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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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seinen Kommentar. Er jedoch grinste sie nur einfältig an und führte sie zu der wartenden Kutsche.
    Offensichtlich hatte er sich jedoch noch einen weiteren Punkt auf der Liste seiner Besorgungen notiert, denn wenig später ließ er vor dem Schneiderladen anhalten und ging hinein. Als er zurückkam, sagte er zu ihr: »Ich habe gerade ein paar Änderungen für deine übrigen Kleider in Auftrag gegeben.«
    Sie brauchte nicht zu fragen, welche Änderungen. Ihm hatte die Färbe genausowenig gefallen wie ihr, aber der tiefe Ausschnitt hatte ihm offensichtlich sehr zugesagt.
    Damit konnte sie wohl leben. Sie konnte immer noch Spitzentücher hineinstecken, wenn sie nicht seiner Meinung war, und die konnte sie sich leicht selbst nähen.
    Im Geiste machte sie sich eine Notiz, morgen auszuge-hen und Stoff zu kaufen.
    Sie waren auf dem Weg zu seinem Anwalt, wo er irgendein Dokument unterschreiben mußte, als er plötzlich an die Decke klopfte, um den Kutscher zum Anhalten aufzufordern. Die Kutsche stand noch nicht ganz, da war er schon hinausgesprungen. Kelsey blieb sitzen, konnte ihn aber durch das Fenster sehen, da Derek nicht weit wegging. Er rief einem Paar im mittleren Alter, mit dem er offenbar sprechen wollte, einen Gruß hinterher.
    Frances blieb stehen, als sie Dereks Stimme hörte. Ihr Begleiter trat einen Schritt zurück, als ob er nicht mit ihr in Verbindung gebracht werden wollte, aber Derek nahm sowieso keine Notiz von ihm, so unbedeutend kam er ihm vor.
    »Ich wußte gar nicht, daß du in der Stadt bist«, sagte Derek und umarmte sie.
    »Ich hatte etwas ... zu erledigen, also blieb ich nach Amys Hochzeit in London«, erwiderte Frances.
    Überrascht blickte er sie an. »Wo? Ich habe dich im Stadthaus nicht gesehen.«
    »Vielleicht weil du so selten da bist?«
    Er grinste. »Das stimmt. Aber Hanly hätte es sicher mir gegenüber erwähnt.«
    »Eigentlich wohne ich dieses Mal auch im Hotel, Derek«, gab sie zu.
    »Warum?«
    »Weil ich Jason nicht treffen wollte.«
    Er nickte verständnisvoll. »Mein Vater hat uns heute morgen gesagt, daß ihr euch scheiden laßt.«
    Ihre Augen leuchteten auf. »Dann stimmt er also zu?«
    »Wußtest du das nicht?«
    »Nein, er hält es nie für nötig, mich zu unterrichten«, erwiderte sie seufzend. »Um die Wahrheit zu sagen, hatte ich jedoch keinen Kontakt zu ihm, seit ich ihm er-klärt habe, daß ich die Scheidung will. Ich habe zwar hinterlassen, wo er mich erreichen kann, aber – nun ja, ich nehme an, er wird es mir schon noch sagen.«
    Sie mochte Derek, obwohl sie nie mütterliche Gefühle für ihn gehegt hatte. Wahrscheinlich lag es nicht in ihrer Natur, mütterlich zu sein. Und wenn sie gewußt hätte, daß Jason eigentlich nur das von ihr erwartet hatte, wäre sie wahrscheinlich klug genug gewesen, ihre katastrophale Ehe von Anfang an zu verhindern.
    Nein, eigentlich hatte sie damals, als sie noch jung war, nicht gewußt, daß sie kaum über mütterliche Instinkte verfügte, daß ihr Kinder nicht besonders viel bedeute-ten. Aber jetzt wollte sie auf keinen Fall, daß der Junge sich über das Ende ihrer sogenannten Ehe mit seinem Vater aufregte.
    »Ich hoffe, du hast es nicht zu schwer genommen?«
    fragte sie.
    »Es war – überraschend, aber auch verständlich, wenn man
    die
    Umstände
    bedenkt.
    Nur
    Onkel
    Edward
    war nicht einverstanden, wegen des zu erwartenden Skandals.«
    »Der Skandal für deine Familie wird nicht so groß sein, da ich Jason Grund gegeben habe, sich von mir scheiden zu lassen. Seine Bekannten werden Mitleid mit ihm haben. Ich nehme die ganze Schuld auf mich, aber ich bin ja gesellschaftlich noch nie besonders aktiv gewesen, deshalb wird es mich nicht so treffen.«
    Sie redete davon, daß sie zugegeben hatte, einen Liebhaber zu haben, und die Erwähnung lenkte seine Aufmerksamkeit auf ihren Begleiter. Er war dünn wie eine Bohnenstange und wog höchstens hundert Pfund. Und er war kaum größer als Frances, was bedeutete, daß er Derek gerade bis zur Schulter reichte.
    Aber Derek wußte sofort, als er den ablehnenden Ge-sichtausdruck des Mannes sah, daß er der Scheidungs-grund war.
    Dereks
    Beschützerinstinkt
    erwachte,
    und
    er
    wurde
    plötzlich zornig. Dieser Kerl hatte seiner Familie Kummer bereitet, war verantwortlich für die peinliche Lage seines Vaters. Dafür sollte er zahlen.
    Impulsiv packte Derek den Mann bei den Rockaufschlä-
    gen und hob ihn hoch. Er quietschte und griff nach Dereks Unterarm. Seine Augen traten vor Angst aus den

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