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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 01. Das Geheimnis ihrer Liebe
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helfen. Du willst doch nicht, daß sie dich so sehen.«
    »Ich kann nichts dafür«, schluchzte Reggie erbärmlich.
    »Und heißt es denn nicht sowieso, daß Bräute an ihrem Hochzeitstag weinen?«
    »Aber du weinst jetzt schon seit einer Woche. Es hat doch nichts geholfen, oder?«
    »Nein.«
    »Und du willst doch nicht, daß deine Augen ganz dick und angeschwollen sind, doch nicht ausgerechnet heute.«
    Reggie zuckte kraftlos die Achseln. »Das ist mir egal. Ich werde einen Schleier tragen.«
    »Aber heute nacht wirst du keinen Schleier tragen.«
    Es entstand ein Schweigen, ehe Reggie flüsterte: »Wird es denn zu einer Hochzeitsnacht kommen?«
    »Du glaubst doch nicht etwa, daß er nicht erscheint?«
    schnaubte Meg empört.
    »Doch, er wird da sein.« Reggie seufzte tief auf. »Aber ich habe dir ja erzählt, was er gesagt hat.«
    »Unsinn. Manche Männer fürchten sich einfach zu Tode vor einer Heirat, und dein Vicomte scheint einer davon zu sein.«
    »Aber er hat geschworen, mir kein Ehemann zu sein.«
    »Das hat er im Zorn gesagt«, meinte Meg geduldig.
    »Man darf einen Mann nicht darauf festnageln, was er im Zorn sagt.«
    »Aber er wird sich darauf versteifen, verstehst du das denn nicht? Oh, wie konnte ich mich nur so in ihm täuschen, Meg?« rief Reggie aus. »Wie konnte mir das bloß passieren?« Sie schüttelte den Kopf. »Wenn ich mir vorstelle, daß ich ihn mit Tony verglichen habe. Nicholas Eden hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit meinem Onkel, nicht die Spur von Gefühl - außer zwischen den Beinen«, fügte sie bitter hinzu.
    »Reggie!«
    »Wenn es doch wahr ist«, gab sie zurück. »Ich war für ihn doch nur eine Beute, eine von vielen Eroberungen.«
    Meg stand da, die Hände in die Hüften gestemmt, und sah auf sie herunter. »Du hättest ihm das mit dem Baby er-zählen sollen«, sagte sie zum hundertsten Mal. »Dann hätte er wenigstens verstanden, warum du darauf beharren mußt.«
    »Wahrscheinlich hätte er mir kein Wort geglaubt. Ich fange ja selbst schon an, mich zu wundern. Sieh mich an!
    Vier Monate sind vorbei, und mir ist nicht das Geringste anzusehen. Mir war auch nicht übel, nein... Binde ich mich etwa umsonst an diesen Mann? Was ist, wenn ich gar nicht schwanger von ihm bin?«
    »Ich wünschte, du wärst es nicht, Mädchen, aber du weißt selbst, daß du es bist. Und ich behaupte immer noch, daß du es ihm hättest sagen sollen.«
    »Ich war so dumm zu glauben, sein miserables Benehmen sei nur eine List«, sagte Reggie erbittert. »Weißt du, Meg, einen Rest von Stolz besitze ich doch noch.«
    »Manchmal müssen wir den letzten Rest von Stolz schlucken, Süßes«, sagte Meg zart.
    Reggie schüttelte den Kopf. »Hätte ich es ihm gestanden, hätte er mir erzählt, ich solle aufhören,- meine Zeit mit ihm zu vergeuden, und mir einen Vater für mein Kind suchen.«
    »Vielleicht hättest du das auch tun sollen.«
    Reggies Augen blitzten auf. »Ich würde niemals einem Mann das Kind eines anderen aufdrängen! Nicholas Eden hat ein Kind gezeugt, das jetzt unterwegs ist, und den Preis dafür muß er bezahlen, nicht ein anderer.«
    »Du bist es, die dafür bezahlt, und zwar mit Kummer und Herzeleid.«
    »Ich weiß«, seufzte Reggie. »Aber nur, weil ich geglaubt habe, ihn zu lieben. Wenn ich erst einmal einsehe, wie sehr ich mich getäuscht habe, komme ich schon zurecht.«
    »Es ist noch nicht zu spät. Du kannst auf das europäische Festland reisen ehe...«
    »Nein!« sagte Reggie so nachdrücklich, daß Meg zusammenzuckte. »Es ist mein Kind! Ich werde mich nicht beschämt verstecken, bis es geboren ist, und es dann weg-geben, um mir eine unerfreuliche Ehe zu sparen.« Dann ging sie näher darauf ein. »Ich muß nicht mit diesem Mann zusammenleben, verstehst du, nicht, wenn es sich als zu schwierig erweist. Ich brauche nicht für alle Zeiten bei ihm zu bleiben. Aber mein Kind wird den Namen seines Vaters tragen. Nicholas Eden wird seinen Teil der Verantwortung übernehmen, wie es sich gehört.«
    »Dann sollten wir sehen, daß wir rechtzeitig in der Kirche sind«, seufzte Meg.
    Nicholas wartete bereits vor der Kirche. Er wütete ab-wechselnd stumm vor sich und war dann wieder verzweifelt. Familienangehörige und Freunde trafen ein und bewiesen ihm nur noch deutlicher, daß all das wirklich geschah. Seine Großmutter und seine Tante waren da, aber Miriam Eden fiel wieder einmal durch Abwesenheit auf.
    Das bestärkte ihn in seiner Überzeugung, daß er recht daran getan hatte, seine

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