aber es brauchte sie eigentlich nicht zu kümmern, ob er nun glücklich oder traurig war, solange es nicht direkt mit ihr zu tun hatte.
    »Das wäre sehr großzügig von dir, Liebes«, sagte er und umfaßte ihr Gesicht mit den Händen. Daß sie sich nun schon seit fünf Minuten an ihn schmiegte, hatte einiges bei ihm bewirkt. »Vielleicht könnte ich trotzdem ein wenig Unterstützung gebrauchen.«
    Da er sie umarmt hatte und sich jetzt zur Tür wandte, fragte sie: »Du gehst doch nicht etwa ins Schlafzimmer?«
    »Doch.«
    »Diese Art von Hilfe habe ich nicht gemeint«, wies sie ihn zurecht.
    »Ich weiß, aber ich brauche sie im Moment, und es ist mir
    absolut
    egal,
    welche
    Tageszeit
    jetzt
    ist.«
    Er sagte das mit solcher Entschlossenheit, daß sie blinzelte. »Nun ja, mir eigentlich auch.«
    »Macht es dir wirklich nichts aus?«
    »Nein, warum sollte es?«
    »Du hast ganz recht, meine Liebe«, entgegnete er und grinste dabei über das ganze Gesicht.

31
    Derek hatte an diesem Nachmittag ein paar Besorgungen zu machen und beschloß, Kelsey mitzunehmen. Er hatte den Entschluß ganz impulsiv gefaßt, und eigentlich hätte er ihm nicht nachgeben sollen, aber er tat es trotzdem. Wahrscheinlich war seine äußerst nachgie-bige Stimmung daran schuld, und dafür konnte er Kelsey verantwortlich machen.
    Sie hatte sich zu einer großartigen Geliebten entwickelt; zumindest genoß er mit ihr ein intensiveres Vergnügen, als er es gewöhnt war, eine Art reiner Ekstase. Und nach einer so angenehmen Stunde, wie sie sie gerade verbracht hatten, zögerte er noch mehr als gewöhnlich, sie zu verlassen.
    Das Kleid, das sie für die Ausfahrt anzog, war jedoch eine Überraschung. Abgesehen von dem roten Kleid, das sie getragen hatte, als er sie gekauft hatte, war sie immer .. nun ja, mehr wie eine Lady gekleidet gewesen, und offenbar hatte er sich daran gewöhnt.
    Er war so überrascht von dem hell orangefarbenen Samt mit zitronengelben Litzen, daß er gedankenlos bemerkte: »Wie siehst du denn aus? Das ist wirklich sehr auffällig.«
    Das stimmte. Ihre anderen Kleider waren geschmackvoll und eher unauffällig, so daß ihre Schönheit dadurch nur unterstrichen wurde. Aber bei diesem Kleid würde jeder nur das gräßliche Orange sehen, weil es alles überstrahlte.
    Zu spät merkte er, daß er sie beleidigt hatte. Aber als er sie anblickte, sah sie nicht beleidigt aus.
    Sie sah eher nachdenklich aus, als sie entgegnete: »Ich fand es selber ziemlich scheußlich, aber Mrs. Westerbury hat die Wahl nach deinen Anweisungen getroffen.«
    Er wurde über und über rot. Er hatte der Schneiderin in der Tat gesagt, Kelsey sei seine Mätresse, und sie solle sie entsprechend ausstatten. Aber die Frau stellte sich wohl vor, alle Mätressen kämen aus dem Theaterbezirk, wo sich viele Schauspielerinnen ganz bewußt so auffällig anzogen, um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
    »Der Ausschnitt ist auch ganz schön gewagt«, fügte sie hinzu, und als sein Blick sofort zu ihren Brüsten wanderte, die sie bereits züchtig mit der Jacke bedeckt hatte, schüttelte sie den Kopf. »Nein, ich werde ihn dir nicht zeigen.«
    »Äußerst gewagt?« Er grinste.
    »Ja, äußerst.«
    Sie seufzte und blickte ihn finster an, als er begann, die Jacke aufzuknöpfen, versuchte aber nicht, ihn daran zu hindern. Als er einen Augenblick später die Jacke aufmachte, war er nicht mehr der Ansicht, daß nur das Kleid auffallen würde. Niemand würde diese Pracht übersehen, trotz des auffälligen Stoffes, der sie kaum verhüllte.
    Er räusperte sich und knöpfte die Jacke wieder zu. Sie zog eine Augenbraue hoch und wartete auf

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