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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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konnte die Augen nicht davon abwenden. Fast wurde sie ohnmächtig.
    Er kicherte, als er den Ausdruck in ihren Augen sah.
    »Es wird noch genug von dir für mich übrig sein, wenn er mit dir fertig ist, Schätzchen«, versicherte er ihr. »Ich habe nicht so spezielle Wünsche.«
    Ihr Blick wanderte zu ihm. Er hatte blaue Augen, eigentlich eine hübsche Farbe. Bei seinem verunstalte-ten
    Gesicht
    fiel
    einem
    das
    nicht
    sofort
    auf.
    Sie hatte ganz vergessen, daß Ashford John versprochen hatte, er könne später mit ihr anstellen, was er wolle. Aber würde ihr das dann überhaupt noch etwas ausmachen?
    Der Verwalter ging und schloß die Tür hinter sich, ver-riegelte sie aber nicht. Auch die Lampe ließ er da. Damit sie die Werkzeuge weiter betrachten konnte?
    Als die Tür sich hinter ihm schloß, bäumte Kelsey sich auf, um die Peitschen und das Messer auf den Fußboden zu befördern. Sie schauderte wieder und fühlte sich noch elender. Und sie fragte sich, ob sie, wenn sie nicht immer noch geknebelt wäre, nicht einfach anfangen würde zu schreien, sobald sich die Tür wieder öffnete.
    Wahrscheinlich würde sie das.
    Die Lederfesseln gaben nicht nach. Sie drehte sich hin und her und zerrte an ihnen, aber nichts löste sich. Es war unmöglich, sich selbst zu befreien.
    Und wieder öffnete sich die Tür, nur allzubald. Ihr kam es so vor, als seien nur Minuten vergangen. Es war Ashford. Er mußte sein Essen heruntergeschlungen haben.
    Kelsey erstarrte vor Angst. Er blickte auf seine »Werkzeuge« auf dem Fußboden und zischte mißbilligend.
    Das Messer hob er auf. Kelsey erbleichte. Er fuhr damit an ihre Wange. Ein Schnitt, und sie konnte den Knebel ausspucken. Sie bedankte sich nicht bei ihm – weil sie nur zu gut wußte, daß er ihn entfernt hatte, damit er sie schreien hören konnte.
    Aber sie würde nicht schreien. Sie würde ihren Verstand benutzen und auf ihn einreden. Es war die einzige Chance, die ihr blieb. Er war nicht bei Sinnen – jedenfalls nicht vollständig. Wenn es ihr gelang, ihn an der richtigen Stelle zu treffen, würde er sie vielleicht in Ruhe lassen, vielleicht ließ er sie sogar gehen. Es war eine verzweifelte Hoffnung, aber die einzige, die ihr noch geblieben war.
    »Binden Sie mich jetzt los, Lord Ashford, bevor es zu spät ist. Sie hätten mich nicht entführen dürfen, aber ich werde nichts verraten, wenn ...«
    »Ich habe dich nicht mitgenommen, um dich jetzt wieder gehen zu lassen, meine Hübsche«, sagte er und trat ans Ende des Bettes.
    »Warum haben Sie mich überhaupt mitgenommen? Sie haben doch schon andere Mädchen hier. Ich habe gehört, wie sie ...« Im letzten Moment enthielt sie sich zu sagen »geschrieen haben«.
    »Ja, zumeist heimatlose Schlampen, die niemand vermißt und die keine Freunde haben, die sich um sie sorgen. Allerdings habe ich auch noch eine hier, die ich auf einer Versteigerung gekauft habe, genau wie dich.«
    »Warum halten Sie sie hier fest?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Warum nicht?«
    »Lassen Sie sie jemals wieder gehen?«
    »O nein, das kann ich nicht. Wenn sie erst einmal hier sind, dürfen sie nie wieder fort.«
    »Aber sie kommen doch nicht freiwillig!« schrie sie.
    »Ich zumindest nicht!«
    »Und?«
    »Warum brauchen Sie so viele?«
    Er zuckte wieder mit den Schultern. »Narben bluten nicht mehr so leicht.«
    Er sagte das vollkommen leidenschaftslos, dabei war er doch derjenige, der ihnen die Narben zufügte. Es war ihm wirklich gleichgültig. Er fühlte überhaupt keine Schuld. Seine Worte bestätigten ihr nur, was sie sich bereits gedacht hatte.
    Er schob das Messer, das er noch immer in der Hand hielt, unter ihr Kleid und zerschnitt den Stoff. Sie keuchte auf. Er lächelte.
    »Keine Angst, meine Hübsche. Du brauchst diese Kleider nicht mehr«, sagte er und schnitt das Kleid weiter bis zur Taille auf. Dann stellte er sich neben das Bett und betrachtete die Ärmel ihrer Jacke. »Ihr Huren zieht sie doch dauernd aus, deshalb brauchst du dir hier unten die Mühe nicht selbst zu machen.«
    Er lachte über seinen eigenen Scherz.
    »Ich bin keine Hure.«
    »Aber natürlich bist du eine, genau wie sie.«
    Schon wieder erwähnte er die andere Frau, in einem Tonfall, der deutlich machte, daß sie die schlimmste Sünderin auf der Welt gewesen sein mußte. »Wer ist sie?«
    Ein kaltes Funkeln trat in seine Augen, und er schlug sie ins Gesicht. »Erwähne sie nie mehr, oder ...«
    Der Schlag hatte ihren Kopf auf die andere Seite ge-schleudert. Er schob

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