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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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unorthodoxen Methoden ständig irgendwelches Unheil anrichteten, störte James nicht im mindesten, und Tante George hatte es schon lange aufgegeben,
    ihnen
    bessere
    Manieren
    beizubringen.
    Wenn ein Besucher an die Haustür kam — sofern es kein Verwandter war –, konnte es ihm passieren, daß er an-geblafft wurde: »Ist keiner zu Hause!« Wobei ihm die Tür vor der Nase wieder zugeschlagen wurde. Oder es hieß: »Was zum Teufel wollen Sie hier?« Außer natürlich, bei dem Besuch handelte es sich um eine hübsche junge Dame. Junge Damen wurden sofort ins Innere des Hauses geführt, und die Tür schloß sich hinter ihnen, noch bevor sie zwei Worte sagen konnten.
    Die beiden Ex-Piraten waren äußerst geeignet für die Aufgabe, die James ihnen übertragen hatte. Bis jetzt, wurde Derek von James informiert, waren sie ihm zu zwei
    verschiedenen
    Häusern
    gefolgt,
    seinem Haupt-
    haus in der Stadt und zu einem Haus außerhalb, das ziemlich verlassen wirkte. Dort hatte er allerdings auch nicht die Nacht verbracht, sondern lediglich ein paar Stunden am Abend.
    Sie waren ihm auch zu einer Schenke in einem der är-meren Bezirke der Stadt gefolgt. Derek erstarrte, als er das hörte, aber dann berichtete James ihm, daß Artie dort so getan habe, als sei er schrecklich betrunken. Damit hatte er einen solchen Aufruhr verursacht, in den auch Ashford einbezogen wurde, daß der Mann seine Pläne rasch geändert hatte und gegangen war.
    Derek schickte sofort eine Nachricht an Kelsey und teilte ihr mit, daß sie sich keine Sorgen mehr machen müsse. Dann ging er nach Hause. Sein Vater war immer noch da, doch schien es ihm zweifelhaft, ob er sich dar-
    über freuen sollte oder nicht, denn sein Vater sah nicht allzu erfreut aus, als er Derek in sein Studierzimmer bat.
    Derek nahm sofort an, daß Frances ihn über ihren kleinen Zusammenstoß am Tag zuvor informiert hatte.
    Aber das war leider nicht der Fall.
    »Du hast tatsächlich eine Mätresse in einem öffentlichen Bordell in einem Raum voller Gentlemen gekauft?«
    Derek fiel förmlich in den Stuhl, in den er sich gerade setzen wollte. Er fühlte sich wie erschlagen. Er wußte ganz genau, daß sein Vater seinen Zorn kaum noch beherrschen konnte, wenn er bestimmte Wörter so betonte.
    »Wie hast du davon erfahren?«
    »Du hast doch nicht etwa geglaubt, ich würde es nicht erfahren, zumal die Angelegenheit in aller Öffentlich-keit stattgefunden hat?« fragte Jason.
    Derek zuckte innerlich zusammen. »Ich hatte es gehofft, da die Gentlemen dort für gewöhnlich nicht zugeben, daß sie sich in einem solchen Haus aufhalten.«
    Jason schnaubte. »Ich bin gestern abend zufällig bei meinem Club vorbeigefahren. Einer meiner Freunde war der Meinung, er müsse es mir erzählen. Er hat natürlich einen anderen Freund, der ein Freund von jemandem ist, der an dem besagten Abend da war. Die Geschichte hat schon die Runde durch alle Clubs gemacht. Und Gott weiß wie viele Ehefrauen es jetzt schon wissen, die es in ihren Kreisen weitergeben.«
    Derek war bereits vor Wut rot angelaufen, aber er verteidigte sich: »Du weißt sehr wohl, daß diese Geschichte wahrscheinlich überhaupt keiner Ehefrau er-zählt wird.«
    »Davon mal abgesehen«, erwiderte Jason finster, »was zum Teufel hast du dir eigentlich dabei gedacht, an einer solchen Versteigerung teilzunehmen?«
    »Ich wollte ein unschuldiges junges Mädchen vor .. «
    »Unschuldig?«
    unterbrach
    ihn
    Jason.
    »Wer
    ist
    sie
    denn?«
    »Sie heißt Kelsey Langton und ist niemand von Bedeutung, also brauchst du dir deswegen keine Sorgen zu machen. Aber wie ich schon sagte, ich habe auf sie geboten, um sie davor zu bewahren, für ihr ganzes Leben gezeichnet zu werden.«
    »Wie bitte?«
    Derek seufzte. »Ich hatte keineswegs die Absicht, mich da hineinziehen zu lassen, Vater. Wir wollten uns dort nur kurz aufhalten und ein bißchen Karten spielen, während Jeremy eines seiner Mädchen besuchte, das dort arbeitete. Aber dann .. «
    »Du hast Jeremy in dieses Haus mitgenommen? Er ist erst achtzehn!«
    »Jeremy geht wahrscheinlich schon länger in solche Häuser als ich, oder hast du etwa vergessen, daß er in einer Schenke großgeworden ist, bevor Onkel James ihn gefunden hat?«
    Jason blickte ihn nur finster an, und so fuhr Derek fort:
    »Wie ich gerade sagte – ich hatte nicht die Absicht, mich da hineinziehen zu lassen, aber dann merkte ich, wer auf das Mädchen bot.«
    »Wer?«
    »Es ist ein Mann, der mir schon früher über den Weg gelaufen

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