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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03. Sturmwind der Zaertlichkeit
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bin, ist mein Name James Malory. Und jetzt sei ein guter Junge und geh zur Seite.«
    »Immer hübsch langsam«, meinte Warren, der neben seinen Bruder trat, um ihm ebenfalls den Weg abzuschneiden.
    »Ein Name sagt uns noch lange nicht, wer Sie sind und was Sie hier zu suchen haben.«
    »Noch einer? Soll ich mit denen kurzen Prozeß machen, George?« fragte er in ihre Richtung, denn sehen konnte er sie nicht mehr, weil Warren sie mit seinen breiten Schultern ab-schirmte. Ob ihre Brüder seine Frage ernst nahmen oder nicht, Georgina jedenfalls zweifelte keine Sekunde daran.
    Blitzschnell drückte sie sich an Warren vorbei und stellte sich vor ihn.
    »Das sind meine Brüder, James. Bitte ...«
    »Brüder?« unterbrach er sie spöttisch lächelnd, und seine grünen Augen funkelten sie eisig an. »Auf die Idee wäre ich niemals gekommen, so wie die um dich herumflattern.«
    Sein süffisanter Unterton ließ keinen Zweifel offen, wie dies zu verstehen war. Georgina hielt die Luft an. Boyd wurde knallrot und Warren holte zu einem rechten Haken aus.
    Daß dieser so elegant abgewehrt wurde, verunsicherte ihn einen Moment, und schon war Drew zur Stelle, um ihn von einem weiteren Schlag abzuhalten.
    »Hast du den Verstand verloren?« zischte er seinen Bruder an. »Wir haben das ganze Haus voller Leute, Warren. Gäste
    - erinnerst du dich? Zum Teufel, ich dachte, du hättest dich heute nachmittag schon genug mit mir ausgetobt!«
    »Du hast ja nicht gehört, was dieser Schweine ...«
    »Doch, hab ich sehr wohl. Aber im Gegensatz zu dir weiß ich, daß er der Kapitän des Schiffes ist, das Georgie nach Jamaika gebracht hat. Anstatt ihn zu Brei zu schlagen, sollten wir ihn vielleicht erst mal fragen, was er hier will, und warum er sich ... so provokant benimmt.«
    »Wahrscheinlich ist er betrunken«, mutmaßte Boyd.
    James sah sich nicht veranlaßt, diese Vermutung zu berichtigen. Statt dessen ließ er noch immer seinen eisigen Blick auf Georgina ruhen, der sie derartig lähmte, daß sie unfähig war, irgendeine Freude über sein Erscheinen zu zeigen.
    »Du hattest recht, George, deine sind in der Tat sehr lä-
    stig.«
    Damit sprach er auf ihre Brüder an und die Bemerkung, die sie am ersten Tag an Bord über sie gemacht hatte, als sie ihm gestand, daß sie noch andere Brüder - neben Mac - hät-te. Georgina wußte nicht, wie sie sich jetzt verhalten sollte.
    Sie traute sich nicht, ihn zu fragen, was er hier wollte oder warum er so wütend auf sie war. Sie mußte ihn irgendwie von ihren Brüdern fortlocken, bevor die Hölle losbrechen würde, aber sie war sich dabei keineswegs sicher, ob sie mit ihm allein sein wollte. Aber das mußte erst mal sein.
    Sie legte ihre Hand auf Warrens Arm und spürte seine Anspannung. »Ich möchte mit dem Kapitän unter vier Augen sprechen.«
    »Nein«, war seine ganze Antwort.
    An seinem Gesichtsausdruck konnte sie unschwer ablesen, daß sie ihn nicht umstimmen konnte, also suchte sie woanders Hilfe. »Drew?«
    Drew war diplomatischer. Er beachtete sie kaum, sondern wandte sich direkt an James: »Also, was ist der Grund Ihres Kommens, Kapitän Malory?« fragte er in ganz vernünftigem Ton.
    »Wenn Sie es unbedingt wissen wollen, ich bin hier, um George ihr Gepäck zu bringen, das sie nachlässigerweise in unserer Kabine zurückgelassen hat.«
    Georgina unterdrückte ein Stöhnen, nachdem sie ihren Brüdern einen kurzen Blick zugeworfen hatte. Dieses »unser« stand im Raum, wie ein Leuchtfeuer in einer mondlosen Nacht, und keiner von ihnen hatte die tiefere Bedeutung überhört.
    Sie hatte also recht gehabt: Ihr Untergang stand unmittelbar bevor, und sie konnte langsam damit anfangen, sich ihr Grab zu schaufeln; zumal James offensichtlich entschlossen war, sein unverschämtes Verhalten auf die Spitze zu treiben.
    »Ich kann es euch erklären«, begann sie und wußte bereits, daß sie mit ihren Erklärungen nicht weit kommen würde -
    und behielt recht.
    »Ich möchte lieber Malorys Erklärung hören.« Warren hatte zwar seine Stimme halbwegs unter Kontrolle, nicht aber seine Wut,
    »Aber ...«
    »Ich ebenfalls«, mischte sich Drew ein, und auch sein Tonfall klang nun nicht mehr sonderlich beherrscht.
    Das war zuviel für Georgina, an Beherrschung war nun nicht mehr zu denken. »Jetzt reicht's mir aber mit euch beiden! Seht ihr denn nicht, daß er nur auf einen Streit aus ist?
    Du, Warren, solltest doch die Anzeichen kennen, du führst dich doch selbst des öfteren so auf.«
    »Würde einer von euch

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