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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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in der Tat schwer zu glauben war, blickte James wieder Jason an, damit dieser es bestätigte. Jason nickte und sagte: »Doch, es stimmt. Ich war selber schockiert, wie ihr euch vorstellen könnt. Aber nachdem ich es verdaut hatte, konnte ich ihr eigentlich keinen Vorwurf machen, daß sie mir untreu war, schließlich habe ich nie ... Nun ja, sie hat nie wirklich eine Ehe mit mir ge-führt.«
    »Jason, das leuchtet mir nicht ein«, erwiderte Edward immer noch stirnrunzelnd. »Der Bund der Ehe wird oft von beiden ignoriert, aber deswegen läßt man sich doch nicht scheiden, zumindest nicht in unseren Kreisen.«
    »Ganz stimmt das nicht«, erwiderte Jason. »Es hat durchaus schon Scheidungen in der Gesellschaft gegeben, sie sind nur selten.«
    »Mein Vater weiß durchaus, daß man nach einer Scheidung
    häufig
    gesellschaftlich
    geächtet
    wird«,
    meldete
    sich Derek endlich zu Wort. »Ich halte es für ziemlich anständig von ihm, daß er seiner Frau gibt, was sie will.«
    Jason lächelte seinem Sohn zu, er war unendlich erleichtert. Er hatte sich schließlich einzig und allein um Dereks Meinung ziemliche Sorgen gemacht.
    »Jetzt komm, Eddy«, sagte James. »Selbst der Junge sieht, daß das alte Pferd genug geprügelt worden ist.«
    Zu Jason gewandt, meinte er: »Du hättest von Anfang an klarmachen sollen, daß es hier nicht um eine Ab-stimmung geht, sondern daß du deine Entscheidung getroffen hast. Dein Problem ist, daß du immer zuviel Gewicht auf die öffentliche Meinung gelegt hast. Aber solange du richtig findest, was du tust, geht es doch eigentlich niemanden etwas an, oder?«
    »Diesen Luxus kann sich nicht jeder von uns erlauben«, verwies ihn Jason. »Schließlich müssen wir in und mit der Gesellschaft leben. Aber wie du bereits gesagt hast, ich habe meine Entscheidung getroffen, und sie wird heute gültig. Ich danke dir, James, daß du mir zur Seite stehst.«
    »Du meine Güte, habe ich das wirklich getan?« rief James mit gespielter Überraschung aus. »Komm, Tony, laß uns zu Knighton’s gehen, dann kannst du mir wieder ein bißchen Verstand einprügeln, anscheinend habe ich ihn heute früh verlegt.«
    Anthony
    grinste.
    »Wahrscheinlich
    ist
    es
    Jason
    so
    schwergefallen, uns diese Neuigkeit mitzuteilen, wie sie für dich zu verdauen war, aber ich bin immer gerne bereit, dir etwas Verstand einzuprügeln.«
    »Das bezweifle ich nicht«, schnaubte James.
    Jason lächelte seinen beiden jüngeren Brüdern liebevoll nach, als sie das Zimmer verließen. Dann fing er Edwards mißbilligenden Blick auf und seufzte.
    »Du machst einen Fehler, Jason.«
    »Es ist hinreichend bekannt, daß du so denkst. Ich sehe es lieber als Korrektur eines Fehlers, den ich vor langer Zeit gemacht habe.«

30
    »Ich weiß jetzt, warum mein Vater ein Familientreffen einberufen hat«, sagte Derek, als er den Salon betrat.
    Kelsey hatte in einem Polstersessel am Fenster gesessen und genäht. Jetzt stopfte sie ihre Näharbeit rasch in eine Ecke des Sessels und blickte ihm entgegen. Sie wirkte etwas erhitzt, ihre Stimme war jedoch ruhig wie immer.
    »Ich wußte gar nicht, daß ein Treffen einberufen wurde.
    Hätte ich es wissen sollen?«
    »Richtig, du hast ja gestern abend mit den Frauen das Zimmer verlassen, bevor das Thema aufkam.«
    Sie runzelte sofort die Stirn. »Laß uns darüber bitte nicht mehr reden, wenn es dir nichts ausmacht.«
    Er zuckte zusammen. Am Abend zuvor, auf der Heimfahrt, war sie mehr als nur ein bißchen ungehalten gewesen. Sie war vollkommen außer sich, daß er sie in eine Situation gebracht hatte, in der sie lügen und andere täuschen mußte.
    Vor allem ein Satz hatte sich ihm eingeprägt. »Wenn du dich meiner offensichtlich so sehr schämst, daß du es nötig hast, mich zu einer Witwe oder irgend jemandes Cousine zu machen, dann nimm mich bitte nirgendwo-hin mit, wo du mich vorstellen mußt.«
    Ironischerweise
    schämte
    er
    sich
    ihrer
    keineswegs,
    er war eher stolz darauf, mit ihr gesehen zu werden.
    Und nach einigem Nachdenken war ihm klargeworden, daß er sich gar nicht bemüht hatte, eine Ausrede zu finden, um nicht zu Reggies Abendeinladung gehen zu müssen, weil er wahrscheinlich wollte, daß seine Familie sie kennenlernte. Und das war so absurd, daß man besser gar nicht darüber nachdachte. Nein, er schämte sich ihrer keineswegs. Trotzdem war ihre Beziehung zu ihm schandbar und mußte verborgen werden. Leider gab es keine Möglichkeit, darum herum-zukommen.
    »War es so schwer, mit meinen

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