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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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Hand, die er hinter dem Rücken vorzog, kam eine Pistole zum Vorschein.
    Er hatte sich natürlich vorbereitet, bevor er zur Tür gegangen war, um notfalls Ashfords Befehl, keinen einzulassen, Nachdruck verleihen zu können. Und auf diese kurze Entfernung waren die Besucher ein sicheres Ziel
    – zumindest, solange James nicht in seinen Mantel greifen konnte, um seine eigene Pistole hervorzuholen.
    Aber er zögerte damit, weil Derek dabei war, und der Mann die Waffe abwechselnd auf sie beide richtete. Sein eigenes Leben in Gefahr zu bringen bedeutete ihm nichts, aber mit dem Leben seiner Verwandten ging er nicht so leichtfertig um.
    »Waffen sind hier nicht erforderlich«, verwies James ihn.
    »Ach, wirklich nicht?« Der Mann grinste und wiederholte James’ Worte: »Ich bitte um Verzeihung ..
    Aber da Sie alle Verbotsschilder an der Einfahrt zu diesem Besitz ignoriert haben, muß ich Sie vielleicht erschießen, weil Sie widerrechtlich eingedrungen sind.«
    Auf
    einmal
    ertönte
    Anthonys
    Stimme
    hinter
    dem
    Mann. Mit eisiger Ruhe sagte er: »Der Kerl droht doch wohl nicht damit, euch zu erschießen, alter Knabe?«
    Sofort fuhr der Mann herum, um der neuen Bedrohung in seinem Rücken zu begegnen. Anthony hatte einen anderen Weg in das Haus gefunden und sich von hinten an ihn herangeschlichen.
    »Hervorragend, alter Junge«, sagte James, während er dem Mann die Pistole aus der Hand schlug und ihn am Hemd packte.
    »Du kannst mir später danken«, erwiderte Anthony grinsend.
    »Muß ich?« fragte James. Er blickte den Kerl an, den er festhielt, und bevor seine Faust mitten im Gesicht des Mannes landete, fügte er hinzu: »Wie zum Teufel bricht man jemandem die Nase, der gar keine mehr hat?«
    Damit ließ er den Kerl los, der bewußtlos zu Boden sank.
    »War das nötig?« fragte Anthony und trat näher. »Er hätte uns doch sagen können, wo Ashford ist.«
    »Das hätte er bestimmt nicht«, widersprach James.
    »Zumindest nicht, bevor wir es nicht aus ihm herausge-prügelt hätten, und wir haben keine Zeit für solche Spielchen. Derek, du durchsuchst das Erdgeschoß. Ich gehe nach oben. Tony, sieh dich um, ob es hier einen Keller gibt.«
    Anthony wußte genausogut wie James, daß Ashford sich wahrscheinlich nicht im Erdgeschoß des Hauses befand, das er Derek zugeteilt hatte. Er würde sich entweder in einem Schlafzimmer im Obergeschoß aufhalten, was der geeignetste Ort für seine Zwecke war, oder in einem abgelegenen Raum unten im Keller, wo man die Schreie nicht hören konnte. Offenbar wollte James nicht, daß er Ashford oder das Mädchen als erster fand.
    »Ich kriege schon wieder die schmutzigste Aufgabe«, murrte Anthony, während er auf dem Weg zurückging, den er gekommen war. Über die Schulter rief er zurück:
    »Laß mir auch ein Stück Kuchen übrig, Bruder.«
    James war bereits auf der Treppe und antwortete ihm deshalb nicht. Da die meisten Zimmer leer waren, dauerte es nicht lange, bis sie das ganze Haus durchsucht hatten. James kam die Treppe wieder herunter, gerade als Anthony die Halle betrat.
    »Und?« fragte James.
    »Unter uns ist ein Keller, aber da gibt es nur leere Regale und Fässer, und ein paar Kannen Ale. Und bei dir?«
    »Der Speicher war völlig leer, es stand nur eine Lampe da oben, was nicht besonders viel Sinn macht.«
    »Sonst nichts?« fragte Derek und trat zu ihnen.
    »Eine Tür oben war verschlossen. Zum Teufel, ich dachte wirklich, jetzt hätte ich ihn, als ich auf sie stieß.«
    »Bist du hineingekommen?« fragte Anthony.
    »Natürlich«, schnarrte James. »War allerdings niemand drin. Das Zimmer war voller Möbel, nicht so leer wie die anderen, aber es sah nicht so aus, als ob sich in den letzten zehn oder zwanzig Jahren jemand dort aufgehalten hätte. Der Schrank war voller altmodischer Kleider, und in einer Ecke hingen Bilder von immer der gleichen Frau mit einem Kind. Sah fast aus wie so ein verdammter Altar, wenn ihr mich fragt.«
    »Ich hab’ doch gesagt, hier gibt’s Gespenster«, meinte Anthony.
    »Na, auf jeden Fall keine Gespenster namens Ashford.
    Nicht mal ein weiterer Diener ...«
    In diesem Augenblick flog die Haustür auf, und Artie stürmte herein. »Ich hab’ Henry gefunden. Er lag gefesselt im Stall, er und ein anderer Kerl, und sie sind beide übel zugerichtet. Jemand hat sie zusammengeschlagen.«
    »Aber sie leben noch?«
    »Aye, Sir, Henry ist zu sich gekommen und hat gesagt, ein Wildschwein hätte ihn angegriffen. Der andere Mann sieht schlimm aus,

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